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Ladykillers

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The Ladykillers: In Joel und Ethan Coens Remake der gleichnamigen britischen schwarzen Komödie aus dem Jahr 1955 gibt Tom Hanks den kriminellen Ladykiller.

Handlung und Hintergrund

Um an die im Nachbargebäude deponierten Einnahmen eines Casinos zu gelangen, quartiert sich der zum Gentleman-Gauner heruntergekommene Professor Goldthwait Higginson Dorr (Tom Hanks) zur Untermiete im Häuschen einer netten alten Lady ein. Getarnt als fromme Gospelmusikanten planen er und seine schillernde Räuberbande den besten Weg, um sich per Tunnel zum Mammon vorzugraben. Weil ihre Gastgeberin nicht auf den Kopf gefallen ist, kommt dabei so manches anders, als man denkt.

Mit spürbarem Respekt vor dem Original und dem hauseigenen Hang zur geschliffenen Dialogspitze verlegen die fabelhaften Coen-Brüder („Fargo„) die Mutter aller schwarzen Kriminalkomödien von der Themse an den Mississippi und schicken mit Tom Hanks einen Hauptdarsteller ins Rennen, der für breite Aufmerksamkeit bürgen sollte.

Für einen geplanten Kasinoraub hat der schrullige Professor Goldthwait Higginson Dorr III. eine Chaotentruppe von Gaunern und Kleinkriminellen um sich versammelt. Er mietet sich als Untermieter im Haus einer alten Dame ein, um in deren strategisch günstig gelegenem Keller den Coup zu planen. Doch dann bekommt die alte Dame Wind von den Plänen ihrer Hausgäste - und Dorr beschließt, sie aus dem Weg zu räumen. Aber das ist leichter gesagt als getan.

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Als vorgeblicher Professor bringt Goldthwait Dorr seine Gaunertruppe im Haus der resoluten Mrs. Munson unter. Von dort aus wollen sich Dorr, der auf die Durchführung spezialisierte General, das Schandmaul Gawain, die Dumpfbacke Lump sowie der Sprengstoffspezialist Garth in den Tresor des nahen Casinos vorbuddeln. Immer öfter kommt den Ganoven aber die neugierige Mrs. Munson in die Quere, so dass schon bald feststeht: Marva Munson muss dran glauben! Leichter gesagt als getan, wie das glücklose Quintett allzu früh erkennen muss.

Darsteller und Crew

  • Tom Hanks
    Tom Hanks
  • Marlon Wayans
    Marlon Wayans
  • J.K. Simmons
    J.K. Simmons
  • Tzi Ma
    Tzi Ma
  • Greg Grunberg
    Greg Grunberg
  • Ethan Coen
    Ethan Coen
  • Joel Coen
    Joel Coen
  • Barry Sonnenfeld
    Barry Sonnenfeld
  • Roger Deakins
    Roger Deakins
  • Irma P. Hall
  • Ryan Hurst
  • George Wallace
  • Diane Delano
  • Stephen Root
  • Jason Weaver
  • Tom Jacobson
  • Barry Josephson
  • Roderick Jaynes
  • Carter Burwell
  • Ellen Chenoweth

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Ging es in dem Originalfilm „Ladykillers“ aus dem Jahr 1955 von Alexander Mackendrick hauptsächlich um das Problem der Beseitigung der alten Lady, so ist dieser, dem Titel nach doch so wichtige Teil, bei den Coens etwas kurz geraten. Die Handlung verliert sich ständig selbst aus den Augen, was dafür sorgt, daß weder die Ausführung des Coup, noch das Töten der Lady, noch das Ausspielen der skurrilen Charaktere richtig in den Vordergrund rückt.

      Da hätten wir zum einen den geifernd lachenden angeblichen Professor, mit sichtlichem Spaß von Tom Hanks gespielt. Gestelzt zitiert er Edgar Allen Poe und mit überspitzten Gentleman-Manieren wickelt er die alte Dame ein. Dann wäre da der buddhistische Asiate mit Hitlerbärtchen namens „Der General“ (Tzi Ma), der zwar kaum spricht, dafür aber umso mehr raucht. Zu ihnen gesellen sich noch der cholerische Hip-Hopper Gawain (Marlon Wayans), der unter seinem akuten Reizdarmsyndrom leidende und stets diskussionsbereite Sprengstoff-„Experte“ Pancake (J.K. Simmons) sowie der gehirnlose und unfähige Footballspiler Lumb (Ryan Hurst). Jeder einzelne von ihnen erhebt den Anspruch, einzigartige Ticks zu besitzen. Diese Ticks zeigen leider schnelle Verschleißerscheinungen, da sich ihre Präsentation ziemlich bald in Wiederholungen ergeht.
      Man sollte den Coen-Brüdern zuliebe nicht mit einer überhöhten Erwartungshaltung an den Film herangehen. Weder was das Original des Films, noch was ihre bisherigen Werke angeht. Die Coens, denen es, wie sie selbst sagen, auf der Mainstream-Schiene gar nicht so ungemütlich vorkommt, wie ja auch schon „Ein (un)möglicher Härtefall“ mit George Clooney und Kathrin Zeta-Jones beweist, wollen ein möglichst großes Publikum erreichen. Ihnen reicht es scheinbar, den Film mit einigen Coenesken Humoreinheiten zu würzen. Und so geschieht es dann auch. Die Todesfälle, die sich am Ende des Films häufen sind zugegebenermaßen überaus kreativ ausgedacht und auch die Art der Leichenentsorgung ist eindeutiger Coen-Stil, falls es so etwas überhaupt gibt. Leider scheinen die Brüder auch ein Faible für Fäkalhumor zu haben. Die ständigen Diskussionen über akute Reizdarmsyndrome (inklusive Geräuscherzeugung) und Hämorhoiden nähern sich doch dem Grad der Abartigkeit.

      Sowohl auf Bild als auch auf Tonebene ist der Film zeitlos. Spielt er nach Angaben der Lady Munson 30 Jahre nach der Ermordung Martin Luther Kings, so gibt es dennoch eine Vermischung der Zeitebenen.
      „Hippeti-Hop“-Musik vermischt mit Rokoko-Orchester und Gospel-Chor. Verschlafenes Südstaatenflair vermischt mit goldenem Casinoglitzer, inklusive knapp gekleideter Frauen. Ein interessanter Stilmix, der unterhalten kann.

      Handlungsort des Originals war das neblige London. Der hiesige Schauplatz ist ein gelbstichiges Südstaatenörtchen am Mississippi. Spielte sich dort der größte Teil der Handlung im Keller der alten Lady ab, so ist hier der Ort der Handlung variiert. Mal findet man sich auf dem Schiff wieder, mal in einem Diner und ziemlich oft in einer von Gospelmusik durchwehten Kirche. Die Handlungsebenen sind sehr locker miteinander verstrickt, was dem Film Leichtigkeit verleihen soll, ihn teilweise aber etwas unübersichtlich macht. Technisch gesehen sieht man dem Film das große Talent seiner Schöpfer an. Und sowohl Geschichte als auch kreative Charaktere sorgen für einige Lacher. Wer also keinen „typischen Coen-Film“ erwartet und sich mit leichtem und schwarzem Humor unterhalten möchte, der düfte hier richtig sein.

      Fazit: Relativ unterhaltsames Remake mit skurrilen Charakteren, das an das Original nicht heranreicht.
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    2. Ladykillers: In Joel und Ethan Coens Remake der gleichnamigen britischen schwarzen Komödie aus dem Jahr 1955 gibt Tom Hanks den kriminellen Ladykiller.

      Und wieder ein unmöglicher Härtefall, der von den Coen-Brüdern Joel und Ethan mit unerträglicher Grausamkeit und der gewohnten filmischen Brillanz verhandelt wird: Sie verlegten ihr Remake des britischen Klassikers „Ladykillers“ von 1955 vom Nachkriegs-London in die amerikanischen Südstaaten der Gegenwart und nahmen sich die Freiheit, das Figurenarsenal in gewohnter Coen-Manier stärker zu überzeichnen, hielten sich aber des weiteren eng an die Vorlage. Anstelle von Alec Guinness agiert hier Tom Hanks als Anführer eines Gauner-Quintetts, das den großen Coup plant, sich aber an einer resoluten alten Dame die Zähne ausbeißt. Versteckt hinter einem Makeup, das ihn wie eine Mischung aus Mark Twain und Colonel Sanders wirken lässt, liefert er eine Galavorstellung und lässt sich dabei jede Zeile des süffigen Coen-Dialogs auf der Zunge zergehen.

      Dass sich die Coens (erstmals werden sie gemeinsam als Regisseur gelistet) las erstes lupenreines Remake in ihrer mittlerweile zehn Arbeiten umfassenden Filmographie ausgerechnet das Glanzstück der Komödien der legendären Ealing Studios vorgenommen haben, macht Sinn. „Ladykillers“, im Original von Alexander Mackendrick mit Guinness sowie u. a. einem blutjungen Peter Sellers und Herbert Lom inszeniert, lieferte als Mutter der pechschwarzen Komödie die Blaupause für eigentlich das gesamte Oeuvres des findigen Bruderpaares seit ihrem Karrierestart mit „Blood Simple“ vor 20 Jahren. Mit deutlich erkennbarem Respekt haben sie sich der Vorlage genähert und offensichtlich erkannt, dass man an der perfekten Struktur am besten keine augenfälligen Veränderungen vornehmen sollte.

      Die Verlagerung der Handlung in die Südstaaten, wo schon „O Brother, Where Art Thou?„, der in den USA nach wie vor größte Erfolg der Coens, spielte, und entsprechendes Anpassen des handelnden Personals, einzelner Orte und der Stimmung des Films sind die deutlichsten Eingriffe, die man sich traute. So ist es hier keine Eisenbahnüberführung, sondern eine Brücke über den Mississippi, die Handlungsort für die mörderischsten Momente der Moritat sind. Das Haus der alten Dame, in das der schrullige, in blumigen Südstaaten-Phrasen redende Prof. Goldthwait Higginson Dorr als Untermieter zieht, dient nicht einfach nur als günstig und unauffällig gelegenes Hauptquartier der Ladykiller: Hier ist der Keller, in dem Dorr und seine Mannen angeblich Renaissance-Musik einüben, Ausgangspunkt für den eigentlichen Coup: Von dort aus will man sich in Richtung Mississippi in ein unterirdisches Tresorgewölbe bohren, um ein Kasino um seine Gewinne zu bringen.

      Bei der Vorstellung von Dorrs Mannschaft lässt sich die Handschrift der Coens am deutlichsten erkennen: Gawain (Marlon Wayans) wird als junger schwarzer Hip-Hopper (sehr zum Missfallen der rüstigen älteren Dame, die „Hippity-Hop“ verabscheut) eingeführt, der als Putze im Kasino arbeitet und dessen Gangsta-Slang sich kräftig mit Dorrs Bonmots beißt. Im krassen Gegensatz zu ihm stehen aber auch der Sprengstoff-Spezialist Pancake (J. K. Simmons) und ein wortloser ehemaliger südvietnamesischer General (Tzi Ma), der bei seinem ersten Auftritt als Supermarktbesitzer zwei Räuber mit einem Minimum an Aufwand in die Flucht schlägt. Und schließlich ist da noch der ebenso muskulöse wie geistig langsame Lump (Ryan Hurst), den man in einem filmischen Bravourakt kennenlernt, indem die Coens ihn mit subjektiver Kamera, aus seinem Helm heraus gefilmt, bei einem wenig glücklichen Footballspiel zeigen.

      Natürlich kann ihr als verspielte Variation von „Ocean’s Eleven“ erzähltes Unterfangen nicht gut gehen. Als den Gaunern nach diversen kuriosen Pannen auch noch die alte Dame auf die Schliche kommt, ist klar, dass sie sterben muss. Leider bringen die vermeintlich ruchlosen Karriere-Verbrecher genau diese Untat nicht übers Herz. Im Gegenteil: Einer nach dem anderen beißen Dorr und seine Gang ins Gras. Die Coens begleiten das mit zwar wunderbar ausgewählter, aber nicht immer passender Gospelmusik und einem nicht so recht gelungenen Kniff, der die Katze der alten Dame sozusagen als gutes Gewissen dieser Murder Ballad involviert. Überhaupt sorgt der barock-ziselierte filmische Stil der Filmemacher dafür, dass zwar die einzelnen Szenen begeistern, die Summe des Ganzen aber nicht die Brillanz und Präzision des Originals erreichen. Was nicht viel heißen soll: Aus dem Gros des bisherigen Filmoutputs in diesem Jahr ragen diese „Ladykillers“ heraus wie der Müllberg mitten im Mississippi, zu dem die sterblichen Überreste der Titelhelden geschippert werden. Und Tom Hanks sollte als Zugpferd niemals unterschätzt werden. ts.
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