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Du sollst nicht lieben

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Einayim Petukhoth: Sensibler und authentischer Debütfilm über zwei Männer, die in der streng jüdisch-orthodoxen Gemeinde Jerusalems versuchen, mit ihrer Homosexualität zu leben.

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Du sollst nicht lieben

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Handlung und Hintergrund

Aaron ist Familienvater, Fleischer und angesehenes Mitglied der jüdisch-orthodoxen Gemeinde Jerusalems. Zum Ausbau seines Geschäftes stellt er den jungen Studenten Ezri als Gehilfen ein. Zwischen den beiden entwickelt sich schnell mehr als eine rein kollegiale Beziehung. Doch vor allem Aaron hat zunächst starke Probleme, zu seinen Gefühlen zu stehen. Er versteht sie als Sünde und Prüfung Gottes. Und auch Ezri wird in der Uni und seinem Alltag mit Gerüchten und Vorurteilen konfrontiert. Der Druck der konservativen Gesellschaft lastet immer stärker auf ihm.

Aaron ist Familienvater, Fleischer, Mitglied der jüdisch-orthodoxen Gemeinde Jerusalems. Zum Ausbau seines Geschäftes stellt er den Studenten Ezri als Gehilfen ein. Zwischen den beiden entwickelt sich schnell mehr als eine rein kollegiale Beziehung. Aaron hat zunächst starke Probleme, zu seinen Gefühlen zu stehen. Er versteht sie als Prüfung Gottes. Und auch Ezri wird in der Uni und seinem Alltag mit Gerüchten und Vorurteilen konfrontiert. Der Druck der konservativen Gesellschaft lastet immer stärker auf ihm.

Zwei Männer versuchen in der streng jüdisch-orthodoxen Gemeinde Jerusalems mit ihrer Homosexualität zu leben. Haim Tabakmans Debütfilm ist ein sensibles und authentisches Drama über Akzeptanz und Fundamentalismus.

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Darsteller und Crew

  • Michael Eckelt
    Michael Eckelt
  • Zohar Shtrauss
  • Ran Danker
  • Tinkerbell
  • Tzahi Grad
  • Isaac Sharry
  • Haim Tabakman
  • Merav Doster
  • Rafael Katz
  • David C. Barrot
  • Isabelle Attal
  • Itai Tamir
  • Christian Vennefrohne
  • Axel Schneppat
  • Dov Steuer
  • Nathaniel Méchaly
  • Yael Aviv

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Der angesehene Familienvater Aaron lebt genügsam und gottesfürchtig in der streng orthodoxen Gemeinde Jerusalems. Doch als der junge Ezri in seine Fleischerei tritt und Aaron ihn bei sich aufnimmt, entsteht zwischen den beiden eine Freundschaft, die sich bald zu mehr entwickelt - sehr zum Unbillen der Gemeinde. Regisseur Haim Tabakman erzählt von dem Thema Homosexualität in einem streng konservativen Umfeld mit hoher Sensibilität und einem fast schon dokumentarischen Stil. Spannende und fein ausgearbeitete Details geben Einblicke in einen Alltag, der dem „liberalen“ Westen fremd erscheint und zeigen eine geschlossene Wertegesellschaft, die regelkonform leben muss und in der individuelle Gefühle und Bedürfnisse hintenanstehen. Dem Regisseur ist ein authentisches und sehr bewegendes Debut gelungen, das seine Intensität aus dem hervorragenden Schauspiel und der zurückhaltenden eher stillen Inszenierung bezieht. Ein leiser Film, der berührt!

      Jurybegründung:

      Nur an wenigen Details wie einem Handy oder versteckter Unterhaltungselektronik lässt sich dieser Film überhaupt zeitlich genau einordnen. So wie diese ultra-orthodoxen Juden sich in Jerusalem ihr Leben eingerichtet haben, sieht es in jüdischen Gemeinden seit vielen Generationen aus. Und Haim Tabakman zeigt diese hermetische Gesellschaft mit einer fast dokumentarischen Authentizität. Man sieht, wie diese Menschen essen, beten, miteinander umgehen. Der Film zeigt, wie es in einer koscheren Metzgerei zugeht, beim Bettkreis in der Synagoge, und wie die Ehefrauen sich zwar nicht verschleiern, dafür aber in der Öffentlichkeit eine entstellend hässliche Perücke tragen müssen. Ausgerechnet einer der religiösen Eiferer, der seinem Rabbi widerspricht, wenn dieser von Gott und seinem Wunsch erzählt, dass die Menschen die Freuden des Lebens genießen sollen, wird durch einen jungen Mann dazu gebracht, sich zu seiner bisher rigide unterdrückten Homosexualität zu stellen. Dabei sind Aarons innere Kämpfe mindestens so dramatisch und verheerend wie die Gegenreaktionen in der Gemeinde. Beides wird von Tabakman differenziert und absolut glaubwürdig dargestellt. Die jungen Heißsporne aus der Toraschule benehmen sich wie bigotte Sittenwächter, während der Rabbi besonnen und besänftigend reagiert. Auf dessen Ermahnungen antwortet Aaron mit dem erschütternden Satz: „Ich brauche ihn einfach. Ich war tot - jetzt lebe ich.“

      Der Mikrokosmos dieses Films ist in ein ewiges Grau getaucht. Außerdem arbeitet Tabakman viel mit dem Leitmotiv des Wassers: der ständige Regen und das Bad, die Waschungen auch noch im Kinderlied, die geborstene Wasserleitung beim Gerangel in der Gasse und schließlich das Abtauchen in der Schlusseinstellung. Mit einer für ein Debüt erstaunlichen Souveränität schafft Tabakman hier eine Stimmung, die zugleich stilisiert und realistisch wirkt. Konsequent hält er auch immer eine zuerst durchaus irritierende Distanz zu seinen Filmfiguren. Er bietet dem Publikum nicht mit den üblichen melodramatischen Tricks einen Sympathieträger an.

      Stattdessen zeigt er ihn mit seinen Widersprüchen, an denen sich der Zuschauer zusammen mit ihm abarbeiten muss. Dies ist ein unbequemer, dafür aber sehr reicher Film.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Du sollst nicht lieben: Sensibler und authentischer Debütfilm über zwei Männer, die in der streng jüdisch-orthodoxen Gemeinde Jerusalems versuchen, mit ihrer Homosexualität zu leben.

      Im streng orthodoxen Viertel Jerusalems lieben sich zwei Männer und leiden an der Intoleranz der Gemeinschaft. Haim Tabakmans sensibles Debüt über eine verbotene Leidenschaft.

      Liebe kann Sünde sein: Zumindest, wenn sich zwei Ultraorthodoxe in einer jüdischen Gemeinde, wo maximale Sittenstrenge herrscht, ineinander verlieben. Daraus erwächst ein Schwulendrama, das an Ang Lees Oscargewinner gemahnt und seine Protagonisten stilstreng, einfühlsam und sehr subtil als Gefangene einer intoleranten Gesellschaft porträtiert. Es geht um Familienvater Aaron (Zohar Shtrauss), ein angesehener Fleischer, der das Geschäft seines verstorbenen Vaters wiedereröffnet und dafür den jungen Studenten Ezri (Ran Danker) als Gehilfen einstellt. Zwischen beiden reift eine Zuneigung, der sich Aaron lange verweigert, denn sein religiöses Weltbild ist mit derartiger Sünde unvereinbar. Er hält es für eine göttliche Prüfung - aber schließlich gibt er einer Passion nach, die angesichts der Lebenssituation beide in den Abgrund reißen muss. Um Ezri ranken sich bereits Gerüchte und der Druck von Rabbinern und eifernden Thora-Studenten wächst, was sich in einem klaustrophobischen, nahezu erstickenden Drama niederschlägt, das wenig Worte benötigt, um seine atmosphärischen, staubig-bleiche Bilder so zurückhaltend wie eindringlich wirken zu lassen.

      Das Milieu ist authentisch, was der orthodoxen Lebensweise Würde zugesteht und sie trotz allem nicht herabqualifiziert. Jede Einstellung sitzt in Tabakmans erstaunlich stilsicherem Erstling, der mit schöner Metaphorik ein Tabuthema abhandelt, damit Lebenslust und Genussfeindlichkeit gegenüberstellt. Die Gemeinschaft von Fundamentalisten, deren verbohrte Abscheu vor allen Lebensfreuden mit grotesken Verhaltensregeln bis ins Intimleben hineinreicht, führt eine Bande selbst ernannter Sittenwächter, die einen Moralterror exekutiert, den selbst radikale Islamisten wie die Taliban kaum drastischer ausüben. Doch Tabakmans Form ist nicht die einer Anklage, sondern einer stillen Studie über geistige Fesseln, die von Innerlichkeit bestimmt wird und nicht die große Geste sucht, sondern wie die Hauptfigur Aaron mit düsteren Blick in unergründlichem Schweigen brütet. tk.
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