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Beste Zeit

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Beste Zeit: Bittersüße Coming-of-Age-Geschichte um Freundinnen in der bayerischen Provinz.

Poster Beste Zeit

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Handlung und Hintergrund

Kurz vor ihrem 17. Geburtstag träumt Kati (Anna Maria Sturm) mit ihrer Freundin Jo (Rosalie Thomass) am liebsten unter dem Dachauer Provinz-Sternenhimmel von der Zukunft. Sie fiebert ihrer Zusage für einen Schüleraustausch mit den USA entgegen, hin- und hergerissen zwischen Fernweh, Heimat und ihrer vermeintlichen großen Liebe Mike (Florian Brückner). Ihr entgeht dabei völlig, dass Rocky (Ferdinand Schmidt-Modrow), ihr Kumpel seit Kindertagen, heimlich in sie verliebt ist. Jo dagegen ist mit weniger zufrieden: Fahrtwind, Freiheit, ein fester Freund.

Der als „bester Nachwuchsregisseur 2007“ ausgezeichnete Shootingstar Marcus H. Rosenmüller („Wer früher stirbt ist länger tot„) zaubert wieder eine wunderbare Sommerfilmidylle, die leichtfüßig von Heimat, Freiheit, Sehnsüchten und großen Gefühlen erzählt.

Eine Jugend in der Provinz: Kati und ihre beste Freundin Jo liegen am liebsten auf der Wiese und hängen ihren Träumen nach. Kati träumt etwa von der großen Liebe mit Soldat Mike. Als ihr überraschend die Zusage für ein Schüler-Austauschprogramm in die USA ins Haus geflattert kommt, muss sie sich entscheiden, ob sie hier bleiben oder ein Jahr lang etwas völlig Neues erleben will.

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News und Stories

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Marcus H. Rosenmüller
Produzent
  • Nils Dünker,
  • Joke Kromschröder
Darsteller
  • Rosalie Thomass,
  • Anna Maria Sturm,
  • Stefan Murr,
  • Volker Bruch,
  • Andreas Giebel,
  • Johanna Bittenbinder,
  • Peter Mitterrutzner,
  • Bettina Redlich,
  • Ferdinand Schmidt-Modrow,
  • Florian Brückner,
  • Heinz-Josef Braun,
  • David Zimmerschied,
  • Stefan Betz
Drehbuch
  • Karin Michalke
Musik
  • Gerd Baumann
Kamera
  • Helmut Pirnat
Schnitt
  • Anne Loewer
Casting
  • Franziska Aigner

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Was tut sich in der bayerischen Provinz? Es gibt zurzeit vermutlich nur einen, von dem man die Antwort bekommen möchte, und das ist Marcus H. Rosenmüller. Seit er mit seinem Erstling „Wer früher stirbt, ist länger tot“, der bayerischen Heimatkomödie eine fantastische Verjüngungsspritze gegeben hat, ist Bayern quasi zum Synonym für lustiges deutsches Kinoabenteuer geworden. Was also hat Rosenmüller aus dem Leben junger Mädchen in der Pampa hinter Dachau zu berichten?

      Um fair zu bleiben, schließlich ist Rosenmüllers Film auch ein Ausbund an Fairness: Er sieht viel, was sich sehen lassen kann. Die Mädchen sind fesch, die Burschen haben in der Regel das Herz auf dem rechten Fleck, der grantige Vater ist nur scheinbar der Buhmann, der Dialekt ist so astrein, so charmant, dass Bayerisch-Kurse jetzt womöglich bundesweit gefragt sind. Und die Musik stimmt auch, oder wie man im Film sagt, „passt scho“: Wie schon in „Wer früher stirbt, ist länger tot“, lässt Rosenmüller immer noch diesen amerikanischen Roadmovie-Rebelsound erklingen, der irgendwann einmal, vielleicht vor 20 Jahren, tatsächlich in der bayerischen Jugendszene eine Rolle gespielt hat.

      Es gibt Szenen in „Beste Zeit“, die einen lachen machen, und Szenen, über die man gelacht hat, nur um es nachher nicht wahrhaben zu wollen. Es gibt einen veritablen Komödienhöhepunkt, einen treffsicheren Showdown auf offener Straße, wenn sich der schmächtige Rocky dem dickbäuchigen Vater seiner Kati in den Weg stellt. Und diese Wortspiele: Katis Mutter lernt Englisch, weil sie glaubt, das zu brauchen, wenn Kati in Amerika ist – „do you have me?“

      Auch in „Beste Zeit“ sieht die Lederhosenprovinz also noch tausendmal frischer aus, als nach der althergebrachten Filterarbeit in Film und Fernsehen. Und nun zu den Gartenzwergen, deren Zufriedenheit einen nach dem Film verfolgt, obwohl sie in Wirklichkeit keine Rolle spielten. Die Handlung: Zwei Mädchen träumen, rebellieren, berauschen sich an ihrer Freundschaft, die ewig halten wird. Angeblich tun sie das, denn ihre innere Bewegung schwingen zu lassen, das wär ein bissl viel verlangt, gel!

      Es gibt also haufenweise poetische Sätze, die Kati und Jo so auf der grünen Wiese einfallen, von Sternschnuppen, Fahrtwind und Freiheit. Die Harmonie: Aber dann schnell zurück zu den Eltern, um ihnen beim Einholen der Strohballen zu helfen. Und wenn der VW-Bus im Graben stecken bleibt, was Katis Eltern nicht mitkriegen sollen, dann ist die äußerste Grenze der Spannung erreicht. Die Absicht: Kati soll ein gestandenes Mädel sein, also muss sie noch dem Aufreißer unter den Jungs die Meinung sagen und dem Vater in die Arme fallen.

      Und was ist mit der Mädchenfreundschaft und mit Amerika? Äh... wie soll das gehen, wenn „Beste Zeit“ gleichzeitig quasi als Imagefilm für die Landstriche, in denen gedreht wurde, taugen soll? Und damit ist dem neuen bayerischen Heimatfilm, zumindest in der Rosenmüller-Version, mitten auf dem Feld der Sprit ausgegangen. Macht nichts, zu Fuß weitergehen könnte dabei helfen, sich genauer umzuschauen.

      Fazit: Der bayerische Wortwitz wird’s schon richten: Marcus H. Rosenmüller dreht einen Imagefilm über die Heimat hinter Dachau.
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    2. Beste Zeit: Bittersüße Coming-of-Age-Geschichte um Freundinnen in der bayerischen Provinz.

      Heimat und Freiheit sind erneut das zentrale Thema von Marcus H. Rosenmüllers erstem Teil einer Trilogie über das Erwachsenwerden in der bayerischen Provinz.

      Man muss nicht sofort von einer „Bayerischen Nouvelle Vague“ sprechen, aber es heimatet schon sehr stark in Marcus H. Rosenmüllers Mundart-Filmen. Was bei „Wer früher stirbt, ist länger tot“ noch als Wagnis schien, ist nun erfolgreiches Programm - auch wenn so manches Nordlicht die Ohren spitzen muss. Im Dachauer Land steppt nicht gerade der Bär, sondern sagen sich Hase und Fuchs gute Nacht. Kein Wunder, dass Kati und ihre beste Freundin Jo am liebsten auf der Wiese liegen und den kleinen Fluchten und jugendlichen Träumen nachhängen. Zuallererst dem von der großen Liebe, für Kati der Bundeswehrsoldat Mike, ein cooler und blonder Typ mit wenig Initiative zu einem Tête à Tête und der, wenn sie ihn wirklich mal braucht, durch Abwesenheit glänzt. Mit dem gestrengen Vater gibt’s Stress wie auch mit der geduldigen Mutter. In diese Situation flattert überraschend die Zusage für ein Schüler-Austauschprogramm ins Haus. Ein Jahr USA! Wo andere sofort begeistert den Koffer packen würden, packt Kati die Angst vor der Ferne. Die Entscheidung, wegzugehen oder dazubleiben, fällt ihr schwer, auch wenn Jo sie ermuntert „daheim versäumst nix, wasd net schon zehn Mal erlebt hast, und no zwanzig Mal erleben wirst“.

      Der Heimatfilm feiert sein modernes Comeback in dieser bittersüßen Coming of Age-Geschichte, die ihren zwischen Wünschen und Wirklichkeit hin- und hergerissenen Protagonisten bei den alltäglichen Aufmüpfigkeiten und Ausbrüchen liebevoll zuschaut. Es zählen nicht die großen Utopien, sondern die nahen und erreichbaren Ziele, das wohlige Zusammengehörigkeitsgefühl. Natürlich wäre es für einen Kinofilm einfach schöner, wenn die Heldin mit einem Tränchen im Auge alles hinter sich lässt, statt den Absprung nicht zu schaffen. Aber „Beste Zeit“ ist der erste Teil einer Fernseh-Trilogie, die mit „Beste Gegend“ und „Beste Chance“ bis 2009 fertig gestellt sein soll. Da heißt es, sich in Geduld üben. Und das fällt bei dem in ihrer Frische und Natürlichkeit überzeugendem Schauspielerinnen-Duo von Anna Maria Sturm und Rosalie Thomass nicht schwer. Wenn die beiden Katis 17. Geburtstag unterm Sternenhimmel feiern und auf die „Beste Zeit“ hoffen, über das Leben philosophieren und dabei dieses Kribbeln vor der Zukunft spüren, das Hochgefühl der eigenen Stärke, dann trifft Rosenmüller genau ins Schwarze. mk.
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