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Catch a Fire

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Catch a Fire: Aufwühlendes Apartheid-Drama über das Leben eines schwarzen Familienvaters, das durch die Übergriffe eines weißen Polizisten zerstört wird.

Poster Catch a Fire

Catch a Fire

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  • Kinostart: 18.01.2007
  • Dauer: 101 Min
  • Genre: Drama
  • FSK: ab 12
  • Produktionsland: USA
  • Filmverleih: Universal

Handlung und Hintergrund

Anfang der 80er Jahre führt der schwarze Ölraffineriearbeiter Patrick Chamusso (Derek Luke) mit seiner Frau Precious (Bonnie Henna) und seinen Kindern ein glückliches Leben in den Townships von Johannisburg. Dann wird der friedfertige Mann verhaftet und gerät in die Mühlen des Apartheid-Regimes. Er soll für den jüngsten Bombenanschlag auf seine Arbeitsstelle verantwortlich sein, behauptet Colonel Nic Vos (Tim Robbins). Als er Patrick foltert und seine Familie schikaniert, läuft der unpolitische Bürger zum ANC über und beginnt aus Verbitterung eine terroristische Karriere.

Brisanter Politthriller von Phillip Noyce, der nach „Long Walk Home“ wieder ein heißes Eisen anfasst und unbequeme Fragen über die jüngste südafrikanische Geschichte aufwirft. Pathos liegt dem markigen Schauspielduell zwischen Luke und Robbins fern.

Als in der Fabrik eine Bombe explodiert, verändert sich das Leben von Arbeiter Patrick Chamusso für immer. Polizist Vos lässt ihn verhaften und foltern, übt auch auf Patricks Frau brutalen Druck aus, um ein Geständnis zu erzwingen. Als er die Unschuld des Gefangenen erkennt, entlässt Vos ihn. Doch Patrick ist ein anderer geworden, schließt sich jetzt wirklich dem Widerstand an, wird Bombenleger und so erneut zum Gefangenen.

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Südafrika im Jahre 1980. Als auf eine Ölraffinerie ein Attentat verübt wird, gerät ausgerechnet der schwarze Vorarbeiter Patrick, ein treusorgender Familienvater, unter Verdacht. Nic Vos, Oberstleutnant der nationalen Sicherheitsbehörde, lässt ihn gefangen nehmen und foltern, um ein Geständnis zu erzwingen. Als Patrick aus Mangel an Beweisen wieder frei gelassen wird, ist aus ihm ein Anderer geworden. Er schließt sich dem Widerstand gegen das Apartheid-System an und wird nun tatsächlich zum Bombenleger.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Phillip Noyce
Produzent
  • Sydney Pollack,
  • Debra Hayward,
  • Liza Chasin,
  • Tim Bevan,
  • Anthony Minghella,
  • Shawn Slovo,
  • Eric Fellner
Darsteller
  • Derek Luke,
  • Tim Robbins,
  • Bonnie Mbuli,
  • Mncedisi Shabangu,
  • Tumisho Masha,
  • Sibongile Khumalo,
  • Terry Pheto,
  • Michele Burgers,
  • Mpho Lovinga
Drehbuch
  • Shawn Slovo
Musik
  • Philip Miller
Kamera
  • Ron Fortunato,
  • Garry Phillips
Schnitt
  • Jill Bilcock
Casting
  • Susie Figgis

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(0)
4Sterne
 
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3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Die Hauptfigur des Films – Patrick Chamusso – ist keinesfalls eine fiktive. Zwar hat der Film aus dramaturgischen Gründen einige Ereignisse seines Lebens verdichtet, doch im Großen und Ganzen erzählt „Catch a Fire“ eine wahre Geschichte. Dabei geht es nicht nur um die Thematik des Kampfes der schwarzen Bevölkerung gegen die Apartheid in Südafrika, der erst 1991 ein Ende fand..

      Auch die Angst der beherrschenden weißen Oberschicht, die in Relation zur Restbevölkerung des Landes eine deutliche Minderheit darstellt, wird thematisiert. Diese Angst ist in Anbetracht der Lage, in die sich das System selbst gebracht hat, keinesfalls unbegründet. Gezeigt wird nun, in welche Spirale der Gewalt eben diese Angst führen kann.

      Schuld und Unschuld sind zweitrangig in diesem menschenverachtenden und rechtsfreien System. Die im Film vorgeführte logische Konsequenz daraus ist, dass Gewalt potenzierte Gegengewalt zur Folge hat. Töte ich einen „Feind“, schaffe ich damit hundert neue. Behandele ich einen Unschuldigen wie einen Terroristen, besteht die Gefahr, aus ihm tatsächlich einen Terroristen zu machen. In diesem Zusammenhang besitzt der Film „Catch a Fire“ bewusst oder unbewusst durchaus einen aktuellen Bezug zum US-amerikanischen Kampf gegen den Terrorismus.

      Glücklicherweise zieht der Film neben der latenten Heroisierung bewaffneten Widerstands gegen die Unterdrücker die Lehre, dass Frieden nur möglich ist, wenn der Kreislauf aus Gewalt und Gegengewalt von beiden Seiten durchbrochen wird.

      Mit Patrick Chamusso und Nic Vos wird beiden Seiten des Konflikts ein Gesicht gegeben. Während Patrick zunächst versucht, sich dem System anzupassen, bis er keine andere Möglichkeit mehr sieht, als sich gegen das Unrecht, das vor seinen Augen geschieht, zu wehren, glaubt sich Nic in seinem Kampf gegen den Terrorismus im Recht. Regisseur Phillip Noyce versucht mit „Catch a Fire“ die schwierige Gratwanderung, das Beziehungsgeflecht zwischen Opfer und Täter darzustellen.

      Auch wenn Nic Vos alle Mittel recht und zugleich unrecht sind, sein Ziel zu erreichen, wird er keinesfalls als reiner Bösewicht dargestellt. Er selbst agiert als Teil eines Systems, das er – wie Patrick zu Beginn – nicht hinterfragt. Beider Handlungen werden auch aus Sorge um die eigene Familie motiviert. Und obwohl Nic seinen Gefangenen mit unverhohlener Verachtung begegnet, scheint er ganz im Gegensatz zu Patrick an der Frage zu scheitern, die dieser ihm eines Tages stellt: „Was werden später deine Kinder über dich sagen?“

      Fazit: Der Kampf gegen das Apartheid-Regime aus Sicht von Opfer und Täter. Eine gelungene Gratwanderung und eine Parabel über Gewalt und Gegengewalt
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    2. Catch a Fire: Aufwühlendes Apartheid-Drama über das Leben eines schwarzen Familienvaters, das durch die Übergriffe eines weißen Polizisten zerstört wird.

      Bewegendes Apartheid-Drama über die Radikalisierung eines unpolitischen Familienvaters.

      Kein Regisseur hat sich in den letzten Jahren vergleichbar überzeugend neu erfunden beziehungsweise wiederentdeckt wie Phillip Noyce. In Hollywood von routinierter Thriller- und Actionware vereinnahmt, fand der Australier nach Jahren zu den kleinen, spannenden Filmen („In der Hitze des Zorn“, „Newsfront“) seiner Anfangsjahre zurück. Nach „Long Walk Home“ und „Der stille Amerikaner“ ist „Catch a Fire“ Noyces dritter Schritt in die richtige Richtung: packendes politisches Kino, dass sich nie in simplen aufklärerischen Botschaften verliert, sondern sich auf dramatische Schicksale und den Anspruch, intelligent unterhalten zu wollen, konzentriert.

      Shawn Slovo, die mit ihrem Drehbuch zu „Zwei Welten“ einen Blick in ihre vom politischen Kampf der Eltern überschatteten Kindheit gab, erzählt 18 Jahre später eine weitere aufwühlende Geschichte, in die auch ihr 1995 verstorbender Vater Joe, Mitglied des militärischen Flügels des African National Congress, involviert war.

      Patrick Chamusso (Derek Luke) stammt aus Mozambique, arbeitet 1980 in einer riesigen südafrikanischen Ölraffinerie, führt ein angepasstes, unpolitisches, aber dank einer amourösen Affäre mit Folgen doch kein ganz heiliges Leben mit seiner Frau Precious (Bonnie Mbuli) und den gemeinsamen Kindern. Weit weg von den Townships, in einer zweiten Welt, bringt Colonel Vos (Tim Robbins) seine Familie zum Schießstand, fühlt sich bedroht vom wachsenden, im ANC konzentrierten Widerstand, dessen Arme bis in die Wohlstandsterritorien der Weißen hineinreichen. Die Freiheitskämpfer des ANC sind für ihn und die Kap-Regierung Terroristen, die er mit Intelligenz und perfiden Methoden jagt. Nach Explosionen in Chamussos Fabrik lässt Vos den Familienvater verhaften, ihn foltern, seine Frau verprügeln und nimmt ihn schließlich sogar zum friedlichen Essen bei seiner eigenen Familie mit - eine Szene, die an seelischer Grausamkeit schwer zu überbieten ist. Schließlich muss er die Unschuld Chamussos erkennen und ihn laufenlassen, doch aus dem Lamm ist ein Löwe geworden, der sich dem ANC anschließt, jetzt wirklich zum politischen Aktivisten und Bombenleger wird.

      Mit Derek Luke, Entdeckung von Denzel Washingtons Regiedebüt „Antwone Fisher“ und Newcomerin Bonnie Mbuli als Ehepaar Chamusso sowie Tim Robbins als Monstrum hinter einer Fassade von Menschlichkeit kann sich Noyce auf ein starkes Darstellertrio verlassen. Dieses ist das Fundament für das emotionale Gewicht eines aufregenden, psychologisch komplexen Films, der seine Zuschauer immer im Griff und darüber hinaus ganz ohne Spezialeffekte, in der finalen Entscheidung zwischen Vergeltung und Vergebung, ein wirkliches Wunder im Angebot hat. kob.
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      1. Ein bewegendes Apartheid-Drama und ein romantischer Befreiungsfilm, der auf einer wahren Geschichte beruht. Plausibel und glaubwürdig wird dargestellt, wie ein völlig unpolitischer, schwarzer Industriearbeiter in den frühen 80er Jahren in Südafrika durch die falschen Beschuldigungen eines inquisitorischen Regimes, das bis hin zur Folter vor keinem Mittel zurückschreckt, zum Bomben legenden Widerstandskämpfer getrieben wird. Nach Verbüßung einer langjährigen Haftstrafe verzichtet er jedoch auf Rache an den einstigen Folterknechten - getreu dem Motto seines Mithäftlings Nelson Mandela.

        Die zunächst ruhige Erzählweise - unterlegt mit eingeblendeten Originalaufnahmen aus Film, Radio und Fernsehen - unterstreicht die realistische Darstellung der Entwicklung Südafrikas von der Apartheid-Politik der weißen Minderheitsregierung zur demokratischen Wahl einer Regierung durch alle Bürger Südafrikas. Schnell nimmt die an Originalschauplätzen gedrehte Geschichte Fahrt und Tempo auf, entführt an einen anderen Ort und in eine andere Zeit, lässt heute Historisches hautnah erleben, macht nachdenklich und weckt Mitgefühl.

        Mit originalsprachigen Einschüben, eingängiger afrikanischer Folklore, beeindruckenden Landschaftsbildern und der realistischen Darstellung der ärmlichen Lebensverhältnisse der Menschen in den Townships entsteht ein beklemmendes Bild der Lebensumstände jener Zeit. Gleichzeitig beeindruckt der Lebensmut der von der südafrikanischen Geheimpolizei verfolgten Opfer der brutalen Terroristenbekämpfung.

        Der handwerklich hochwertige Film hat nicht nur beeindruckende Schauplätze wie etwa die riesigen Townships oder gewaltige Industrieanlagen, er zeichnet gut ausgearbeitete Figuren und Charaktere. So entsteht ein sehr differenziertes Bild von der Lage der beiden verschiedenen Welten: der weißen und der schwarzen Bevölkerung.

        Tim Robbins gelingt die überaus glaubwürdige Darstellung des weißen Anti-Terror-Polizisten Nic Vos, eiskalt und gefühllos, ein skrupelloser Mechaniker der Macht. Ebenso herausragend verkörpert Derek Luke den eigentlich unpolitischen, aufstrebenden, schwarzen Fabrikarbeiter Patrick, der durch die brutalen Umstände und die rücksichtslose Unterdrückung zu einem Widerstandskämpfer wird. Dieser Weg wird ergreifend und durchaus mit Brüchen dargestellt; die Entwicklung ist nachvollziehbar und glaubhaft, wobei auch die Kosten eines solchen Prozesses, die eingeengte Perspektive einer Konfliktlösung von Gewalt gegen Gewalt, sehr sinnfällig umgesetzt werden.

        Zu den großen, bewegenden Szenen des Films gehört, wenn sich die beiden Männer nach vielen Jahren - und in einem „neuen“ Südafrika - wieder gegenüberstehen.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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