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Kopfüber

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Kopfüber: Drama über einen Zehnjährigen, der auf die Förderschule muss, und bei dem ADHS diagnostiziert wird.

Poster Kopfüber

Kopfüber

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  • Kinostart: 07.11.2013
  • Dauer: 94 Min
  • Genre: Drama
  • FSK: ab 6
  • Produktionsland: Deutschland
  • Filmverleih: Barnsteiner

Handlung und Hintergrund

Eigentlich ist Sascha ein Kind wie jedes andere. Am liebsten erkundet der Zehnjährige mit Freundin Elli die Gegend, zeichnet mit dem Recorder seltsame Geräusche auf oder sucht Zubehör für sein Fahrrad. Trotzdem hat Sascha ein Problem. Er kann sich nicht konzentrieren, neigt zu unkontrollierten Gefühlsausbrüchen. Sascha hat ADHS. Um die überforderte Mutter zu entlasten, bekommt der Junge einen Erziehungsbeistand. Das läuft ganz gut. Dann muss Sascha Medikamente nehmen. Jetzt hat er ADHS im Griff, aber er ist nicht mehr er selbst.

Darsteller und Crew

  • Marcel Hoffmann
    Marcel Hoffmann
  • Inka Friedrich
    Inka Friedrich
  • Michelangelo Fortuzzi
    Michelangelo Fortuzzi
  • Franz Kraus
    Franz Kraus
  • Frieda-Anna Lehmann
  • Claudius von Stolzmann
  • Benjamin Seidel
  • Jolina Simpson
  • Antje Widdra
  • Steffen Mensching
  • Alexander Türk
  • Yannick Vorwerk
  • Jutta Heurich
  • Hannelore Koch
  • Jörg Simonides
  • Johannes Arpe
  • Sebastian Haase
  • Julia Zabolitzki
  • Thomas Metzkow
  • Maximilian Wolff
  • Bernd Sahling
  • Anja Tuckermann
  • Jörg Rothe
  • David P. Steel
  • Anne Misselwitz
  • Jörg Hauschild
  • Ralf R. Ollertz
  • Doris Borkmann

Bilder

Kritiken und Bewertungen

1,0
1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

    1. Der 10jährige Sascha ist ein sehr aufgeweckter Junge, der manchmal nicht so recht weiß, wohin mit seiner Energie - Probleme sind da vorprogrammiert. Immer verlassen kann er sich eigentlich nur auf seine beste Freundin Elli, mit der er gemeinsam Abenteuer erlebt. Langsames Vertrauen entwickelt er auch zu Frank, seinem Erziehungsberater. Als auf dessen Initiative hin bei Sascha ADHS diagnostiziert wird ändert sich Sascha von heute auf morgen, was vor allem Elli gar nicht gefällt. Die Erzählung aus Saschas Perspektive überzeugt durch die bis ins Detail recherchierte Darstellung der Lebenswelt eines an ADHS erkrankten Jungen, der von Marcel Hoffmann wunderbar verkörpert wird. Die Krankheit und der Umgang damit stehen im Mittelpunkt des Films. Einen wichtigen Stellenwert räumt der Film vor allen Dingen der Freundschaft zwischen Elli und Sascha ein. Durch sein außergewöhnliches und hochaktuelles Thema und seine sensible Erzählhaltung lädt der Film sowohl Kinder, Jugendliche als auch Erwachsene zum Nachdenken ein.

      Jurybegründung:

      Eine alleinerziehende Mutter dreier Kinder zwischen 10 und 18 Jahren, eine deutsche Kleinstadt und eine Vielzahl von Problemen kommen in diesem Film von Bernd Sahling der Realität filmisch sehr nahe. Manche Szene (z. B. im Jugendamt) wirkt sogar fast dokumentarisch.

      Im Zentrum steht der 10jährige Sascha, überzeugend dargestellt durch den gleichaltrigen Marcel Hoffmann aus Berlin. Auch die anderen Figuren - Kinder, Jugendliche, Erwachsene - sind gut geführt. Sie alle sind um Sascha gruppiert, unterstützen ihn, helfen, versagen oder verführen, haben eigene Schwierigkeiten.

      Sascha selbst ist ungestüm, impulsiv, richtet Schäden an, hat Schwierigkeiten in der Schule und kommt daher in der 5. Klasse in eine Förderschule, erhält zudem einen Betreuer, einen „Bodyguard“, wie er ihn nennt.

      Größte Schwierigkeiten bereiten dem 10jährigen Lesen und Schreiben. Doch wenn es um die gemeinsamen Interessen mit seiner Freundin Elli und um sein Fahrrad geht, dann ist Sascha erfinderisch und konzentriert. Als die Ärztin bei ihm ADHS diagnostiziert und eine Therapie mit Medikamenten und psychologischer Begleitung beginnt, ist Sascha nicht mehr der Junge, der er vorher war. Er kann nicht einmal mehr lachen.

      Die Filmhandlung zieht sich über ein ganzes Jahr, der Blick der Kamera auf die Stadt in ihren Jahreszeiten macht dies zusätzlich sichtbar. Sascha begegnet in dieser Zeit den verschiedensten Erwachsenen. Doch die Frage, wer ihn letzten Endes wirklich versteht und Zeit für ihn hat, bleibt offen. Denn selbst die Aufmerksamkeit des Betreuers ist bürokratisch begrenzt.

      Der Film entlässt den Betrachter mit vielen Fragen, zweifelt gängige Lösungen an. An manchen Stellen jedoch - und dies war für die Jury entscheidend - wirkt der Film didaktisch und trägt so Züge eines Lehrfilms.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
      Mehr anzeigen
    2. Kopfüber: Drama über einen Zehnjährigen, der auf die Förderschule muss, und bei dem ADHS diagnostiziert wird.

      Mit dokumentarischen Mitteln höchst glaubwürdig erzähltes Drama über einen unter ADHS leidenden Jungen, in dem das Für und Wider einer Behandlung durch Retalin zur Diskussion gestellt wird.

      Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung kurz ADHS ist eine jener neuen Zivilisationskrankheiten, die gerne vorschnell mit dem Medikament Retalin bekämpft wird. Bernd Sahling, der 2004 für „Blindgänger“ den Bundesfilmpreis für den besten Kinderfilm erhielt, stellt in „Kopfüber“ zur Diskussion, ob Kinder, die an dieser Störung leiden, Tabletten nehmen sollten oder nicht. Dabei nähert sich der Regisseur dem Thema auf dokumentarische Weise, schildert den Alltag von Sascha, der nicht lesen und schreiben kann, dafür aber klaut, manchmal herumbrüllt und zuweilen unvermittelt einen Tobsuchtsanfall bekommt. Gespielt wird Sascha von dem Laiendarsteller Marcel Hoffmann, der im wirklichen Leben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat wie die Hauptfigur.

      Weil Marcel sich im Prinzip selbst spielt, erreicht Sahling ein Höchstmaß an Authentizität. Und auch die Geschichte, die er erzählt, beruht auf Erfahrungen, die der Filmemacher gemacht hat, als er selbst als Familienhelfer im Potsdamer Jugendamt gearbeitet hat. Wichtig ist es Sahling, den Unterschied herauszuarbeiten, wie sich Sascha mit bzw. ohne Medikamente verhält. Dabei greift er zu relativ plakativen Mitteln. So kann der Junge mehr oder weniger von einer Szene auf die andere plötzlich lesen und schreiben, bekommt gute Noten, ist höflich und zuvorkommend, hat aber plötzlich keine Lust mehr, etwa seiner Lieblingsbeschäftigung, mit Freundin Elli seltsame Geräusche auf dem Recorder aufzuzeichnen, nachzugehen. Und das Schlimmste: er hat auch noch sein Lachen verloren.

      Das wirkt zwar auf den ersten Blick wenig nachvollziehbar, macht aber dafür in kürzester Zeit das Für und Wider von Retalin plausibel. Dabei verzichtet Sahling darauf zu urteilen, er will nicht werten, lediglich zur Diskussion stellen, auf ein gesellschaftliches Problem aufmerksam machen. Unterstützt wird er bei seiner Mission von einer hervorragenden Inka Friedrich, bekannt aus Andreas Dresens „Sommer vorm Balkon“ und „Halt auf freier Strecke“, als überforderte alleinerziehende Mutter und Newcomer Claudius von Stolzmann als hilfsbereiter wie auch hilfloser Erziehungsbeistand Frank, den Sascha spöttisch seinen Bodyguard nennt und der als Sahlings Alter Ego fungiert. Auch wenn „Kopfüber“ ein Film mit Kindern und für Kinder ist, sollten sich vor allem Eltern und Lehrer diese einfühlsame Studie über einen unter ADHS leidenden Jungen ansehen. lasso.
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