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Bobby

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Bobby: Fiktionalisiertes Drama über den Vorabend der Ermordung von Robert F. Kennedy am 6. Juni 1968.

Poster

Bobby

Handlung und Hintergrund

Fünf Jahre, nachdem JFK ermordet wurde, ist sein Bruder Robert „Bobby“ F. Kennedy die Hoffnung der Demokraten für die Präsidentschaft und Symbol für den friedlichen Wandel im unruhigen Land. Im Ambassador Hotel in Los Angeles erwarten der Manager Paul Ebbers (William H. Macy) und seine Frau Miriam (Sharon Stone) die Dankesrede nach dem Gewinn der Vorwahlen. Und mit ihnen der Hotelbetrieb vom Küchenchef (Christian Slater) bis zur Sängerin (Demi Moore) und allen Gästen. Genau an diesem 6. Juni 1968 wird Bobby erschossen.

Eine All-Star-Besetzung sondergleichen - darunter Lindsay Lohan, Ashton Kutcher, Martin Sheen, Anthony Hopkins - adelt das fiktionalisierte Ensembledrama vom früheren Schauspieler Emilio Estevez, der die Vorgänge aus Amerikas schwärzester Zeit schildert.

Am 6. Juni 1968 soll Senator Robert F. Kennedy, die große Hoffnung der Demokraten für die Präsidentschaft, nach dem Gewinn der Vorwahlen eine Dankesrede im Ambassador Hotel in Los Angeles halten. Er ist das Sprachrohr für eine beinahe spürbare Wechselstimmung im Land. An diesem Abend endet diese Hoffnung: Knapp fünf Jahre nach seinem Bruder John und nur zwei Monate nach Martin Luther King wird Bobby Kennedy im Ballsaal des Hotels von Sirhan Sirhan erschossen.

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Große Geschäftigkeit im Ambassador-Hotel am 5. Juni 1968: Robert F. Kennedy wird erwartet. Die Hotel-Friseuse macht die für den Abend gebuchte Sängerin, die schon bessere Tage gesehen hat, fertig und erzählt ihr von ihrem tollen Mann. Der ist der hiesige Hotelmanager und will seine Affäre mit einer jüngeren Angestellten beenden. Ein junger mexikanischer Koch muss eine zusätzliche Schicht schieben. Zwei Wahlkampfhelfer erleben einen skurrilen Drogen-Trip. Die Nacht wird keiner von ihnen vergessen.

Darsteller und Crew

  • Emilio Estevez
    Emilio Estevez
  • Harry Belafonte
    Harry Belafonte
  • Joy Bryant
    Joy Bryant
  • Laurence Fishburne
    Laurence Fishburne
  • Brian Geraghty
    Brian Geraghty
  • Heather Graham
    Heather Graham
  • Sir Anthony Hopkins
    Sir Anthony Hopkins
  • Helen Hunt
    Helen Hunt
  • Joshua Jackson
    Joshua Jackson
  • David Krumholtz
    David Krumholtz
  • Shia LaBeouf
    Shia LaBeouf
  • Lindsay Lohan
    Lindsay Lohan
  • William H. Macy
    William H. Macy
  • Swetlana Metkina
    Swetlana Metkina
  • Demi Moore
    Demi Moore
  • Freddy Rodriguez
    Freddy Rodriguez
  • Martin Sheen
    Martin Sheen
  • Christian Slater
    Christian Slater
  • Sharon Stone
    Sharon Stone
  • Mary Elizabeth Winstead
    Mary Elizabeth Winstead
  • Elijah Wood
    Elijah Wood
  • Nick Cannon
    Nick Cannon
  • Jacob Vargas
  • Edward Bass
  • Holly Wiersma
  • Gary Michael Walters
  • Daniel Grodnik
  • Michael Barrett
  • Richard Chew
  • Justine Baddeley

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(0)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Zuerst eine Warnung: „Bobby – Sie alle hatten einen Traum“ von Regisseur und Drehbuchautor Emilio Estevez ist ein durch und durch patriotisches Rührstück, eine posthume Hommage an Robert F. Kennedy sozusagen aus dem Freundeskreis von Hinterbliebenen. Estevez ist der Sohn von Schauspieler Martin Sheen, der auch eine Rolle übernommen hat und der bis heute ein aktiver Unterstützer der Kennedy-Familie ist. Harry Belafonte spielt mit, ein naher Freund Martin Luther Kings, der die Kennedys persönlich kannte. Anthony Hopkins kann sich ebenfalls mühelos an den Juni 1968 erinnern und an seine Gedanken, als er von dem Attentat hörte.

      Nostalgisch gefärbte Zeitaufnahmen der Auftritte Kennedys und seiner Reden werden eingestreut, ebenso Bilder von toten Vietnamsoldaten. Estevez setzt eine eigenwillige Regieentscheidung erfolgreich um: Er verzichtet auf die Darstellung von Robert F. Kennedy durch einen Schauspieler, sondern lässt den Senator als er selbst im gesamten Film zur wiederkehrenden Hauptperson werden. Man meint bei diesen Doku-Aufnahmen den lauen Wind jener Aufbruchstimmung förmlich zu spüren.

      Das fragile Umwälzungsjahr 1968 mit seinen großen Hoffnungen, seinen ermordeten Symbolfiguren und den vielen toten Vietnamsoldaten, daran erinnert dieser Film sehr genau, war identitätsbildend für die amerikanische Gesellschaft. Aus seiner jugendlichen Energie, appelliert Estevez mit seiner prominenten Gesinnungsbesetzung, könnte Amerika heute gewinnbringend schöpfen.

      Lindsay Lohan überzeugt als junge Braut, die ihren Schulfreund, gespielt von Elijah Wood, mit einer Heirat vor dem Vietnamkrieg retten will. Sharon Stone brilliert in ihrer Rolle der Stylistin und intimen Gesprächspartnerin im hoteleigenen Beautysalon. Demi Moore zelebriert die alkoholbedingte Enthemmung einer alternden Sängerin, Helen Hunt gibt die glamoursüchtige Ehegattin des Börsenmaklers, gespielt von Martin Sheen. Die beiden rastlosen Rentner, die Hopkins und Belafonte darstellen, spielen Schach bei weisen Gesprächen.

      Ein rassistischer Manager wird gefeuert, weil er das mexikanische Küchenpersonal schikaniert, man hört Simon & Garfunkel. Zwei blutjunge Wahlkampfhelfer lassen sich von einem Dealerhippie LSD aufschwatzen. Herrlich, wie sie fortan in kurzen Einschnipseln durch die Handlung delirieren. Eine Unschuld wird in all diesen Figuren sichtbar, die im Rückblick gleichermaßen auf Neugier und Naivität zu gründen scheint. Wenn ein Film diese Atmosphäre von 1968 so schön wieder aufleben lässt wie hier, vermisst man die tiefere Stringenz nicht wirklich. Die fiktiven 22 Figuren sind ja letztlich beliebig zusammengewürfelt und mit dem politischen Ereignis des Tages nur lose verknüpft.

      Fazit: Der Tag, bevor Robert F. Kennedy erschossen wurde: Hemmungslos verklärende, aber gelungene Hommage an die Aufbruchstimmung im Amerika des Jahres 1968.
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    2. Bobby: Fiktionalisiertes Drama über den Vorabend der Ermordung von Robert F. Kennedy am 6. Juni 1968.

      Er war der heimliche Sieger am Lido und weckte Emotionen: Emilio Estevez‘ Blick auf den Tag, an dem Robert F. Kennedy im Ambassador-Hotel in Los Angeles erschossen wurde.

      Senator Robert F. Kennedy hatte einen Traum wie Martin Luther King, den Traum von einem Amerika ohne Unterschiede zwischen Rassen, Geschlechtern und sozialen Klassen. Dieser Traum zerplatzte brutal in der Nacht zum 6. Juni 1968. Ausgangspunkt für

      Emilio Estevez‘ fein sortierten Mikrokosmos und vielschichtiges Mosaik einer Gesellschaft, die an Aufbruch und Ende des sinnlosen Vietnamkrieges glaubte. Im Ambassador-Hotel herrscht Nervosität und Hektik. Am Abend will „Bobby“, wie ihn seine Anhänger nennen, im Ballsaal den fast sicheren Sieg bei den Primaries feiern. Etwa 22 fiktive Charaktere ziehen ihre Kreise, treffen und tangieren sich. Da sind die Party-Goers, die Künstler, Hotelangestellte und die Leute vom Wahlkampftross, die der Stimmauszählung entgegenfiebern. Darunter ein früherer Doorman, der sich mit einem Kollegen im gewohnten Ambiente trifft, weil er nicht loslassen kann, der Hotelmanager und seine Frau, die im Hotel als Friseuse arbeitet und eifersüchtig die Affäre ihres Mannes mit einer Telefonistin verfolgt, die Küchencrew unter ihrem autoritären Chef, eine Kellnerin, die es zum Star bringen möchte. Dazu kommen die bunten Gäste der Nobel-Herberge vom Ostküsten-Pärchen, das seinen zweiten Honeymoon in Kalifornien verbringen will bis hin zur tschechischen Journalistin. Estevez gelingt ein großer Wurf mit dieser Rekonstruktion der Stunden bis zum Attentat. Er verwebt in diesem atmosphärisch das Lebensgefühl widerspiegelnden Ensemblefilm die verschiedenen Stränge souverän, die kleinen beruflichen und privaten Kämpfe. Dabei ein Cast vom Feinsten - Demi Moore, William H. Macy, Sharon Stone, Christian Slater, Anthony Hopkins, Harry Belafonte… Immer wieder Kennedys letzte Reden auf Fernsehschirmen und abwechselnd dazu allzu Menschliches, wenn sich Sharon Stone und Demi Moore über die Nachteile des Älterwerdens unterhalten, Lindsay Lohan und Elijah Wood plötzlich die Liebe entdecken, oder Laurence Fishburne wortgewaltig auf den Punkt bringt, was Rassismus im Alltag bedeutet. Obgleich man um den Mord weiss, bleibt psychologische Spannung und am Ende tiefe Trauer. Denn mit Robert F. Kennedy starb nicht nur ein visionärer Politiker, sondern auch die Hoffnung auf einen Paradigmenwechsel, die Utopie von einer besseren Welt. Wenn dann noch „The Sounds of Silence“ erklingt, muss man sich bei diesem ins Mark treffende Polit-Drama seiner Tränen nicht schämen. mk.
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      1. Er stand stets etwas im Schatten seines Bruders John und doch war auch Senator Robert F. (Bobby) Kennedy ein charismatischer Visionär und Kämpfer, der sich öffentlich sehr deutlich gegen die Ungerechtigkeiten im eigenen Land und der Welt stemmte. Er sprach, zum Missfallen nicht weniger Amerikaner, vieles aus, was ihm an seinem Land falsch erschien. Dies kostete ihm dann letztlich auch das Leben. Er starb bei einem Attentat im Ambassador-Hotel in Los Angeles im Jahr 1968.

        Regisseur Emilio Estevez nutzt eben jenes Hotel für sein historisierendes Kaleidoskop, bei dem Fakt und Fiktion sich gekonnt vermischen. Aufwühlend und dramatisch, aber wohltuend ohne jede inhaltliche Hektik begleitet und beleuchtet der tiefgründige Film das Leben von 22 Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und sozialen Standes in den letzten Stunden vor dem Attentat im Ambassador. Emilio Estevez gelingt es mit dem stilistischen Mittel des Mikrokosmos Hotel, die sehr unterschiedlichen Gefühlslagen des Landes und seiner Bewohner authentisch aufleuchten zu lassen, das im Jahr 1968 in einem verheerenden Krieg stand - in Vietnam. Assoziationen zur aktuellen Lage der USA ergeben sich so nahezu zwangsläufig beim Betrachter.

        Die Einarbeitung von Originalaufnahmen ist richtig dosiert und stellt an schönen Beispielen den „american way of life“ vor. Die Rollen sind glänzend besetzt: ob Demi Moore als Sängerin, die ihre besten Tage hinter sich hat und dem Alkohol frönt, oder Sharon Stone als betrogene Ehefrau oder solche Darsteller wie Anthony Hopkins, Harry Belafonte, Elijah Wood und William H. Macy. Das bravouröse Agieren der Schauspielerriege lässt in Verbindung mit der exzellenten Kamera und dem gekonnten Schnitt die Einzelschicksale mit der geschichtlichen Dramaturgie der Ermordung von Bobby Kennedy verschmelzen und trägt wesentlich dazu bei, dass sich diese sehenswerte Filmproduktion über Zivilcourage, den Glauben an eine bessere Zukunft und über zerstörte Hoffnungen fast wie von selbst entwickelt.

        Problematisch und vielleicht für europäische Ohren „zu dick aufgetragen“ ist die etwas pathetisch klingende Schlussbotschaft nach dem Motto: Seid nett zueinander! Hier wäre weniger wesentlich mehr gewesen. Und ob der umfangreiche Griff in die private Fotoalben des Kennedy-Clans vor dem Abspann wirklich noch notwendig gewesen wären, das darf zurecht bezweifelt werden.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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