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eXistenZ

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eXistenZ: David Cronenbergs Variante von "Die Truman Show", ein futuristisches Planspiel, in dem Realität und Traum ineinanderfließen.

Handlung und Hintergrund

Die Designerin Allegra hat das revolutionäre Konsolenspiel „Existenz“ entworfen, das nun an Testpersonen erprobt werden soll. Als Allegra kurz vor Launch des Spiels angeschossen wird, trennt sie sich von ihren Mitspielern und sucht mitsamt Playstation und einem Angestellten Zuflucht in ihrer eigenen Schöpfung, durch deren vielfältige Ebenen sie sich arbeiten muß.

Bei einer Präsentation ihres neuen Computerspiels mit organisch integrierbarem „Bioport“ entgeht die Starprogrammiererin Allegra Geller nur mit viel Glück sowie der Hilfe des charmanten Konzernangestellten Ted einem Mordanschlag. Auf der Flucht erkennt das unfreiwillige Paar, dass nur eine Reparatur im virtuellen Jenseits die unersetzbare Originalsoftware (und damit auch ihre Erfinderin) retten kann. Ein Wettlauf gegen die Zeit und unterschiedlichste Interessengruppen beginnt.

Dank des Angestellten Ted entgeht die Programmiererin Allegra bei einer Präsentation ihres neuen Computerspiels mit organisch integrierbarem „Bioport“ einem Mordanschlag. Nur eine Reparatur im virtuellen Jenseits kann die unersetzbare Originalsoftware (und damit auch ihre Erfinderin) retten. Ironisch geprägte Darstellung der möglichen Auswirkungen der „virtuellen Realität“ auf Körper und Seele.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • David Cronenberg
Produzent
  • Robert Lantos,
  • András Hámori
Darsteller
  • Jennifer Jason Leigh,
  • Jude Law,
  • Willem Dafoe,
  • Sir Ian Holm,
  • Callum Keith Rennie,
  • Sarah Polley,
  • Christopher Eccleston,
  • Don McKellar
Drehbuch
  • David Cronenberg
Musik
  • Howard Shore
Kamera
  • Peter Suschitzky
Schnitt
  • Ronald Sanders

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Die Computertechnologie schreitet immer weiter voran. Es ist verständlich, dass bei den anscheinend gegebenen Möglichkeiten philosophische Fragen immer lauter gestellt werden - seit diesem Jahr auch immer mehr im Kino. Mit "Matrix", "eXistenZ" und "The 13th Floor" sind in der letzten Zeit drei Filme mit sehr ähnlichem Thema gestartet: Sind wir wirklich real? Was wäre, wenn unser aller Leben nur Fiktion aus einem Großrechner ist?

      Bereits Rainer Werner Fassbinder nahm dieses Szenario 1979 mit "Welt am Draht" voraus - lange bevor klar war, wie weit die Technik zwanzig Jahre später sein würde. David Cronenberg ist dieser Frage auch schon lange unterworfen, allein schon durch den Grundtenor der die meisten seiner Filme beherrscht: die Verknüpfung von Mensch und Maschine. In seinem Film "eXistenZ" entwickelt Cronenberg ein interessantes Szenario, das seine Vorgänger und Nebenbuhler zwar in einer sehr interessanten Art variiert, das Thema jedoch kein bisschen weiterbringt.

      Ganz im Gegenteil zitiert sich Cronenberg eigentlich nur selbst. Er stopft "Naked Lunch", "Videodrome" und "Crash" in einen großen Beutel, fügt noch ein paar Sci-Fi Zutaten hinzu, schüttelt kräftig und lässt dann alles in einem Klumpen wieder herauspurzeln. Da sind zum einen die Charaktere von Allegra Geller und Ted Pikul. Die beide wirken, als hätte man Cronenbergs Figur des Fernsehsenderchefs Max Wrenn aus "Videodrome" mal schnell in zwei Teile gespalten. Allegra als Max´ starker, aber auch unerbittlicher Teil, Ted als der verletzliche, unsichere Teil, der schnell die Übersicht verliert.

      Dann wäre da das regelrechte Lustgefühl aus "Crash", das die Protagonisten bei der Verschmelzung mit Stahl und Strom spürten. Auch die Menschen, die sich einen Bio-Pod in "eXistenZ" einpflanzen lassen verspüren dies, wie Teds Reaktion auf den ihm eingepflanzten Fremdkörper zeigt: er schreit, fällt nach vorn und sagt "Wundervoll."

      Schade, Cronebergs Story bietet von Anfang an eigentlich ziemlich gute Ideen, ist jedoch nicht konsequent genug, diese auch durchzusetzen, wodurch er an seiner "Videodrome"-Fassung der 90er auch fast scheiterte. Auch hier fragt man sich am Ende, was ist Realität und was ist Fiktion. Nur das "eXistenZ" nicht mal annähernd so bedrohlich wirkt wie "Videodrome" und der Film seine Faszination eigentlich nur aus dem überraschenden Ende zieht. Dabei sind die technologischen Möglichkeiten der 90er doch viel beängstigender als die der 80er Jahre. Herausstechend sind die Leistungen von Jude Law, der das genaue Gegenteil seiner "Gattaca"-Rolle spielt, und der großartigen Jennifer Jason Leigh.

      Fazit: Gute Schauspieler und gute Ideen, die aber nicht konsequent genug durchgesetzt werden.
      Mehr anzeigen
    2. eXistenZ: David Cronenbergs Variante von "Die Truman Show", ein futuristisches Planspiel, in dem Realität und Traum ineinanderfließen.

      Willkommen auf dem Planeten Cronenberg, wo einzigartige Gedankenwelten, menschliche Biomasse, futuristische Spiele und virtuelle Realitäten eine neuartige filmische Qualität als Parallelexistenzen erreichen und des Kanadiers Sinn für schalkhafte Reisen durch Gehirnlabyrinthe Purzelbäume schlägt, die auch Uneingeweihten fröhlichen Zugang zu des Meisters Kosmos ermöglichen. Wo „Total Recall“ oder „Strange Days“ enden, fängt David Cronenberg erst an und nimmt den Zuschauer mit auf einen Trip, der gekonnt mit obsessiven Kopfgeburten wie der Maschinenwerdung des Menschen, fließenden Übergängen zwischen Leben, Traum und Medienwirklichkeit und dem Alternativuniversum von Virtual-Reality-Spielen jongliert.

      Ausgangspunkt von Cronenbergs Planspiel ist die Erprobung eines neuen kreativen Donnerschlags der Designerin Allegra Geller, die von Jennifer Jason Leigh („Mrs. Parker“) mit Schlangenlocken und Kreuzzöpfen als Medusa der Konsolenfreaks lockend ironisch gespielt wir. Ihre Schöpfung „Existenz“ soll von einer Reihe Versuchspersonen für die Firma „Antenna Research“ erprobt werden, Führerin ist Allegra selbst. Unmittelbar vor dem verführerischen Einstieg ins Spiel wird Allegra von einem Fanatiker der Anti-Existenzialisten angeschossen, trennt sich von den Mitspielern und flieht mit der Playstation und einem Angestellten von „Antenna Reserach“ in ihr eigenes neues Spiel hinein, wo die beiden sich buchstäblich in den verschiedenen Ebenen von „Existenz“ verlieren.

      Cronenberg entwickelt aus den zwiebelartigen Schichtenablagerungen des „Existenz“-Spiels, das Allegra und ihren Partner Ted Pikul (Jude Law) in immer neue Kämpfe und Verfolgungen verwickelt, ein virtuoses neuartiges Nervensystem des Computerzeitalters. Das beginnt mit dem Programm, das aus der Playstation, einem pulsierenden organischen Meta-Gewebe, gespeist wird und über Nabelschnüre in die „Bioport“-Anschlüsse fließt, die sich die Spieler in den Rücken haben operieren lassen. Einmal eingestöpselt, fließt die Energie durch die Wirbelsäule und treibt jeden aus der Gruppe der zwölf Apostel der Virtual Reality unbarmherzig an. Wie bei Cronenberg nicht anders zu erwarten, krabbeln doppelköpfige mutierte Echsen durch die Gegenwelt, wird das Gewebe des „Game-pod“ wie auf einem Seziertisch operiert und schießt der Attentäter mit einer Pistole aus Haut und Knochen, die Zähne abfeuert.

      Bei weitem nicht so düster wie „Die Unzertrennlichen“, so fatal wie „Videodrome“ (James Woods als lebender Videorecorder), so psychedelisch umwabert wie „Naked Luch“ (Peter Weller als Verlängerung seiner Schreibmaschine) oder so todessehnsüchtig und sexuell stimulierend wie „Crash“ (die kühnste Fleisch-Metall-Legierung), wirkt „Existenz“ über weite Strecken erfrischend komisch (Willem Dafoe, der Jude Law mit einem MG -Schlagbolzen stöpselt, bevor Leigh in ihrerseits penetrieren kann). Und trotz der letztendlich unauflösbaren Labyrinthik der Spielebenen bleibt der Film stets überschaubar, weil das Spiel selbst die Realität nachstellt. Die Hatz auf Leigh als Künstler ist aktuelles Beiprodukt (die Rushdie-„Fatwa“), die Musik zitiert Morricones Mundharmonika-Dissonanzen aus „Spiel mit das Lied vom Tod“, der Dialog ist gelöst, was diesen Cronenberg mitsamt all den anderen Qualitäten zu seinem möglicherweise größten Publikumserfolg führen könnte. ger.
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