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Sin City

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Sin City: Robert Rodriguez' Pulp-Noir-Extravaganza: Die vorlagentreue, starbesetzte Adaption von Frank Millers Kultcomic.

Handlung und Hintergrund

Sin City ist eine Stadt, in der alles möglich ist. Prostitution, organisiertes Verbrechen, geschmierte Politiker, Mord und korrupte Ordnungshüter, die bei all dem beide Augen zudrücken, bestimmen den Alltag in dem sündigen Großstadtmoloch, in dem jeder auf der Suche nach Erlösung ist und sie - wenn überhaupt – in einer dunklen Seitenstraße in Form einer bleiernen Kugel findet. Diese Stadt ist wie ein wildes Raubtier, das früher oder später jeden verschlingt. Der alternde Detective John Hartigan (Bruce Willis) gehört zu den wenigen ehrlichen Cops in Sin City und steht kurz vor seiner Pensionierung. Es soll ein Abgang mit einem Knall werden, denn für seinen letzten Fall hat er sich mit Roark Jr. (Nick Stahl) angelegt, der verzogene und krankhaft perverse Sohn von Senator Roark (Powers Boothe). Eigentlich ist es Selbstmord, nicht nur auf politischer Ebene, doch anders als sein Partner Bob (Michael Madsen) kann Hartigan nicht wegschauen, wenn sich ein Creep wie Roark an Mädchen wie der kleinen unschuldigen Nancy (als Erwachsene: Jessica Alba) vergreift. Derweil verbringt der hünenhafte Ex-Sträfling Marv (Mickey Rourke) in einem schäbigen Hotelzimmer die Nacht seines Lebens. Die schöne Prostituierte Goldie (Jaime King) hat bei dem riesigen Schlägertypen Schutz gesucht, gefunden hat sie allerdings nur den Tod und Marv wird nicht eher ruhen, bis er herausgefunden hat, wer sie auf dem Gewissen hat. In einem anderen Teil der Stadt trifft sich Dwight (Clive Owen), der bis vor kurzem noch untergetaucht war, mit seiner alten Flamme, der Kellnerin Shellie (Brittany Murphy) und hat dabei eine unsanfte Begegnung mit dem unberechenbaren Jack Rafferty (Benicio del Toro). Weil er befürchtet, dass die tickende Zeitbombe mitten in O-Town, dem Rotlichtbezirk von Sin City, wo die Prostituierten und ihre Anführerin Gail (Rosario Dawson) das Sagen haben, hochgehen könnte, heftet er sich Jackie Boy an die Fersen. Er ahnt noch nicht, was er damit in Bewegung gesetzt hat.

News und Stories

Darsteller und Crew

  • Jessica Alba
    Jessica Alba
  • Bruce Willis
    Bruce Willis
  • Mickey Rourke
    Mickey Rourke
  • Clive Owen
    Clive Owen
  • Brittany Murphy
    Brittany Murphy
  • Benicio Del Toro
    Benicio Del Toro
  • Elijah Wood
    Elijah Wood
  • Rosario Dawson
    Rosario Dawson
  • Michael Clarke Duncan
    Michael Clarke Duncan
  • Michael Madsen
    Michael Madsen
  • Josh Hartnett
    Josh Hartnett
  • Carla Gugino
    Carla Gugino
  • Jaime King
    Jaime King
  • Nick Stahl
    Nick Stahl
  • Devon Aoki
    Devon Aoki
  • Alexis Bledel
    Alexis Bledel
  • Marley Shelton
    Marley Shelton
  • Powers Boothe
    Powers Boothe
  • Rutger Hauer
    Rutger Hauer
  • Robert Rodriguez
    Robert Rodriguez
  • Frank Miller
    Frank Miller
  • Quentin Tarantino
    Quentin Tarantino
  • Bob Weinstein
    Bob Weinstein
  • Harvey Weinstein
    Harvey Weinstein
  • John Debney
    John Debney
  • Rick Gomez
  • Jude Ciccolella
  • Jesse De Luna
  • Tommy Flanagan
  • Sherrell Murphy-Ramos
  • Elisabeth Avellán
  • Andrew Rona
  • Brad Weston
  • Graeme Revell

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
8 Bewertungen
5Sterne
 
(5)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(1)
1Stern
 
(1)

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Kritikerrezensionen

    1. Tod und Verderben: Das ist es, was Sin City bietet. Nur die ganz Harten, die, die sich arrangiert haben, oder die, die mächtig genug sind, können überleben in einer Stadt, in der jede Moral negiert wird.

      Anfang der 90er hat Frank Miller die Graphic Novels um diese Stadt entworfen, Comicbücher, die alles andere als komisch sind. Harte, brutale Geschichten in harten, schroffen Bildern, zusammengesetzt aus flächigem Schwarz und flächigem Weiß, ohne Zwischentöne, ohne jede Spur der Erleichterung. Diese Bücher hat Robert Rodriguez nun in Filmform umgesetzt, oder besser: Er hat Millers Bilder übernommen, und Miller als Co-Regisseur gleich mit dazu. Millers Bildgeschichten als Storyboards, direkt adaptiert und in bewegte Filmbilder umgesetzt: Die Schauspieler agierten vor Green Screen, digital wurden die urbanen Wüsten von Sin City in den Hintergrund gesetzt.

      Dieses Verfahren – man hat es schon (in bunt) bei „Sky Captain and the World of Tomorrow“ sehen können – bewirkt einen merkwürdigen Effekt, eine Trennung von Vordergrund-Spiel und Hintergrund-Bild, eine latente Statik des Agierens: Eine Comic-Welt, in der jede Einstellung ein neues Panel darstellt. Millers Geschichten sind detailgetreu umgesetzt, kontrastreiches Schwarzweiß bewirkt eine düstere Film Noir-Atmosphäre, durchsetzt von nur wenige Farbtupfern, rot vor allem, das Rot von verführerischen Lippen und frischem Blut, oder das Gelb eines degenerierten stinkenden Gnoms.

      Düsternis überall, und der Tod kommt langsam, grausam, mit unendlichen Schmerzen: Gröbste Brutalität versprüht der Film, mehr noch als die Comics, wo das Schlimmste in beinahe abstrakten Bildern abgefangen wird – Rodriguez versucht, durch Stilisierungen die Gewalt abzumildern, er macht das Blut auch mal weiß und lässt zeichentrickhaft die Figuren ins Zweidimensionale verschwinden – dennoch trifft es direkt in die Magengrube, einer (oder zwei, oder vielen) Folterungen zuzusehen, mit echten Menschen, die die Figuren darstellen, deren Gliedmaßen zermalmt werden.

      Rodriguez, der nie zimperlich war, gerät hier in eine seltsame Zwischenwelt. Der Film in seiner Hochglanz-Schwarzweißästhetik kommt daher wie ein postmodernes Funmovie – Tarantino höchstpersönlich hat eine Szene gedreht, eine Autofahrt mit einer sprechenden Leiche auf dem Nebensitz –, doch gleichzeitig sind die Vorlagen alles andere als spaßig, sie ergehen sich Bild für Bild in der gewalttätigen Brutalität der Moderne, stilisiert, aber angefüllt von einer Atmosphäre unbarmherziger Härte.

      Obwohl Frank Miller stark involviert war, gelingt es dem Film nicht, sich zu entscheiden; es gelingt dem Film nicht, die Comicbilder mit Leben zu füllen, und er füllt sie auch nicht genug mit Tod. So bewegt sich alles, 126 Minuten lang, auf einem ähnlichen Niveau der Härte, die nicht hart genug ist – oder der stilisierten Funprügeleien, denen die nötige Leichtigkeit abgeht. Stellenweise drückt er Millers negative Weltsicht direkt aus, doch eine wirklich genuine, ernsthafte Haltung – zur Düsternis oder zum hippen Blutvergießen – geht dem Film ab. Er behauptet Atmosphäre, ist aber nicht wirklich von ihr durchsetzt. Und so wirkt der Film in der Tat zu lang: Auf immer die gleiche Art erzählt er immer dasselbe, von Menschen, die auch als die Hauptfiguren der Episoden keinerlei Sympathie erheischen. Und sind die Bilder auch originell und erfindungsreich erstellt, so fehlt ihnen doch der emotionale (und auch dramaturgische) Zusammenhalt. Es sind bewegte Comic-Bilder, doch ohne den Drive und ohne die Atmosphäre der Vorlage.

      Fazit: Düstere, bildgewaltige Geschichten aus der sündigen Stadt – doch leider ohne die vom Film behauptete negative Atmosphäre wirklich durchzuhalten.
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    2. Sin City: Robert Rodriguez' Pulp-Noir-Extravaganza: Die vorlagentreue, starbesetzte Adaption von Frank Millers Kultcomic.

      Robert Rodriguez ist ein Mann der Extreme. Extrem flexibel und facettenreich, wie seine von „El Mariachi“ über „From Dusk Till Dawn“ hin zur „Spy Kids“-Saga reichende Karriere attestiert. Extrem vielseitig talentiert, belegt durch seine Vorliebe, als Regisseur, Drehbuchautor, Kameramann, Cutter und Komponist seiner Filme zu fungieren. Mit seiner visuell faszinierenden, (Kult-)Star besetzten, cartoonhaft ultra-gewalttätigen und mit Galgenhumor gespickten Adaption von Frank Millers Comic „Sin City“ muss der Liste der Extreme nun auch extrem innovativ und vorlagengetreu hinzugefügt werden.

      Denn Rodriguez war daran gelegen, das hartgesottene Neo-Noir-Comicuniversum Millers mit seinen ehrbaren Gangstern, kannibalischen Killern, desillusionierten Cops, korrupten Politikern und käuflichen Frauen ganz nach der Vision des Schöpfers zu realisieren. Um ihm einen Koregie-Credit einräumen zu können, trat Rodriguez sogar aus der Regiegewerkschaft aus. Bevor es soweit war, galt es für Rodriguez zunächst den skeptischen Comicautoren (er kreierte u. a. „Daredevil“, „Elektra“ und die düstere Fortführung der „Batman“-Saga) zur Zusammenarbeit zu bewegen. Dies vollbrachte er mit der nun als Prolog dienenden Verfilmung von Millers Story „The Customer Is Always Right“ mit Josh Hartnett als poetischem Hitman auf den Häuserdächern der trostlosen Sin City. Wie der Rest des Films wurde die Sequenz mit HD-Digitalkameras vor Green Screen aufgenommen. Sämtliche Backgrounds wurden hinterher digital eingefügt. Die kontrastreichen Schwarzweiß -Aufnahmen versah man mit spärlichen, dafür umso eindrucksvolleren Farbeffekten. Das ästhetisch atemberaubende Ergebnis ist das schwarzweiße Pendant zum sepiagetönten „Sky Captain and The World of Tomorrow“. Damit überzeugte Rodriguez nicht nur Miller, sondern auch Bruce Willis, Clive Owen, Benicio Del Toro und Mickey Rourke waren Feuer und Flamme. Letzterer kann in seiner Rolle als klotziger Antiheld Marv, der einen Amoklauf durch den Sündenpfuhl von Basin City begeht, um den Mord an dem von ihm angehimmelten Callgirl Goldie zu rächen, ein formidables Comeback im Stile von John Travolta in „Pulp Fiction“ verbuchen. Durch die Performance des zeitweiligen Amateurboxers Rourke, der meisterhaft Gefühl, Gewalt und Galgenhumor balanciert, wird seiner Story dramatische Punch verliehen. Bruce Willis hingegen wirkt als angeschlagener Cop Hartigan, der ebenfalls ein Herz für das schwache Geschlecht in Nöten hat, wie eine klassische Bogart-Figur. So will er die madonnenhafte Stripperin (Jessica Alba) vor dem irren Sexualtäter Yellow Bastard (Nick Stahl) bewahren, vor dem er sie bereits vor Jahren gerettet hatte. Der dritte Erzählstrang widmet sich dem ebenfalls frauenfreundlichen Dwight (Owen), der sich wegen seiner neuen Freundin (Brittany Murphy) mit dem fiesen Jackie-Boy (Del Toro) anlegt. Eine grotesk überzogene Autofahrt der beiden, in der Jackie-Boy einen Revolverlauf in der Stirn stecken hat, wurde von „Gastregisseur“ Quentin Tarantino mit Sinn für Blood, Guts and Gore inszeniert. Selbstverständlich geizt auch Rodriguez in dieser Hinsicht nicht. Neben Schießereien und Prügeleien, inklusive Enthauptung, Amputation, Strangulation, Aufspießung, Kannibalismus, Kastration und Samurai-Schwertschnetzeleien, wartet er in bester Exploitation-Manier auch mit viel nackter Haut auf. Dabei ist all dies genauso over the top wie die jeweiligen Voiceover und Dialoge, die eine Hommage an die klassische Noir-Tradition von Raymond Chandler und Dashiell Hammett sind. Insgesamt ein sündhaft irrwitziger Thrillride, der als eine der am faszinierendsten zum Leinwandleben erweckten Comicadaptionen bezeichnet werden darf. ara.
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