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Die rote Zora

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Die rote Zora: Schöne Bilder, turbulenter Slapstick-Spaß, ein gut harmonierendes Ensemble und viel Action zeichnen Robert Kahanes Verfilmung von Kurt Helds Jugendbuchklassiker aus. Wer eine Dokumentation über die linksradikale feministische Terrortruppe „Rote Zora“ erwartet, sieht sich getäuscht, wem bei diesem Titel jedoch die 13-teilige TV-Serie „Die rote Zora und ihre Bande“ in Erinnerung kommt, liegt richtig. Knapp 30 Jahre...

Poster Die rote Zora

Die rote Zora

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Handlung und Hintergrund

Die kroatische Adriaküste um 1930. Als die Mutter des 12-jährigen Branko (Jakob Knoblauch) stirbt, bricht er auf, um seinen Vater zu suchen. Dabei kommt er in eine kleine Stadt, wo ein geheimnisvolles rothaariges Mädchen die Obrigkeit in Atem hält: Die rote Zora (Linn Reusse) führt eine Bande Waisenkinder an, narrt beständig den Bürgermeister (Dominique Horwitz) und Fischgroßhändler Karaman (Ben Becker). Nur der alte Fischer Gorian (Mario Adorf) sympathisiert mit den Kindern.

Prachtvolle Neuverfilmung des Jugendbuchklassikers von Kurt Held (alias Kläber) um die Abenteuer einer Bande ausgestoßener Waisenkinder, die am Rande der Gesellschaft leben und wilde Streiche aushecken. Entdeckung Linn Reusse spielt neben Altstars wie Mario Adorf groß auf.

Den zwölfjährigen Halbwaisen Branko verschlägt es bei der Suche nach seinem Vater in einen kleinen Küstenort. Dort lernt er die wilde Zora kennen, die nach eigenen Gesetzen lebt und den trotteligen Dorfgendarmen an der Nase herumführt. Wenig später muss sie Branko aus dem Gefängnis befreien und zieht in den Kampf gegen den skrupellosen Fischgroßhändler Karaman und dessen willfährigen Helfer, den Bürgermeister Ivekovic. Hilfe erhalten sie von dem aufrechten Fischer Gorian sowie Zoras Bande „tapferer Uskoken“.

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Darsteller und Crew

  • David Berton
    David Berton
  • Mario Adorf
    Mario Adorf
  • Ben Becker
    Ben Becker
  • Dominique Horwitz
    Dominique Horwitz
  • Hilmi Sözer
    Hilmi Sözer
  • Moritz Grabbe
    Moritz Grabbe
  • Peter Kahane
    Peter Kahane
  • Christian Zübert
    Christian Zübert
  • Ronald Kruschak
    Ronald Kruschak
  • Claudia Schröder
    Claudia Schröder
  • Malte Grunert
    Malte Grunert
  • Linn Reusse
  • Jakob Knoblauch
  • Pascal Andres
  • Woody Mues
  • Badasar Calbiyik
  • Nora Quest
  • Jannik Werner
  • Jan Jakob Müller
  • Iris Minich
  • Joakim Hansson
  • Dragan Rogulj
  • Gudrun Steinbrück
  • Detlef Petersen
  • Heta Mantscheff

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,3
6 Bewertungen
5Sterne
 
(3)
4Sterne
 
(2)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Es wirkt immer wieder etwas merkwürdig, wenn sich Erwachsene wie Karikaturen ihrer selbst benehmen, um ihren Gegnern – Jugendlichen – gänzlich unterlegen zu erscheinen. Da wird mit dem Schnauzbart geräuspert was das Zeug hält und jedes ach so ernste Wort mit einer Grimasse unterlegt. Die Dialoge sind schlicht und leicht verständlich, der Film neben ernsten Untertönen angefüllt mit kleinen Albernheiten, eben alles ganz so, als sei dieser Film in erster Linie für kleinere Kinder gedacht.

      Irritierenderweise werden aber gerade diese unter Umständen Schwierigkeiten haben, der Geschichte im Ganzen zu folgen. Seien es die gemeinen Verstrickungen Fischgroßhändler und Bürgermeister, sei es die mit Eifersucht beladene Dreiecks-Liebesgeschichte, die sich zwischen den Jugendlichen entwickelt. Kurz zusammengefasst könnte man also sagen: Die Geschichte ist für Jugendliche, die Umsetzung ist für Kinder.

      Und so finden sich dann neben Fischschlacht (Inspiration für Asterix?), slapsticklastigen Verfolgungsjagden zwischen klugen, schnellen Kindern und trottelig-langsamen Polizisten und dem Kampf mit einem Riesenkraken auch traurige Geschichten ausgestoßener Kinder. Der eine sollte vom Vater ersäuft werden, der andere wurde im Heim grün und blau geschlagen, die dritte wiederum hat ihre gesamte Familie wegen "Blutrache" verloren.

      Die wohlhabenden, sorglosen Erwachsenen des Films haben es sich auf der Siegerseite des Lebens gemütlich gemacht. Ein Hund, der nicht gehorcht, wird kurzerhand erschossen und Kinder, die sich ihr Essen klauen, taugen nichts. Selbst dann nicht, wenn sie aus purer Not zu Dieben werden. Da bleibt den Ausgestoßenen nichts anderes übrig, als sich zusammenzutun und mit ein wenig Frechheit und Mut das Leben selbst in die Hand zu nehmen.

      Diese Lebenshaltung entspricht ganz der Auffassung des Autors Kurt Held, der sich selbst als "Berufsrevolutionär für die Gerechtigkeit" bezeichnete und der mit seinem 1941 erschienenen Jugendbuch "Die rote Zora und ihre Bande" die Vorlage für diesen Film lieferte. Das Filmthema ist natürlich auch 66 Jahre später – also heute – nicht weniger aktuell. Nur wirkt die Geschichte heute noch ein wenig märchenhafter. Denn die Karamans dieser Welt waren erfolgreicher als ihr filmisches Vorbild und auch von mächtigen Thunfischschwärmen kann heute nur noch träumen, der nichts von Überfischung weiß.

      Fazit: Ein klamaukiger Kinderfilm mit ernsten Untertönen und einer großen Portion frechem Mut.
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    2. Schöne Bilder, turbulenter Slapstick-Spaß, ein gut harmonierendes Ensemble und viel Action zeichnen Robert Kahanes Verfilmung von Kurt Helds Jugendbuchklassiker aus.

      Wer eine Dokumentation über die linksradikale feministische Terrortruppe „Rote Zora“ erwartet, sieht sich getäuscht, wem bei diesem Titel jedoch die 13-teilige TV-Serie „Die rote Zora und ihre Bande“ in Erinnerung kommt, liegt richtig. Knapp 30 Jahre ist es her, dass die deutsch-schweizerisch-jugoslawische Koproduktion erstmals über den Bildschirm flimmerte, vom legendären Fritz Umgelter nach dem gleichnamigen Jugendbuch von Kurt Held inszeniert. Seine 36. Auflage hat der 1941 erstmals erschienene Klassiker letztes Jahr erlebt, Grund genug für eine (Leinwand-)Adaption unter der Federführung der Studio Hamburg Produktion. Wurde Ende der 70er beim Original noch hauptsächlich im kroatischen Senj gedreht, wählte Regisseur und Koautor Robert Kahane („Bis zum Horizont und weiter“) die rau-romantische, touristisch noch relativ unverbaute Küste Montenegros als Kulisse.

      Ein notwendiger Schritt, führt die Handlung doch zurück in die 30er-Jahre. Den zwölfjährigen Halbwaisen Branko (Jakob Knoblauch) verschlägt es bei der Suche nach seinem Vater in einen kleinen Küstenort. Hungrig beobachtet er, wie in einem Restaurant Fleischstücke wie von Zauberhand von einem Teller verschwinden. Als Übeltäterin erweist sich ein Mädchen mit feuerrotem Haar: Zora. „Glotz nicht so romantisch!“ ruft sie auf der Flucht vor den trotteligen Dorfgendarmen dem verdutzten Jungen zu, den sie bald darauf aus dem Gefängnis befreit.

      Mit leichter Hand führt Kahane seine Figuren ein, den skrupellosen Fischgroßhändler Karaman - Ben Becker mit weißem Bowler -, dessen willfährigen Helfer, den Bürgermeister Ivekovic (Dominique Horwitz), den aufrechten Fischer Gorian (Mario Adorf) sowie die rote Zora (Berliner Schnauze: Linn Reusse) und deren Bande „tapferer Uskoken“.

      Einfach in den Dialogen, geradlinig im Plot und märchenhaft schön bebildert (Kamera: Dragan Rogulj) zieht diese handwerklich saubere Arbeit deutlich aufs jugendliche Publikum. Die gut zusammengestellte Kinderbande wehrt sich mit List und Geschick gegen eine feindliche Erwachsenenwelt, in der lediglich der wunderbare, ideal besetzte Mario Adorf für sie Partei ergreift. Schwarz-weiß wird hier gemalt, ganz bewusst, wie schon in der literarischen Vorlage des KPD-Mitglieds Held, der sich als „Berufsrevolutionär für die Gerechtigkeit“ sah und im Subtext soziale Ungerechtigkeiten anprangerte. Was aber hier nicht (augenscheinlich) zum Tragen kommt, liegt doch der Schwerpunkt auf (Slapstick-)Humor und Action. So fehlt es nicht an Gefechten mit schnöseligen Gymnasiasten, an einer „Asterix und Obelix“-würdigen Fischschlacht und einem dramatischen Kampf mit einer Riesenkrake bei der Jules Verne Pate gestanden haben mag. Und da die Kids von heute früher reif sind, wurde auch eine zart aufkeimende Romanze nicht vergessen. geh.
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      1. Seit Generationen fesselt die Erzählung von Kurt Held über die Abenteuer der roten Zora und ihrer Bande ihre Leser. In der Neuverfilmung ist dem Team um Regisseur Peter Kahane etwas ganz Besonderes gelungen: sowohl die Atmosphäre wie die Charaktere in fesselnde Bilder umzusetzen und das soziale Anliegen der Romanvorlage in die Handlung geschickt zu integrieren, ohne den berühmten Zeigefinger oder verstaubt und altertümlich zu wirken. Der Look aus den vergangenen Zeiten entführt hervorragend in ein märchenhaftes Ambiente.

        Jurybegründung:

        Der Roman „Die rote Zora“ hat schon mehrfach als Vorlage für filmische Umsetzungen gedient. Seit Generationen fesselt die Erzählung von Kurt Held über die Abenteuer einer Jugendbande unter der Führerschaft eines Mädchens mit feuerroten Haaren ihre Leser. Auch der Schauplatz, ein Dorf an der Adriaküste, trug zum Reiz dieses Buches dabei und auch zur Attraktion der Verfilmungen.

        In dem neuen Film über die Streiche der roten Zora und ihrer Bande ist dem Team um Regisseur Peter Kahane dabei etwas ganz Besonderes gelungen: sowohl die Atmosphäre wie die Charaktere dieses berühmten Jugendromans in fesselnde Bilder umzusetzen und das soziale Anliegen der Romanvorlage ohne den berühmten Zeigefinger in die Handlung geschickt zu integrieren. Vor allem wurde hier nicht der Versuch unternommen, die Handlung krampfhaft zu modernisieren und in eine andere Zeit zu verschieben, sondern sie weiterhin in den dreißiger Jahren an der Adria spielen zu lassen, wie es der Roman vorgibt.

        Die zeitlosen Themen Freundschaft, Vertrauen, Familie und Sehnsucht nach Geborgenheit, aber auch erste Verliebtheit, Träume und Hoffnungen werden hier humorvoll und behutsam aufgearbeitet, wobei vor allem die hier ebenfalls aufgezeigten Negativseiten des Lebens wie Eifersucht, Enttäuschungen und Verletzungen verhindern, dass der Film in eine allzu heile Weltschau abgleitet.

        Besonders bemerkenswert sind die meisten der jugendlichen Darsteller, allen voran die der Zora und des jüngsten Bandenmitgliedes. Bei den Erwachsenen überzeugt insbesondere Mario Adorf in der Rolle des alten, weisen Fischers Gorian.

        Gelungen ist auch das sehr glaubwürdige Ende des Films, das zeigt, dass die Bande zwar endlich Halt und Geborgenheit in Familien gefunden hat, aber deswegen noch lange nicht zu einer Schar angepasster Kinder geworden ist.

        Die geschickte Balance zwischen Spannung und Humor, Gefühl und Aktion rechtfertigt neben den vielen anderen positiven Elementen in dieser weitgehend kongenialen Jugendbuchverfilmung die Vergabe des höchsten Prädikats.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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