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Ken Park

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Ken Park: Larry Clarks tabuloser Aufreger um das desillusionierte Dasein von Jugendlichen in der kalifornischen Vorstadt-Hölle.

Poster

Ken Park

Handlung und Hintergrund

In den harmonisch angeordneten, Geborgenheit vermittelnden Vorort-Reihenhäusern von L.A. leben fünf Jugendliche. Doch bei näherer Betrachtung ist ihre Existenz nicht mehr ganz so idyllisch: Claude (Stephen Jasso) muss sich den Nachstellungen eines perversen Stiefvaters erwehren, während Psychopath Tate (James Ransone) den Spieß längst umdreht und mit Vorliebe seine Großeltern quält. Predigertochter Peaches (Tiffany Limos) spielt dem Papi das brave Mädchen nur vor, während Cliquen-Normalo Shawn (James Bullard) unbefriedigten Hausfrauen schöne Momente bereitet. Und Kenny Park schießt sich eines schönen Tages eine Kugel in den Kopf.

Regisseur Larry Clark und Autor Harmony Korine, jenes Deadly Duo, das uns den „Skandalfilm“ „Kids“ bescherte, bringt in den Abgründen der weißen Unterschicht Unerhörtes ans Licht. Dabei werden erneut keine Tabus gescheut.

Vier Jungen und ein Mädchen in der sterilen Einfamilienhaus-Idylle eines Vororts von L.A.: Shawn schläft mit der verheirateten Rhonda; Tate quält seine Großeltern; Peaches spielt ihrem religiösen Dad die brave Tochter vor, Claude wehrt sich gegen die „Zuneigung“ seines perversen Stiefvaters. Und Ken Park packt all das nicht mehr.

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Hinter der idyllischen Fassade einer kalifornischen Vorstadt brodelt es gewaltig. Auch als sich Ken Park, ein ganz „normaler“ Teenager, eines Tages das Gehirn wegschießt, ändert sich daran nichts: Shawn schläft weiter mit der Mutter seiner Freundin, die vermeintlich tiefreligiöse Peaches entpuppt sich als Bondage-vernarrtes Biest, Claude versucht sich der sexuellen Avancen seines Stiefvaters zu erwehren und Tate, der nur per Selbststrangulation zum Höhepunkt kommt, erschießt scheinbar aus heiterem Himmel seine Großeltern.

Darsteller und Crew

  • James Ransone
    James Ransone
  • Amanda Plummer
    Amanda Plummer
  • Larry Clark
    Larry Clark
  • Ed Lachman
    Ed Lachman
  • Tiffany Limos
  • Stephen Jasso
  • James Bullard
  • Mike Apaletegui
  • Adam Chubbuck
  • Wade Williams
  • Maeve Quinlan
  • Julio Mechoso
  • Patricia Place
  • Harrison Young
  • Bill Fagerbakke
  • Shanie Calahan
  • Eddie Daniels
  • Caroline Kristiahn
  • Richard Riehle
  • Elvis Strange
  • Harmony Korine
    Harmony Korine
  • Kees Kasander
  • Jean-Louis Piel
  • Oliver Bremond
  • Pascale Breton
  • Victoria Goodall
  • Andrew Hafitz
  • Howard Paar
  • Matt Clark
  • Carmen Cuba

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
8 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Ken Park: Larry Clarks tabuloser Aufreger um das desillusionierte Dasein von Jugendlichen in der kalifornischen Vorstadt-Hölle.

    Und wieder blickt Larry Clark, seit „Kids“ auch als Fotograf engagiertester Chronist der Teenage Wasteland, in die unschönen Risse in der Fassade des amerikanischen Traums, in eine Welt aus Drogen, Gewalt und sexuelle wie religiöse Abgründe, die Jugendlichen das Leben zur unerträglichen Hölle macht. Nur Skaten und die Nähe Gleichgesinnter bietet der Filmemacher hier als mögliche Flucht an. Aber immerhin: Clarks bislang explizitester und verstörendster Film ist auch sein hoffnungsvollster - ein radikales Meisterwerk, das anders als der Vorgänger „Bully“ seiner unbequemen und drastischen Bilder zum Trotz den Weg in die deutschen Kinos findet. Zum Glück.

    Sex mit der Mutter der Freundin, Selbstbefriedigung mit einem Strick um den Hals, inzestuöse Verquickungen, und über all diesem wacht der Titel gebende Ken Park, der sich in der ersten Szene des Films an einem strahlenden Sonnentag im Skatepark von Visalia, Kalifornien, das Hirn wegschießt. Wieder begibt sich Larry Clark in die Welt einer desillusionierten Jugend. Und wieder offeriert er einen schonungslosen Blick hinter die traurige Fassade des Lebens seiner Protagonisten, in dem Sex und Gewalt die einzigen Möglichkeiten sind, ihrem grausamen Alltag zu trotzen: Shawn (James Bullard) befriedigt nicht nur seine Freundin, sondern auch deren Mutter Rhonda (Maeve Quinlan), eine attraktive Enddreissigerin. Claude (Stephen Jasso) leidet unter seinem gewalttätigen Vater, der ihn als schwules Weichei beschimpft, aber nachts betrunken in sein Bett schlüpft. Peaches (Tiffany Limos), halbwaise Tochter eines zutiefst religiösen Einwanderers, entpuppt sich als Bondage-vernarrtes Luder. Und der psychotische Tate (James Ransome), der bevorzugt durch Selbststrangulation bei der Selbstbefriedigung zum Höhepunkt kommt, wird in einem der bedrückendsten Momente des Films zum Mörder seiner Großeltern, die ihn vermeintlich liebevoll aufgezogen haben.

    Mühelos könnte der Film als Dokumentation durchgehen. Sicherlich ist es nicht jedermanns Realität, die hier auf eindringliche Art und Weise von Laiendarstellern ebenso wie von erfahrenen Profischauspielern dargestellt wird, aber man kann nicht verleugnen, dass es sie geben könnte. Clark entmystifiziert das Klischee des romantischen, unschuldigen Teenager-Sex nach „Kids“ und „Bully“ erneut auf seine ganze eigene Art und Weise: Pseudodokumentarisch, wertfrei und explizit inszeniert er erneut den Alptraum der Jugendzeit. Er geht jedoch noch ehrlicher an das Thema heran als beispielsweise in „Kids“, beleuchtet er doch diesmal die Hintergründe stärker, indem er nun auch die Eltern mit in den Mittelpunkt rückt. Sein reifster Film, könnte man behaupten, ohne damit aber den Wert seiner anderen Werke zu schmälern. Denn genau diese stringente Weiterentwicklung, wie sie sich auch in den Figuren seiner Jugend-Trilogie widerspiegelt, macht seine Filme so authentisch.

    „Ken Park“ ist ein gänzlich unprätentiöses Stück Realität, ein schonungsloses Soziogramm so voller Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, dass das Hinsehen beinahe physisch schmerzt. Ein Glücksfall im Nachhinein, dass das Drehbuch von Harmony Korine, der es im Alter von 20 Jahren nach Ideen und Figuren von Larry Clark schrieb, erst acht Jahre nach dem ebenfalls aus seiner Feder stammenden „Kids“ realisiert werden konnte. Zeigt es doch auf knallharte Weise eine mögliche, wenn auch nicht unbedingt wünschenswerte Weiterentwicklung: Die „Kids“ werden erwachsen. jn.
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