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Die Perlmutterfarbe

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Die Perlmutterfarbe: Poetischer Reigen nicht nur für Kinder über einen Siebtklässler in den 30er Jahren zwischen Freundschaft und Verrat.

Poster

Die Perlmutterfarbe

Handlung und Hintergrund

1931 besucht der 13-jährige Alexander (Markus Krojer) die A-Klasse einer Realschule. Der beliebte Schüler hat in Maulwurf (Dominik Nowak) seinen besten Freund. Doch als zufällig dessen neueste Erfindung, die Perlmutterfarbe, in seinen Händen landet, behält sie Alexander für sich. Der hinterhältige Gruber (Benedikt Hösl) nutzt das aus, um zwei Klassen gegeneinander aufzuhetzen. Derweil verstrickt sich Alexander in immer schwerwiegendere Lügen.

Marcus H. Rosenmüller

Der etwas schüchterne Siebtklässler Alexander würde zu gern den Malwettbewerb gewinnen. Da kommt er durch Zufall in den Besitz der so genannten Perlmutterfarbe, einer Erfindung seines besten Freundes Maulwurf. Obwohl kurz darauf überall nach dem Fläschchen mit der Farbe gefahndet wird, rückt Alexander sie nicht heraus. Im Gegenteil, er verstrickt sich in ein Netz von kleinen Notlügen, das letztlich zu einem Kampf zwischen seiner a- und der b-Klasse führt. Erst zum Schluss, als er tatsächlich als Sieger des Wettbewerbs hervorgeht, bringt es Alexander fertig, sein falsches Spiel zu offenbaren.

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Der schüchterne Siebtklässler Alexander will den Malwettbewerb gewinnen. Es kommt in den Besitz der so genannten Perlmutterfarbe, eine Erfindung seines besten Freundes Maulwurf. Obwohl kurz darauf überall nach dem Fläschchen mit der Farbe gefahndet wird, rückt Alexander sie nicht heraus. Er verstrickt sich in ein Netz von Notlügen, das zu einem Kampf zwischen seiner A- und der B-Klasse führt. Erst als er tatsächlich als Sieger des Wettbewerbs hervorgeht, bringt es Alexander fertig, sein falsches Spiel zu offenbaren.

Darsteller und Crew

  • Markus Krojer
    Markus Krojer
  • Brigitte Hobmeier
    Brigitte Hobmeier
  • Adele Neuhauser
    Adele Neuhauser
  • Gustav Peter Wöhler
    Gustav Peter Wöhler
  • Johannes Silberschneider
    Johannes Silberschneider
  • Josef Hader
    Josef Hader
  • Sigi Zimmerschied
    Sigi Zimmerschied
  • Johannes Herrschmann
    Johannes Herrschmann
  • Marcus H. Rosenmüller
    Marcus H. Rosenmüller
  • Robert Marciniak
    Robert Marciniak
  • Uli Aselmann
    Uli Aselmann
  • Dominik Nowak
  • Zoe Mannhardt
  • Benedikt Hösl
  • Thomas Wittmann
  • Samuel Cakan
  • Franziska Scheuber
  • Ferdinand Hofer
  • Paul Beck
  • Viola von der Burg
  • Christian Lerch
  • Gerd Lohmeyer
  • Sophia Aldenhoven
  • Torsten Breuer
  • Georg Söring
  • Grit Meyer
  • Gerd Baumann
    Gerd Baumann
  • Franziska Aigner

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. In „Die Perlmutterfarbe“ von Regisseur Marcus H. Rosenmüller gibt es ein Wiedersehen mit Markus Krojer, dem Hauptdarsteller aus „Wer früher stirbt, ist länger tot“. Das junge schauspielerische Naturtalent stattet den bayerischen Buben Alexander mit dem gleichen gewitzten Charme aus, mit dem er schon in Rosenmüllers Erstlingsfilm für Aufsehen sorgte. Auch dieser Film des bayerischen Regisseurs spielt in seiner Heimat, das heißt, die Jungen sprechen fast alle Dialekt und nehmen dabei in landesüblicher Manier kein Blatt vor den Mund.

      Die nostalgisch angehauchte Lausbubengeschichte ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Anna Maria Jokl. Die jüdische Schriftstellerin schrieb ihn in den dreißiger Jahren in ihrem Prager Exil, wohin sie 1933 aus Berlin geflohen war. Sie kleidete in die Geschichte über die Rivalität zweier Schulklassen, über Verrat, Gruppenbildung und Mitläufertum ihre Erfahrungen mit dem aufkommenden Nationalsozialismus. Alexander kommt durch einen Windstoß, der einen Besenstiel umstößt, in den Besitz der Perlmutterfarbe seines Mitschülers. Dann läuft sie jedoch aus, und besudelt das wertvolle Buch „Wir sind alle Menschen“, das B-Karlis strengem Vater gehört. Alexander hatte das Buch ohne die Erlaubnis von B-Karli mitgenommen, um daraus einen Chinesen für den Malwettbewerb abzuzeichnen.

      Er versucht nach dem Malheur zwar angestrengt, B-Karli ein anderes Exemplar des Buchs zu besorgen. Doch obwohl er sieht, wie der Junge in falschen Verdacht gerät, sagt er nichts über die Perlmutterfarbe. Der aufkeimende Faschismus wird nicht im Bild gezeigt, sondern nur indirekt mit dieser Schulparabel thematisiert. Rosenmüller begibt sich hier erneut auf eine spannende Reise in die kindliche Erlebniswelt. Die Buben kloppen sich in kurzen Hosen im Schnee, machen in einem aufgelassenen Stahlwerk halsbrecherische Mutproben und plagen sich in den schönsten Mundartsprüchen mit der Frage herum, was Ehrensache im Einzelfall bedeutet.

      Alexander, der eines Tages von der Mutter erfährt, dass sein Vater gar nicht als Schiffskoch in China verschollen ist, hat wie der Junge in „Wer früher stirbt, ist länger tot“ viel Fantasie und steht wie von selbst immer mitten im Trubel. Sein Schwarm Lotte, gespielt von Zoe Mannhardt, ist ein aufgewecktes Mädchen mit eigener Meinung. Es gibt die dicken Zwillinge Hugo und Heini und den berechnenden Gruber. Die Art und Weise, wie Gruber seine schlagkräftige Gang organisiert, mit Drill, Uniform und einer Parole, erinnert an den Jugendfilm „Die Welle“. Newcomer Benedikt Hösl beeindruckt in dieser Rolle.

      Wieder reichert Rosenmüller seinen Film mit einigen skurrilen Gestalten an, wie einem Lehrer, der als Vampir durch einen Kindertraum geistert, oder der hexenhaften Buchhändlerin. Die stimmungsvoll erzählte Geschichte mit ihren pittoresken Bildern ist vielleicht eine Spur zu harmonisch. Markus Krojers Alexander bleibt stets der pure Sympathieträger. Und passt damit in den zwar leicht anarchischen, aber heilen ländlichen Kosmos nach Rosenmüller, wo der gesunde Menschenverstand die Dinge regelt.

      Fazit: Eine weiterer gelungener Lausbubenfilm von Regisseur Marcus H. Rosenmüller vor dem ernsten Hintergrund des Jahres 1931 nach dem gleichnamigen Roman von Anna Maria Jokl.
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    2. Die Perlmutterfarbe: Poetischer Reigen nicht nur für Kinder über einen Siebtklässler in den 30er Jahren zwischen Freundschaft und Verrat.

      Nach „Schwere Jungs“ und „Räuber Kneißl“ bearbeitet Marcus H. Rosenmüller erneut einen historischen Stoff und besinnt sich seiner Tugenden aus „Wer früher stirbt ist länger tot“.

      Trotz der immens hohen Schlagzahl - seit 2006 inszeniert er pro Jahr zwei Spielfilme - schafft es Marcus H. Rosenmüller, für viele einer der großen Hoffnungsträger der deutschen Filmlandschaft, mindestens aber der bayerischen, ein gewisses Niveau und Qualität zu halten. Das gilt auch für „Die Perlmutterfarbe“. Für sie hat er seine Jugend-Trilogie, die mit „Beste Zeit“ begann, unterbrochen, und mit ihr kehrt er nach dem kommerziell etwas ernüchternden „Räuber Kneißl“ zu seinen Anfängen zurück. Denn sein aktuelles Werk hat viel mit dem 1,8-Millionen-Besucher-Hit „Wer früher stirbt ist länger tot“ gemein: unter anderem den, erneut großartig aufspielenden Kinderdarsteller Markus Krojer, das Fehlen eines Elternteils, in diesem Fall der Vater, sowie die ebenfalls Rosenmüller-typischen (Alp-)Traumsequenzen, in denen sich das schlechte Gewissen des Protagonisten offenbart. Bei „Die Perlmutterfarbe“, der auf dem gleichnamigen, im Jahr 1931 angesiedelten Roman von Anna Maria Jokl fußt, wird der Siebtklässler Alexander (Krojer) davon geplagt. Der etwas schüchterne Junge würde zu gern den von seiner Schule alljährlich ausgelobten Malwettbewerb gewinnen. Da kommt er durch einen recht kuriosen Zufall in den Besitz der so genannten Perlmutterfarbe, einer Erfindung seines besten Freundes Maulwurf. Obwohl kurz darauf überall nach dem Fläschchen mit der Farbe gefahndet wird, rückt Alexander sie nicht heraus. Im Gegenteil, er verstrickt sich in ein Netz von kleinen Notlügen, das letztlich zu einem erbitterten Kampf zwischen seiner a- und der b-Klasse führt. Erst zum Schluss, als er tatsächlich als Sieger des Wettbewerbs hervorgeht, bringt es Alexander fertig, sein falsches Spiel zu offenbaren.

      Stand bei „Wer früher stirbt ist länger tot“ noch der Familienverbund im Vordergrund, so lenkt Rosenmüller dieses Mal die Aufmerksamkeit auf den Klassenverband. Mit viel Liebe zum Detail für Sprache, Kostüm und Ausstattung schildert er die Auseinandersetzung zwischen zwei Banden, die in ihren besten Momenten an Yves Roberts Klassiker „Krieg der Knöpfe“ erinnert. Dabei dürfen weder die obligatorische Schneeballschlacht noch das Tauziehen oder waghalsige Mutproben in einer stillgelegten Fabrikhalle fehlen. Letztgenannter Schauplatz eines insolventen Stahlwerks dient zugleich als trauriger aktueller Bezug zur derzeitigen Weltwirtschaftskrise, und auch vor dem aufkeimenden Nationalsozialismus verschließt Rosenmüller nicht die Augen. Da werden Bücher verbrannt, Uniformen angezogen und durch einen Windstoß Hitlers Konterfei, das ein Kalenderblatt im Klassenzimmer ziert, für einen kurzen Augenblick frei gelegt. Dazu packt Rosenmüller noch ein bisschen Magie, verströmt durchs Perlmutt-Fläschchen, eine zarte Liebesgeschichte mit der kessen Zoe Mannhardt aus „Hände weg von Mississippi“ und wunderschönen Anekdötchen wie etwa der Versuch, dem von Sigi Zimmerschied gespielten griesgrämigen Konditor mit wenig Taschengeld möglichst viel Torte abzuluchsen. Wer darüber hinaus noch eine exzellente Brigitte Hobmeier, die zuletzt noch als Kneißls Geliebte brillierte, als Alexanders überforderte Mama sehen und die Funktion eines vom Maulwurf konstruierten Lügokraten prüfen will, der ist bei diesem poetischen Reigen um Liebe und Hass, Vertrauen und Verrat, Freundschaft und Versöhnung bestens aufgehoben. lasso.
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      1. Auf den ersten Blick mutet Rosenmüllers Kinderbuchverfilmung aus den 30er Jahren etwas altmodisch an. Die Geschichte über Freundschaft, Lüge und Verrat ist jedoch zeitlos und für Kinder und Erwachsene gleichermaßen packend erzählt. Sie handelt von einem Jungen, der sich in einem Netz von Lügen verstrickt und am Ende den Mut aufbringt, dies vor versammelter Schule zu gestehen. Dabei durchziehen die Perlmutterfarbe neben aufregenden, aktionsgeladenen Szenen auch viele poetische Momente, hübsche Episoden mit schelmischen Streichen und ersten verstohlenen Blicken auf Mädchen. Ein sympathischer Film mit einem Hauch Kinomagie.

        Jurybegründung:

        Mit großem Einfallsreichtum bei den filmischen Mitteln und einem sicheren Sinn für das Milieu sowie die Epoche inszenierte Marcus H. Rosenmüller den Kinderbuchklassiker von Anna Maria Jokl auch als eine Beschreibug des Deutschlands der frühen dreißiger Jahre. Denn obwohl es keine eindeutigen Anspielungen auf den Nationalsozialismus gibt, wird die faschistische Grundstimmung in den perfiden Versuchen des Schülers Gruber deutlich, die Klasse A wie eine militaristische Bande zu organisieren, deren schlimmste Feinde die Schüler der Klasse B sind. Rosenmüller macht einfühlsam die seelischen Nöte des Protagonisten Alexander deutlich, der durch kleine Schwindeleien von Gruber erpresst wird und sich dabei in immer schlimmere Schuld verstrickt. Seine große Beichte vor der versammelten Schule ist dann auch ein grandioser, befreiender Moment, den Rosenmüller mit der gebührenden Dramatik inszeniert hat. Doch der Film bietet in stilleren Momenten auch Einblicke in das alltägliche Leben jener Zeit und wenn Rosenmüller nicht davor zurückschreckt, die Brutalität einiger Schüler recht drastisch darzustellen, gibt es als Gegenpol die eigentümlichen Erfindungen des Maulwurfs, dessen Wahrheitsmaschine ja nichts weiter als eine Kitzelfolterbank ist. Zu loben ist auch die Schauspielerführung von Rosenmüller, der gerade die jungen Darsteller dazu bringt, so natürlich vor der Kamera zu agieren, dass man keinen einzigen von ihnen beim Schauspielern erwischen kann. Die Musik mit ihren Anklängen von Nino Rota, die Ausstattung, Kameraarbeit und die mit einer angemessenen Getragenheit fortschreitende Dramaturgie: all das ist wie aus einem Guss und so wurde dem Film einstimmig das höchste Prädikat zugesprochen.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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