Kung Fu Panda: Ebenso rasantes wie pfiffiges CGI-Animationsabenteuer über den fetten und faulen Panda Po, der von einer weisen Schildkröte zum ultimativen Krieger im Kampf gegen einen übermächtigen Schneeleopard auserwählt wird.
DreamWorks Animation kehrt zur Tradition der frechen CGI-Abenteuer „Madagascar“ und „
Ab durch die Hecke“ zurück, würzt die Abenteuer eines dicken und faulen Pandas, der zum ultimativen Kungfu-Kämpfer auserwählt wird, aber mit furiosen Martial-Arts-Szenen, die es in ihrer tiefen, fetischistischen Verehrung für klassische Eastern durchaus mit „Kill Bill“ aufnehmen können.
Zunächst einmal ist „Kung Fu Panda“ business as usual für Dreamworks Animation. Pixars klassizistischem Ansatz zum perfekten und zeitlosen Storytelling stellt Jeffrey Katzenbergs Company seit „
Shrek“ eine betont hippe, selbstironische und mit popkulturellen Referenzen gespickte Variante entgegen, die die Produktionen lässig und stets auf der Höhe der Zeit wirken lassen. Der Film von Mark Osborne (zwei Folgen von „SpongeBob Schwammkopf“) und John Stevenson (Storyboard-Künstler von „Madagascar“ und „
Shrek 2„) macht keine Ausnahme. „Kung Fu Panda“ gibt zunächst einmal die Bühne frei für Jack Black, der die Hauptfigur Po spricht, einen faulen, verfressenen und lethargischen Panda, der sich widerwillig im Nudelrestaurant seines Vaters verdingt, sich in seinen Tagträumen aber als Kungfu-Meister an der Seite seiner Idole Viper, Tiger, Gottesanbeterin, Affe und Kranich wähnt. Blacks Performance, seine expressive Art des Sprechens gibt Rhythmus und Ton für den Film vor, der sich alsbald zum spektakulären Abenteuer wandelt, als eben nicht die lange ausgebildeten Spezialisten, sondern der unerfahrene Po auserwählt wird, als ultimativer Krieger eine alte Prophezeiung zu erfüllen. Er muss sich gegen den Hohn der Spezialisten und die Verachtung des erfahrenen Lehrmeisters Shifu behaupten und sich dem übermächtigen Schneeleopard Tai Lung (benannt nach dem Shaw-Bros.-Superstar Ti Lung) stellen, der in einer spektakulären Sequenz aus jahrelanger Gefangenschaft flieht und Rache will.
Nicht den Hauch eines Durchhängers lassen Osborne und Stevenson bei ihrer atemlosen Inszenierung zu. So hoch ist das Tempo und schnell die Abfolge der durch die Bank gelungenen Gags - vor allem Pos Gefräßigkeit und Mangel an körperlicher Fitness sind steter Quell für pfiffige Pointen -, dass man als Zuschauer fast nicht die Zeit findet, die wunderbare Animation gebührend zu genießen. Angefangen bei den außergewöhnlich eindrucksvollen Hintergründen und Kulissen, ist „Kung Fu Panda“ ein wahres Meisterwerk im Zusammenspiel von Farbe und Form. Die Höhepunkte sind allerdings die zahlreichen Kampfsequenzen, die nicht nur ein Höchstmaß an Können und Einfühlungsvermögen voraussetzen, sondern auch eine profunde Kenntnis der zahllosen Eastern der Siebzigerjahre, deren immer wiederkehrende Grundstruktur und Dramaturgie - wie zuletzt bei „Kill Bill“ - perfekt in die Textur des Films integriert und dem DreamWorks-Stil angepasst wurden. Man muss kein Fan der Shaw Bros. und Filmen wie „
Die 36 Kammern der Shaolin“ oder „Die Rache des gelben Tigers“ - um zwei wegweisende Titel aus deren Schaffen stellvertretend herauszugreifen - sein, um sich königlich bei „Kung Fu Panda“ zu amüsieren und zu staunen. Aber wer die unzähligen Anspielungen und Verbeugungen richtig zu einzuordnen versteht, wird die große Leistung des Produktionsteams doppelt zu schätzen wissen. ts.