Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. Kino.de
  2. Serien
  3. Der Andere

Der Andere


Anzeige

„Der Andere“ im Stream

Der Andere

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Joachim Hoene
Produzent
  • John Olden
Darsteller
  • Wolf Frees,
  • Heinz Klingenberg,
  • Albert Lieven,
  • Ingeborg Körner,
  • Michael Rittermann,
  • Sigurd Fitzek,
  • Marianne Wischmann
Drehbuch
  • Francis Durbridge
Musik
  • Siegfried Franz
Kamera
  • Hans Grack
Schnitt
  • Helga Stumpf

Kritiken und Bewertungen

0 Bewertung
5Sterne
 
()
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

Kritikerrezensionen

    1. Im Bus auf Geschäftsreise sitzt neben Juan ein Mann, der ihm verblüffend ähnlich sieht. Damit eröffnet sich für Juan die Möglichkeit zur Veränderung; wie die Finger des anderen im Bus mit dem Namenschild der Aktentasche spielen, das sehen wir wenige Szenen später auch bei Juan, ein erster, noch unbewusster Schritt auf dem Weg zum Identitätswechsel.

      Unter verschiedenen Namen checkt er in verschiedenen Hotels ein, lässt das Individuum, sein unteilbares Ich, beliebig werden; es ist eine Flucht aus seiner Realität, die in Buenos Aires auf ihn wartet. Die Frau, Augenärztin, die ihm eine Brille verschrieben hat, ist schwanger; der Vater muss gepflegt werden. Eher aus einer Laune heraus lässt Juan dieses Leben hinter sich, nimmt Urlaub von sich selbst, als er die Geschäftsreise in eine Kleinstadt eigenständig verlängert.

      Eines seiner Alter Egos, der Mann im Bus, der auch er selbst sein könnte, ist gestorben; Juan, der im Hotel dessen Identität angenommen hat, besucht seine Totenwache, die des anderen und damit auch seine eigene. Das ist für ihn weniger ernsthaftes Ablegen, Aufgeben seines früheren Ichs, eher ein Spiel mit den Möglichkeiten, die sich zwischen ihm selbst und dem anderen, dessen Leben er annimmt, ergeben. Er lernt auf der Totenwache eine Frau kennen – ist es gar die Witwe? –, hat (unter falschem Namen natürlich) eine kurze Affäre mit ihr, und beide wissen, dass es nur ein kurzer Ausflug aus dem Alltag sein kann.

      Immer wieder verlässt die Kamera die eigentliche Handlung, lässt sie am Rand oder außerhalb des Bildes ablaufen, so wie Juan sich neben sein Leben stellt – ganz zurückhaltend gefilmt ist das, und ganz zurückhaltend geht der Film mit seinen Figuren um: Er spricht nichts aus, zeigt nur, wie für Juan sein Leben zum fremdbestimmte Objekt wird – die kommende Vaterschaft, die Altenpflege, der Geschäftspartner, der ihn mitnimmt in den Puff. Juan entscheidet sich, einen eigenen Schritt zu tun, beiseite zu treten – in dieser Lebenssituation nimmt Juan einen Zwischenhalt, wandert vom Puff aus die nächtliche Landstraße entlang und erwacht in idyllischer Natur, wo junge Nymphen baden…

      Dann aber, im Hotel, wird er, der sich als Arzt ausgibt, zu einem Notfall gerufen, auch hier, im Refugium fremder Identität, gibt es keine gänzlich freien Entscheidungen, die Lüge frisst ihren Vater. Nach seiner Rückkehr nach Buenos Aires, in sein Leben, ist er wieder der Alte, aber sein Blick hat sich verändert.

      Fazit: Ein ganz großer kleiner Film über das Leben, das wir führen, das Leben, das wir erhoffen und das Leben, das wir erreichen können.
      Mehr anzeigen
    2. Mehr anzeigen
    Anzeige