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Blindsight

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Blindsight: Eindringlicher Dokumentarfilm über eine gemeinsame Bergbesteigung von Profisportlern und blinden Kindern.

Poster

Blindsight

Handlung und Hintergrund

Der Brite Erik Weihenmayer war der erste Mensch ohne Augenlicht, der den Mount Everest bezwang. Daraufhin bat ihn die ebenfalls blinde Sabriye Tenberken, ihre Blindenschule in Tibets Hauptstadt Lhasa zu besuchen. Die Kinder werden von den abergläubischen Tibetern schikaniert, die ihr Gebrechen als Strafe für Sünden vergangener Leben betrachten. Unter diesen Umständen ist es mehr als ein Wagnis, dass die Gruppe unter Weihenmayers Führung einen Siebentausender besteigt.

Einen riskanten Weg zu mehr Selbstvertrauen beschreiten sechs wegen ihres Stigmas geächtete Kinder in der spannenden Dokumentation von Lucy Walker („Devil\’s Playground„), die vor atemberaubender Naturkulisse des Himalaya eine schwierige Expedition rekapituliert.

Die Lehrerin einer Blindenschule in Tibet, Sabriye Tenberken, organisiert mit Profibergsteiger Erik Weihenmayer und seinem Team einen Trip mit sechs ihrer Schüler auf einen Nebengipfel des Mount Everest, einen Siebentausender. Die beiden sind ebenfalls blind. Die schwierige Besteigung ist eine physische und psychische Herausforderung für alle Beteiligten.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Lucy Walker
Produzent
  • Steven Haft,
  • Sybil Robson
Darsteller
  • Sabriye Tenberken,
  • Erik Weihenmayer
Musik
  • Nitin Sawhney
Kamera
  • Lucy Walker,
  • Petr Cikhart,
  • Keith Partridge,
  • Mahyad Tousi
Schnitt
  • Sebastian Duthy

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

    1. Die Hauptaussage des Films – und damit ist auch bereits das Wichtigste gesagt – ist folgende: Was auch immer du erreichen willst, welches Ziel, welchen Traum, du kannst es erreichen, wenn du Vertrauen in deine Fähigkeiten hast und bereit bist, auch anderen Menschen zu vertrauen. Und das auch, wenn alle Welt an dir zweifelt. Schon aus diesen Sätzen wird deutlich, dass sich "Blindsight" mitnichten nur an Menschen richtet, die nur schlecht oder überhaupt nicht sehen können. Er richtet sich vielmehr an alle Menschen, die ein Ziel vor Augen haben, das zu erreichen sie sich aber nicht zutrauen, weil sie der Ansicht sind, nicht die nötigen Fähigkeiten dafür zu besitzen.

      Dass man Großes leisten kann, auch wenn niemand an einen glaubt, das beweisen in diesem Dokumentarfilm von Lucy Walker nicht nur Sabriye und Eric, sondern ganz besonders auch die sechs Kinder, deren unterschiedliche Lebensumstände dem Zuschauer nach und nach enthüllt werden. Eine Sonderrolle erhält dabei Tashi, ein 19jähriger von Geburt an blinder Junge, der im Alter von 10 Jahren von seinem Vater an ein chinesisches Paar verkauft und von diesem unter Prügel und Folter zum Betteln gezwungen wurde.

      Sabriyes unglaubliche Leistung wird besonders anhand dieses Einzelschicksals deutlich, wenn man nämlich erfährt, dass Tashi dank ihrer Hilfe nicht nur lesen, schreiben und die englische Sprache gelernt hat, sondern mittlerweile auch eine gutlaufende Massagepraxis führt. Doch auch die anderen Schüler des Projekts konnten schon neun Jahre nach dessen Gründung eigene Geschäfte aufbauen und als Haupternährer für ihre Familien sorgen oder sich zumindest selbstständig in der Gesellschaft bewegen. Seitdem gilt das Projekt "Braille Without Borders" international als vorbildliches und vielfach gewürdigtes Modell für visuell Beeinträchtigte in Entwicklungsländern. (Die Schule steht inzwischen übrigens unter der Leitung Kyilas, einer der "Bergsteigerinnen".)

      Dadurch, dass einer der Schüler besonders in den Vordergrund gerückt wird, werden die anderen im gleichen Maß in den Hintergrund gedrängt. Vor allem von den beiden Mädchen Kyila und Sonam Bhumtso hört und sieht man während des Aufstiegs nur wenig. Das liegt nicht nur daran, dass der Blick immer wieder von der atemberaubenden Kulisse des Himalaya abgelenkt wird, sondern auch daran, dass die zunehmenden Auseinandersetzungen zwischen den Erwachsenen immer größeren Raum einnehmen.

      Sehr interessant zu beobachten ist in der Tat die Wandlung, die das Team durchmacht, das sich ganz offenbar auf den Weg gemacht hat, ohne einige grundsätzliche Dinge geklärt zu haben. Zum Beispiel, worum es bei der Expedition eigentlich geht und was damit im Endeffekt erreicht werden soll. Auch Erfolg und Niederlage sind nur Worte, die ein und denselben Sachverhalt beschreiben können, je nachdem, aus welchem Blickwinkel man ihn betrachtet.

      Doch nicht nur inhaltlich, auch visuell hat der Film einiges zu bieten und das obwohl er unter teilweise extremen Bedingungen entstanden ist. Denn man sollte niemals vergessen, dass nicht nur die Kinder, sondern auch das Filmteam aus gänzlich unerfahrenen Bergsteigern bestand, das unter für sie neuartigen und harten Bedingungen arbeiten musste und dass es bisweilen auch die chinesischen Behörden und nicht die Regisseurin waren, die den entscheidenden Einfluss auf den Dreh hatten. "Blindsight" ist also aus verschiedenen Gründen ein außergewöhnlicher Film über Menschen, die außergewöhnliches geleistet haben und den Zuschauer dazu auffordern, es ihnen gleichzutun.

      Fazit: Ein außergewöhnlicher, interessanter und spannender Dokumentarfilm über eine Gruppe von Menschen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die ihnen gesetzten Grenzen zu sprengen.
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    2. Blindsight: Eindringlicher Dokumentarfilm über eine gemeinsame Bergbesteigung von Profisportlern und blinden Kindern.

      Der Dokumentarfilm über eine Expedition blinder Kinder auf den Gipfel eines Siebentausenders beeindruckt in vielerlei Hinsicht - als Bergabenteuer ebenso wie als psychologisches Drama.

      Der mit diversen Publikumspreisen ausgezeichnete Dokumentarfilm der Britin Lucy Walker beginnt als Porträt zweier ungewöhnlicher Persönlichkeiten mit ungewöhnlicher Mission: Es sind dies die Gründerin einer Blindenschule in Tibet und der Organisation „Braille ohne Grenzen“, Sabriye Tenberken, und Profi- und Extrembergsteiger Erik Weihenmayer, beide in der Jugend erblindet. Sie wollen mit sechs blinden Schülern aus Tenberkens Schule und sehendem Begleitteam den Lhakpa Ri besteigen, einen Siebentausender-Gipfel neben dem Mount Everest. Ihre Motivation: sich selbst und dem Rest der Welt beweisen, dass Blinde alles können, was auch Sehende können und nach eigener Aussage vor allem den jungen Schülern ein besseres Selbstwertgefühl geben. Denn in Tibet haben Blinde nicht nur mit ihrer Behinderung zu kämpfen, sondern mit der Überzeugung der Menschen, dass sie durch einen Fehler in einem früheren Leben quasi selbstverschuldet sei. Zunächst verwundert der extreme Ehrgeiz der beiden Westler, die Jugendlichen, die sich nicht sonderlich für Bergsteigen interessieren, auf diesen gesundheitlich gefährlichen Trip zu schicken. Die Kids und ihre zum Teil sehr tragischen Familien-Geschichten werden im Verlauf des Films einzeln vorgestellt. Später ist man gebannt von den traumhaft schönen Bildern der eisigen Berglandschaft, die Walker selbst fotografierte, und vor allem von der zunehmenden Spannung - dramaturgisch und innerhalb der Gruppe -, die mit den härter ja lebensbedrohlich werdenden Bedingungen - es wird kälter, die Luft knapp, die Erschöpfung größer - einhergeht. Da stoßen in heftig geführten Diskussionen oder ruhigen Gesprächen der sportliche Ehrgeiz der Bergsteiger, unbedingt den Gipfel erreichen zu müssen, auf die Sorge der Lehrerin um die Gesundheit ihrer Schüler und deren asiatische Zurückhaltung sowie deren Wunsch, unbedingt Teil der Gemeinschaft zu sein und nicht aufzugeben, aufeinander. Letztlich strahlt der Film und seine Protagonisten einen ungebrochenen Optimismus und Lebenslust aus, auch wenn die tibetischen Kids sich nicht perfekt auf Englisch ausdrücken können, dafür Lieder singen, wie der jüngste Bergsteiger am Schluss den programmatischen Turtles-Song „Happy Together“. hai.
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