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Prince Avalanche

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Prince Avalanche: Entspannte Buddy- und Roadmovie-Komödie um zwei Loser, die gemeinsam unterwegs sind, um die Mittelstreifen auf einer Landstraße zu markieren.

Poster Prince Avalanche

Prince Avalanche

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Handlung und Hintergrund

Zwei gegensätzliche Männer, Alvin und Lance, verbringen den Sommer 1988 in einem von Bränden verwüstetem Waldgebiet. Sie erneuern die Fahrbahnmarkierungen der Landstraße. Eine monotone Arbeit. Der lebenslustige Lance leidet unter der Isolation, der ernste Alvin schreibt lange Briefe an seine Freundin und erkundet die Gegend. Die beiden streiten, prügeln und vertragen sich wieder. Zwischendurch treffen sie einen mysteriösen Lastwagenfahrer, der sie mit selbstgebranntem Schnaps versorgt, und ebenso unerwartet verschwindet, wie er aufgetaucht ist.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • David Gordon Green
Produzent
  • Árni Filippusson,
  • Leo Joseph,
  • Matt Reilly,
  • Davíd Óskar Ólafsson,
  • Todd J. Labarowski,
  • Tobias Munthe,
  • Theo Youngstein,
  • Lisa Muskat,
  • James Belfer,
  • Derrick Tseng,
  • Craig Zobel
Darsteller
  • Paul Rudd,
  • Emile Hirsch,
  • Lance LeGault,
  • Joyce Payne,
  • Gina Grande,
  • Larry Kretschmar,
  • Enoch Moon
Drehbuch
  • David Gordon Green,
  • Hafsteinn Gunnar Sigurðsson
Musik
  • David Wingo
Kamera
  • Tim Orr
Schnitt
  • Colin Patton

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
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3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Zunächst erschien es als überraschende Entscheidung, dass die Tragikomödie "Prince Avalanche" im Berlinale Wettbewerb 2013 mit dem Regiepreis ausgezeichnet wurde. Auf der anderen Seite erwies sich David Gordon Greens achter Langfilm nicht nur als einer der Publikumsfavoriten, der in einer Vorstellung mit dreifachen Applaus während des Nachspanns honoriert wurde. Ebenso reagierten die Kritiker weitgehend wohlwollend auf die im Grunde handlungsarme Geschichte nach der Vorlage des isländischen Films "Either Way", in dem zwei reichlich unreife Männer in der Einöde mit den eigenen Schwächen und Eigenarten umgehen müssen.

      Nachdem er zuletzt mit unkomischen Kifferklamotten wie "Your Highness" oder "Bad Sitter" am Tiefpunkt seines Schaffens angelangt war, knüpft Greene hier wieder an die Qualitäten früher Kleinstadtdramen wie "Engel im Schnee" an, die von ihrer realistischen Figurenzeichnung lebten. Einige derbe Einlagen dürfen zwar nicht fehlen, was dem wenig kultivierten Auftreten zweier einsamer Arbeiter in der Wildnis geschuldet ist, die keine Rücksicht auf zivilisatorischen Anstand nehmen müssen. Bald wird deutlich, dass die unterschwelligen Differenzen, die zwischen den ungleichen Charakteren lodern, irgendwann einmal in Handgreiflichkeiten umschlagen müssen. In manchen Momenten konnten Paul Rudd und Emilie Hirsch dabei ihr Improvisationstalent einbringen.

      Schon von Anfang an stellt Alvin klar, dass er der Chef ist und den unstabilen Lance, ständig von möglichen amourösen Abenteuern fantasierend, nur duldet, weil er mit dessen Schwester liiert ist. Auf der anderen Seite wirft Lance seinem Schwager in spe vor, vor einer echten Beziehung zu fliehen. Daneben schnüffelt er in dessen Angelegenheiten herum und erweist sich auch ansonsten als reichlich aufdringlich. Mit seiner Macho-Attitüde stößt Alvin bei Lance jedoch schnell auf Granit. Erst nach einigen Konflikten lernen beide, die Eigenarten des Gegenübers zu tolerieren.

      Im Grunde handelt es sich um ein Zwei-Personen-Kammerspiel in der Weite der teils zerstörten texanischen Wälder. Lediglich zwei Nebenfiguren treten wiederholt auf: Ein redeseliger Trucker offeriert seinen erfreuten Zufallsbekannten mehrfach hochprozentige Erfrischungen – Darsteller Lance LeGault ("Magnum", "A-Team") starb kurz nach Abschluss der Dreharbeiten. Obwohl er dies immer wieder bestreitet, scheint der Oldtimer eine alte Dame zu kennen, deren gesamte Habschaft dem Feuer zum Opfer fiel. Ihre widersinnige Suche nach ihrer Fluglizenz in der Asche setzt tragische Akzente in der eher heiteren Geschichte. Hierbei offenbart sich die Vergeblichkeit menschlichen Strebens angesichts unkontrollierbarer Naturkräfte, die vielleicht sogar wieder von Menschenhand entfacht wurden.

      Schönheit und Schrecken liegen nahe beieinander. Mehrfach rückt Greens steter Kameramann Tim Orr die Wunder der Natur ins Bild, während an anderen Stellten das Feuer Spuren der Verwüstung hinterließ. Dazu schuf die Band "Explosions in the Sky" einen dichten Soundtrack, der die surrealen Momente innerhalb der apokalyptisch anmutenden Szenerie unterstreicht. Vielleicht mag dies nicht der Film sein, den man für den Berlinale-Regiepreis erwartet hätte. Doch David Gordon Greens Independent-Produktion, deren merkwürdiger Titel sich nur aus dem Zusammenhang einiger flapsiger Dialoge verstehen lässt, brachte den nötigen Humor in einem Berlinale-Wettbewerb, in dem wie gewohnt die schwermütigen Themen dominierten.

      Fazit: Die existenzialistische Buddy-Komödie "Prince Avalanche" lebt von glaubwürdigen Charakteren, dem humoristischen Talent seiner Hauptdarsteller und manchen surrealen Momenten.
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    2. Prince Avalanche: Entspannte Buddy- und Roadmovie-Komödie um zwei Loser, die gemeinsam unterwegs sind, um die Mittelstreifen auf einer Landstraße zu markieren.

      Entspannt-gemächliche Buddy- und Roadmovie-Komödie um zwei Loser, die die Mittelstreifen auf einer Landstraße malen.

      David Gordon Green, bekannt für seine Kifferkomödien „Ananas Express“ oder „Your Highness“, fährt hier mindestens einen Gang herunter - entsprechend der Geschwindigkeit, mit dem seine zwei Protagonisten unterwegs sind. Alvin (Paul Rudd) hat den nichtsnutzigen Bruder (Emile Hirsch) seiner Freundin einen Job verschafft. Zu zweit folgen sie einer Landstraße durch ein Gebiet, das in Teilen von einem Brand verwüstet wurde, um die Fahrbahnmarkierung zu erneuern. Alvin will seine Ruhe haben, um nach zu denken und Briefe an seine Freundin zu schreiben. Lance langweilt sich, denkt nur an Sex und ans Wochenende, an dem er endlich in die Stadt zurückkehren kann. Streit ist programmiert. Er durchläuft alle Stufen von gereizten Schweigen über leichtes Necken und bissige Wortgefechte zur handfesten Prügelei.

      Green arrangiert sie in lockeren, teils improvisiert wirkenden Szenen, lässt seinen souveränen Darstellern viel Freiheit. Green, der das Independentdrama nach dem isländischen „A annan veg“ auch selbst geschrieben und produziert hat, lässt auch Raum für ruhige Momente, in denen Alvin in der Hängematte liegt, die Kamera von Tim Orr die Natur in Nahaufnahme erkundet, die nur ironisch als Paradies bzw. Erholungsraum zitiert wird. Grober Slapstick tritt in den Hintergrund vor eher lakonischem Humor. Eine Ausnahme bildet eine herrliche Sequenz, in der sich die beiden im Alkoholrausch austoben und statt gerade Linien Schlangenlinien auf die Straße zeichnen.

      Der Film, eigentlich ein Zwei-Personen-Stück, in dem nur ab und an ein alter Truckfahrer, der selbstgebrannten Schnaps verschenkt, und eine alte Dame, die in der Asche ihres Hauses nach Erinnerungen sucht, wie Gespenster auftauchen und wieder verschwinden, schlägt einen nachdenklichen Ton an. Denn Alvins spießig-lehrmeisterliches und Lance‘ pubertäres Verhalten ist nur Fassade, um einander und sich selbst von ihrer beider Unglück in Liebe und Leben abzulenken. Wie sich das für ein Buddymovie gehört vertragen sich die beiden im versöhnlichen Ende und beschließen, gemeinsam am Wochenende zu einer Miss-Wahl zu gehen. Für den kleinen unaufgeregten Film wurde David Gordon Green bei der Berlinale mit dem Silbernen Bär für die Beste Regie prämiert. hai.
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