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Die Summe meiner einzelnen Teile

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Die Summe meiner einzelnen Teile: Drama um einen Mathematiker, der nach einem Burn-out nicht mehr den Weg zurück in die Gesellschaft findet.

Poster Die Summe meiner einzelnen Teile

Die Summe meiner einzelnen Teile

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Handlung und Hintergrund

Ein genialer junger Mathematiker kommt wegen Burn-outs in die Psychiatrie. Nach seiner Entlassung steht er vor dem Nichts. Den alten Job bekommt er nicht mehr, die Freundin hat einen Neuen, er fliegt aus seinem Mini-Apartment in Marzahn, sogar der Vater jagt ihn davon. Wenn er im Supermarkt einkauft oder versucht, der Wirklichkeit zu begegnen, orientiert er sich an Zahlenreihen, sie strukturieren seinen Alltag. Einziger Halt ist die Freundschaft zu einem ukrainischen Jungen, der im Mut zum Leben macht und mit dem er gemeinsam im Wald eine Hütte baut. Die Idylle währt nicht lang.

Ein genialer junger Mathematiker kommt wegen Burnout in die Psychiatrie. Nach seiner Entlassung steht er vor dem Nichts. Den alten Job bekommt er nicht mehr, die Freundin hat einen Neuen, er fliegt aus seinem Miniapartment in Marzahn, sogar der Vater jagt ihn davon. Wenn er versucht, der Wirklichkeit zu begegnen, orientiert er sich an Zahlenreihen. Einziger Halt ist die Freundschaft zu einem ukrainischen Jungen, der im Mut zum Leben macht und mit dem er gemeinsam im Wald eine Hütte baut. Die Idylle währt nicht lang.

Ein junger, genialer Mathematiker findet nach einem Burn-out nicht mehr den Weg zurück in die Gesellschaft. Unbequemes Psychogramm eines Mannes, der den Boden unter den Füßen verliert - eine Chronik zwischen Genie und Wahnsinn.

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Darsteller und Crew

  • Peter Schneider
    Peter Schneider
  • Henrike von Kuick
    Henrike von Kuick
  • Julia Jentsch
    Julia Jentsch
  • Eleonore Weisgerber
    Eleonore Weisgerber
  • Hans Weingartner
    Hans Weingartner
  • Cüneyt Kaya
    Cüneyt Kaya
  • Jonas Dornbach
    Jonas Dornbach
  • Timur Massold
  • Andreas Leupold
  • Robert Schupp
  • Hans Brückner
  • Marco Noack
  • Henner Besuch
  • Andreas Wodraschke
  • Dirk Oetelshoven
  • Karen Wendland
  • Silke Koch

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in der Psychiatrie kehrt Martin Blunt ins Leben zurück. Doch alles geht schief. Er bekommt seinen Job nicht wieder, verliert soziale Kontakte und am Ende auch seine Wohnung. Obdachlos und ohne Lebensmut streunt er durch Berlin, bis er auf den 10jährigen Victor trifft. Die beiden schließen sich zusammen und schlagen sich fortan gemeinsam durchs Leben. Eine Hütte im Wald, die sie wohnlich ausbauen, wird zu ihrem Domizil. Doch eines Tages bricht die Zivilisation wieder in Martins Leben ein. Autor und Regisseur Hans Weingartner erzählt die Geschichte zweier Außenseiter, die den Halt im Leben verloren haben und fernab der gesellschaftlichen Konventionen einen eigenen Weg finden. Auch wenn der Film sich streckenweise viel Zeit lässt, nimmt er den Zuschauer mit neuen Ereignissen und Zwischenfällen stets gefangen. Konsequent und präzise schildert Weingartner, Regisseur von DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI, das Schicksal der Protagonisten und macht daran seine prinzipielle Kritik an Institutionen fest. Peter Schneider verkörpert diese gescheiterte Existenz beeindruckend. Ein klug inszeniertes aufwühlendes Drama, das auch durch sein offenes Ende viel Raum für eigene Interpretation und Betrachtungen lässt.

      Jurybegründung:

      Hans Weingartners neuestes Werk reiht sich ein in sein bisheriges Oeuvre, wieder stellt er unsere soziale und gesellschaftliche Grundordnung in Frage. Diesmal kritisiert er subtil die moderne Psychatrie und den Umgang der Gesellschaft mit Jemandem, der sich nicht der Norm entsprechend verhält und den vorgesehenen gesellschaftlichen Regelmaßnahmen entzieht.

      Martin gehört zu den Menschen, die unter ihrer Hochbegabung leiden, in seinem Fall sind das seine mathematischen Fähigkeiten. Ein nicht näher genannter Vorfall führt zu seiner Einweisung in die Psychiatrie und die verweigerte Rückkehr in seinen alten Beruf ist zugleich der Beginn seines schleichenden Ausstiegs aus der Gesellschaft. Eindrucksvoll gelingt es Weingartner, den Zuschauer immer weiter in Martins Welt folgen zu lassen und dabei die Wahrhaftigkeit der Bilder in Frage zu stellen. Der Zuschauer ertappt sich dabei zunehmend, dass man sich nicht mehr sicher ist, wessen Wahrheit denn letztlich zuverlässig ist: Martins Wahrnehmung mit dem kleinen Jungen an seiner Seite? Die Analyse der Psychologin und ihr Versuch, Martin zwangsweise einzuweisen? Oder doch die individuelle Wahrheit, die sich der Zuschauer geradezu erarbeitet? Hungernd möchte man als Zuschauer der Sicht Martins Glauben schenken, aber zu viele Indizien sprechen gegen seine Sichtweise auf die ihn umgebende Gesellschaft. Die entfesselte Kamera wird hierzu geschickt immer wieder eingesetzt, die Wahl der Schauplätze, die Martins stetiges Entfernen von der Gesellschaft ausdrücken, sind äußerst durchdacht.

      Die große Stärke des Films liegt in den vielen Wahrheitsoptionen, ohne dabei beliebig zu werden. Weingartner zwingt den Zuschauer nicht in eine bestimmte Richtung, sondern lässt ihn die Optionen und Interpretationen sich selbst erarbeiten. Dass er dabei mit dem Mittel des „inneren Kindes“ auf eine psychiatrische Behandlungsmethode zurück greift, zeichnet beispielhaft die Gewissenhaftigkeit der Recherche des Regisseurs aus, überhaupt eines der Markenzeichen von Weingartner.

      Einzig der Einstieg in die Liebesgeschichte wirkt zu konstruiert, die Einladung auf den ersten Kaffee wirkt unmotiviert. Dass DIE SUMME MEINER EINZELNEN TEILE dennoch mit dem höchsten Prädikat ausgezeichnet wurde, ist im ausgeklügelten Drehbuch, der herausragenden Leistung der Darsteller und der bis ins Detail durch deklinierten Psychose des Protagonisten hinreichend begründet.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Die Summe meiner einzelnen Teile: Drama um einen Mathematiker, der nach einem Burn-out nicht mehr den Weg zurück in die Gesellschaft findet.

      Drama um Freundschaft, Widerstand und Neubeginn und die Realität der Wahrnehmung in Zeiten globaler Ökonomie.

      Er ist immer für eine Überraschung gut. Hans Weingartner katapultierte sich mit seinem Debut „Das weiße Rauschen“ in die deutsche Filmlandschaft, wurde in Cannes mit seiner lockeren Liebeserklärung an eine rebellische Jugend „Die fetten Jahre sind vorbei“ gefeiert und holzte unterhaltend in „Free Rainer - Dein Fernseher lügt“ gegen das Fernsehen und seinen Quotenwahn. Mit „Die Summe meiner einzelnen Teile“ schlägt der Ex-Student der Gehirnforschung den Bogen zum unter psychotischen Schüben leidenden Protagonisten seines ersten Films, kehrt zu seinem Kernthema Psychiatrie und psychische Zustände zurück.

      Der geniale Mathematiker Martin (eindrucksvoll: Peter Schneider) landet mit Burn-out-Syndrom in der Psychiatrie, nach der Entlassung kriegt er den alten Job nicht mehr, die Freundin hat einen Neuen und bald steht auch der Gerichtsvollzieher im Mini-Appartement in Marzahn, sogar der Vater jagt ihn davon. Einer, der nicht mehr fit ist für die Gesellschaft, fliegt aus dem sozialen Netz. Wenn er im Supermarkt einkauft oder versucht, der Wirklichkeit zu begegnen, orientiert er sich an Zahlenreihen, sie strukturieren seinen Alltag. Einziger Halt ist die Freundschaft zu einem ukrainischen Jungen, der im Mut zum Leben macht und mit dem er gemeinsam im Wald eine Hütte baut. Die Idylle währt nicht lang, auch der Traum von einem anderen Leben in Portugal zerbricht.

      Weingartners Figuren reiben sich immer am System, nehmen sich die Freiheit, gegen den Strich zu bürsten und rennen gegen Hindernisse an (wie auch der Regisseur). Im Zentrum steht die Freundschaft zwischen Erwachsenem und Kind, hier kann sich der sonst so verschlossene Martin öffnen und eine emotionale Bindung aufbauen. Für Weingartner ist Martin der klassische Verstoßene. Der Wald als Rückzugs- und natürlicher Lebensraum, in dem auch schon mal wie im Märchen der sanfte Wolf vorbeischaut, wird von Henner Besuchs hyperrealistischer Kamera in grün-braun-schwarzen Erdtönen eingefangen. Landschaften im Nebel wirken fast impressionistisch und fast hypnotisch die Bilder der Nacht, in denen vorbeirauschende Autos eine eigene Lichtsinfonie entfachen. Wenn ein Mensch in verschiedene Teile zersplittert und diese weitab der normalen Glücksspur nicht mehr zu einem Ganzen formen kann, ist das auf der Leinwand unbequem und ungefällig. Ein sehenswerter Gegenentwurf zum gern gesehenen Wohlfühlkino. mk.
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