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Being John Malkovich

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Being John Malkovich: Hinreißend skurrile Komödie, in der sich im Kopf von Hollywoodstar John Malkovich neugierige Touristen tummeln.

Handlung und Hintergrund

In der surrealen Komödie „Being John Malkovich“ von Spike Jonze entdeckt ein Puppenspieler einen Eingang in das Gehirn von Schauspieler John Malkovich und verwandelt den Schauspieler immer mehr zu seiner eigenen Marionette.

Craig Schwarz (John Cusack) ist ein Verlierer, wie er im Buche steht. Seine Karriere als Puppenspieler wirft keinen Gewinn ab und seine Beziehung zu seiner tierlieben Frau Lotte (Cameron Diaz) steckt in einer Dauerkrise. Eines Tages entscheidet er sich widerwillig, einen seriösen Job in einem Büro anzunehmen. Dieses befindet sich grotesker Weise zwischen dem siebten und achten Stock eines Wolkenkratzers und dementsprechend niedrig sind die Wände. In gebücktem Gang entdeckt er in eben diesem Zwischenstockwerk jedoch noch etwas viel groteskeres.

Craig entdeckt eine kleine Tür, die direkt in das Gehirn von John Malkovich führt. Er öffnet die Tür und befindet sich in den folgenden 15 Minuten im Gehirn des Schauspielers. Danach wird er wieder heraus gespült und landet auf der Autobahn, die aus New York City nach New Jersey führt.

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Craig und Lotte beschließen, die wahnwitzige Entdeckung finanziell zu nutzen und beginnen, Eintrittskarten für den Trip in John Malkovichs Kopf zu verkaufen. Die Sache geht so lange gut, bis der Schauspieler selbst von der Aktion Wind bekommt und sich entschließt, selbst einen Ausflug in sein eigenes Gehirn zu unternehmen.

Nachdem John Malkovich in seinem eigenen Gehirn lauter Ebenbilder von sich selbst gesehen hat und alle nur die Worte „Malkovich Malkovich Malkovich“ sprachen, ist er heilfroh, neben der New Jersey Turnpike zu landen und untersagt Craig jegliche weitere Nutzung des Portals. Der Puppenspieler ist jedoch bereits an einem Punkt angelangt, wo er nicht mehr aufhören kann, den Schauspieler zu seiner eigenen Marionette umzuwandeln.

News und Stories

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Spike Jonze
Produzent
  • Charlie Kaufman,
  • Michael Kuhn,
  • Michael Stipe,
  • Vincent Landay,
  • Sandy Stern,
  • Steve Golin
Darsteller
  • John Cusack,
  • Cameron Diaz,
  • Catherine Keener,
  • John Malkovich,
  • Charlie Sheen,
  • Orson Bean,
  • Mary Kay Place
Drehbuch
  • Charlie Kaufman
Musik
  • Carter Burwell
Kamera
  • Lance Acord
Schnitt
  • Eric Zumbrunnen

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
5 Bewertungen
5Sterne
 
(0)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(3)
2Sterne
 
(1)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Das Drehbuch von Charlie Kaufman hat einen langen Weg hinter sich, denn eigentlich hat jeder darüber nur den Kopf geschüttelt. Kein Wunder, die Geschichte handelt schließlich von ein paar Typen die im Kopf von John Malkovich ein und aus gehen. Regisseur Spike Jonze inszenierte mit seinem Debüt fraglos eine unglaublich phantasievolle und brilliante Mischung aus Fantasy-Komödie und Psycho-Drama, der Film funktioniert vordergründig auf der Comedy-Ebene und ist dadurch auch massenpublikumsfähig, jedoch geht es eigentlich um die fast schon surreale Identitätssuche eines Mannes, die nicht in einem Happy End enden soll. Jonze besetzt seine beiden Hauptdarsteller Cusack und Diaz völlig gegen den Strich. Strahlemann Cusack spielt hier mit immer strähnigen Haaren und verfilzten Bartstoppeln einen Mann, der seiner großen Liebe in einer Tour hinterher hechelt - und dabei nicht merkt, dass sein Leben in die entgegengesetzte Richtung davon läuft und er dies besser einholen sollte. Und Hollywoods Zuckerstück im Kaffee der Newcomer der 90er, Cameron Diaz, beweist auch Mut zur Hässlichkeit. Und zur Imagezerstörung. Mit unmöglicher Frisur und schlampigen Klamotten, mit traurigen Augen und ohne großartig zu lächeln spielt sie im Endeffekt eine Lesbe, die ihr Coming Out nicht wagt. Dann Catherine Keener als herrlich böses und männerverschlingendes Weib, die jedoch im Grunde ihres Herzens an den gleichen Problemen nagt wie Lotte. Und schließlich John Malkovich. Einer der energischsten Stars im Film, aber einer der Ruhigsten im wirklichen Leben spielt eine grandiose Selbstparodie: einen einsamen Waschlappen, der eigentlich nur einen Freund hat: Charlie Sheen. Und vielleicht noch Gary Sinise. Der spielt aber nicht mit, Sheen hingegen schon. Und der liefert ein paar wunderschöne Szenen, zum Beispiel wenn er und Malkovich darüber rätseln, warum Maxine ihn beim Akt immer wieder Lotte nennt und Sheen sie für eine "heiße, lesbische Hexe auf der Suche nach einer toten Geliebten" hält. Auch für Sheen selbst eine Verarsche seines eigenen Images, schließlich wird ihm nachgesagt, dass er nicht nur gerne Hotelzimmer auseinander nimmt, sondern auch zu Heidi Fleiss' besten Kunden zählte. Also jede Menge grandiose Darsteller. Doch der Film lebt kein Stück von ihnen, sondern allein von Kaufmans Drehbuch, das so viele Ideen bietet, dass es mindestens für zehn Filme ausgereicht hätte. Natürlich ist das Drehbuch seltsam, aber alle wirren und unlogischen Elemente haben eine logische Erklärung. Wer nichts gegen bizzare Einfälle und ein paar Unmöglichkeiten hat, wird sich bestens amüsieren, sich vielleicht sogar auf den Film so sehr einlassen, dass einem klar wird, wieviel Philosophie er im Endeffekt enthält. Ein grandioses kleines Filmkunstwerk, dass in keine Schublade zu stecken ist.

      Fazit: Die surreale Identitätssuche eines Mannes wird zu einer phantsievollen Mischung aus Fantasy-Komödie und Psycho-Drama.
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    2. Being John Malkovich: Hinreißend skurrile Komödie, in der sich im Kopf von Hollywoodstar John Malkovich neugierige Touristen tummeln.

      Zwei Debütanten auf kreativ verantwortungsvollsten Positionen stehen hinter einer der originellsten Komödien der letzten Jahre, deren einzigartige Prämisse das Gehirn von Schauspieler John Malkovich zu einer Art Vergnügungspark macht, in dem man für 15 Minuten das Leben eines Hollywoodstars erfahren und sogar beeinflussen kann. Drei Oscarnominierungen für Autor Charlie Kaufman, Regisseur Spike Jonze und Darstellerin Catherine Keener honorieren die Qualitäten dieser Fantasy-Komödie angemessen, die ein anspruchsvolleres Publikum sucht und dieses hoffentlich auch finden wird.

      Die brillante Prämisse von Charlie Kaufman garantiert Szenen amüsanter Situationskomik, aber auch intelligente ironische Reflexionen über Veränderung, den Starkult und den Wunsch, jemand anderes sein zu wollen. Manipulation ist ein weiteres zentrales Thema, und der Beruf des Protagonisten dafür ideal gewählt. John Cusack ist Puppenspieler und ein armer Hund. Die Öffentlichkeit ignoriert ihn, seine Frau (Cameron Diaz im unglamourösen Tarnlook) ist ein reizarmes Neutrum, das ihren Mann wie eines der vielen Haustiere behandelt, und Cusacks künstlerische Berufung fruchtlos. Sein neuer Akten-Job im hinreißend komischen kafkaesken Stockwerk 7 1/2 eines Geschäftshauses bedeutet nüchterne Demütigung, gäbe es nicht mit Kollegin Maxine (sexy, aber ein kalter Brocken: Keener) eine verführerische, ihres gelangweilten Desinteresses wegen aber illusionäre amouröse Offerte und natürlich das geheimnisvolle Portal hinter einem Aktenschrank, das den direkten Zugang zum Kopf von John Malkovich ermöglicht. Voyeurismus und der trendige Wunsch nach dem Erleben von (virtuellen) Sekundärerfahrungen begegnen sich in dieser Prämisse höchst vergnüglich und ermöglichen den Hauptfiguren die Erfüllung ihrer Sehnsüchte. Diaz kann endlich Mann sein, Keener die Zärtlichkeit einer Frau mit dem Körper eines Mannes fühlen, Cusack mit Keener schlafen und durch das prominente Medium zum Star-Puppenspieler werden. Malkovich ist eine komische selbstironische Offenbarung in diesem Film, der die lästigen Begleiterscheinungen des Starkults genauso thematisiert wie die Selbstverliebtheit der VIPs, die dank optischer Tricks in einer superben Sequenz in einer reinen Malkovich-Welt gespiegelt wird. Spike Jonze, einer der gefragtesten Regisseure der Musikclipbranche und zuletzt als Darsteller in „Three Kings“ tätig, passt sich mit stilistischer Zurückhaltung den Erfordernissen der Story an, zeigt aber im letzten Drittel, bei der Reise in Malkovichs Unterbewusstsein, sein ganzes Potential. Der exzentrische Newcomer und Schwiegersohn Francis Ford Coppolas ist der ideale Steuermann für diese unorthodoxe, respektlose und absurde Komödie, die ganz nebenbei auch noch das Trauma gefangener Affen oder die Unsterblichkeit von Charlie Sheen anspricht, der sich mutig über sein Image lustig macht, wenn er sich nicht mit Liebesdienerinnen, sondern einem Rubik’s Cube anregt. Ein Spaß, der jedes Ausrufezeichen verdient hat. kob.
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