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Lippels Traum

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Lippels Traum: Stimmige Neuverfilmung von Paul Maars Jugendbuch, in der der Regisseur ein Loblied auf die Kraft der Fantasie singt.

Poster

Lippels Traum

Handlung und Hintergrund

Vom bayerischen Passau ins Morgenland träumt sich der kleine Philipp, genannt Lippel. Sein Vater, ein Nobelkoch, ist auf Geschäftsreise in den USA, und deshalb passt die neue Haushälterin Frau Jakob auf ihn auf. Sie entpuppt sich als fieser Kinderschreck, und so flüchtet sich der Elfjährige in eine orientalische Traumwelt, in der auf seltsame Weise auch sein Papa, Frau Jacob und zwei Klassenkameraden auftauchen. Hier gilt es nun, nichts weniger als eine heimtückisch eingefädelte Palastrevolution zu vereiteln.

Vom bayerischen Passau ins Morgenland träumt sich der kleine Philipp, genannt Lippel. Sein Vater, ein Nobelkoch, ist auf Geschäftsreise in den USA, und deshalb passt die neue Haushälterin Frau Jakob auf ihn auf. Sie entpuppt sich als fieser Kinderschreck, und so flüchtet sich der Elfjährige in eine orientalische Traumwelt, in der auf seltsame Weise auch sein Papa, Frau Jacob und zwei Klassenkameraden auftauchen. Hier gilt es nun, nichts weniger als eine heimtückisch eingefädelte Palastrevolution zu vereiteln.

Sein Vater ist auf Geschäftsreise, und der kleine Philipp, genannt Lippel, träumt sich weg von der fiesen Haushälterin direkt ins Morgenland. Technisch virtuos und mit viel Herz umgesetzter Kinderfilm nach Paul Maar („Das Sams“).

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Darsteller und Crew

  • Karl Alexander Seidel
    Karl Alexander Seidel
  • Anke Engelke
    Anke Engelke
  • Moritz Bleibtreu
    Moritz Bleibtreu
  • Christiane Paul
    Christiane Paul
  • Uwe Ochsenknecht
    Uwe Ochsenknecht
  • Edgar Selge
    Edgar Selge
  • Eva Mattes
    Eva Mattes
  • Lars Büchel
    Lars Büchel
  • Prof. Ulrich Limmer
    Prof. Ulrich Limmer
  • Paul Maar
    Paul Maar
  • Konstantin Wecker
    Konstantin Wecker
  • Amrita Cheema
  • Steve-Marvin Dwumah
  • Marius Weingarten
  • Jana Marsik
  • Sandy Saffeels
  • Stefany Pohlmann
  • Nicole Fischer

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. In „Lippels Traum“ nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Paul Maar träumt sich ein Junge nachts und auch sonst, so oft es geht, ins Morgenland, wo die Märchen aus 1001 Nacht herkommen. Dort nämlich muss er dem jungen Prinzen Arslan und seiner Schwester Hamide helfen, die vom Hof in die Wüste verbannt wurden und die ihre böse Tante umbringen lassen will. Im echten Leben ist Lippel gerade eine Woche lang einer gleich aussehenden Person ausgeliefert, der unfreundlichen Haushälterin Frau Jakob. Witzig, spannend und dabei den Tonfall des Buches treffend, hat Regisseur Lars Büchel diese Doppelgeschichte inszeniert.

      Der Buchautor Paul Maar hat mit Ulrich Limmer auch das Drehbuch geschrieben. So ist dafür gesorgt, dass die Atmosphäre erhalten bleibt, auch wenn Einzelheiten verändert werden. Im Film ist Lippels Vater nicht verheiratet, Frau Jakob macht sich an ihn heran und die gute alte Nachbarin, Frau Jeschke, fehlt ganz. Auch wird Lippels Rolle in seinem Passauer Alltag aufgepeppt. Das wirkt moderner, aber auch an gängigen amerikanischen Vorbildern orientiert: Auch Lippel wehrt sich irgendwann gegen einen Angreifer in der Schule und sorgt dafür, dass sein Vater nicht an die falsche Frau gerät.

      Der junge Karl Alexander Seidel spielt die Titelrolle einfach hinreißend. Sein Wuschelkopf hat ziemliche Ähnlichkeit mit den Zeichnungen in Paul Maars Buch und er beherrscht eine sympathische Mischung aus Verträumtheit, Ideenreichtum und Neugierde. Wenn dieser Lippel im Morgenmantel durch die orientalische Wüste zieht und den Königskindern Arslan und Hamide beisteht, wirkt er in seinem Element. Die Abenteuer in der Wüste sind zudem visuell ansprechend gestaltet, mit einem Sandsturm und arabischen Reitern.

      So bezaubernd wie im Buch verweben sich Einzelheiten, die Lippel am Tag erlebt, in seine orientalischen Träume. Die Mäuse aus dem Biologieunterricht kommen auch in der Wüste vor, und sämtliche Hauptpersonen sind Gestalten aus seinem wirklichen Leben, nur heißen sie anders. Der ulkig-steife Konrektor, gespielt von Uwe Ochsenknecht, ist auch ein Wirt im Orient, und Lippels Vater, den Moritz Bleibtreu darstellt, erscheint dort als König wieder. Prinz Arslan und Prinzessin Hamide sind Lippels neue Schulfreunde. Und der Straßenhund Muck, den Lippel in Passau aufgelesen hat, darf auch in der Wüste mitmischen.

      Es dauert ein wenig, bis man die nicht verwandt aussehenden Darsteller Steve-Marvin Dwumah und Amrita Cheema als das marokkanische Geschwisterpaar akzeptiert. Anke Engelke gibt ihrer Frau Jakob ein frischeres Auftreten, als diese Figur im Buch hat. Und auch wenn Lippel ein wenig zu oft schlafen und kurz wieder aufwachen muss, damit die doppelte Konstruktion im Film funktioniert: Die Geschichte ist spannend, wird mit kleinen Slapstickeinlagen aufgelockert wie der mit einem Straßenschild in der Wüste, und hat einen leicht altmodischen Charme.

      Fazit: Gelungene Verfilmung des gleichnamigen Buchs, die den Charme der Vorlage wiedergibt und über einen pfiffigen Hauptdarsteller verfügt.
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    2. Lippels Traum: Stimmige Neuverfilmung von Paul Maars Jugendbuch, in der der Regisseur ein Loblied auf die Kraft der Fantasie singt.

      In der stimmigen Neuverfilmung von Paul Maars Jugendbuch spielt Regisseur Lars Büchel gekonnt mit Zeit und Raum und singt ein Loblied auf die Kraft der Fantasie.

      Was macht man, wenn der geliebte Papa beruflich weg muss, und dafür eine fiese Haushälterin bei einem zu Hause einzieht? Ganz einfach, man träumt sich weg. Wie der kleine Philipp (Karl Alexander Seidel), genannt Lippel, Held von „Lippels Traum“, Lars Büchels („Erbsen auf halb 6“) Neuverfilmung des gleichnamigen Jugendbuchklassikers von Paul Maar, das Karl-Heinz Käfer 1990 erstmals adaptierte. Der erfolgsverwöhnte Maar („Das Sams“) war mit dieser Bearbeitung wenig zufrieden und froh, gemeinsam mit Ulrich Limmer nun eine neue, etwas modernere und leicht veränderte Drehbuchfassung erstellen zu dürfen.

      Im Kern bleibt die Geschichte jedoch gleich: Starkoch Otto Mattenheim (unterfordert: Moritz Bleibtreu) muss nach Amerika und weil sein Sohn keine Mutter mehr hat, engagiert er Frau Jakob - Anke Engelke, ansehnlicher, aber etwas schwächer als Irm Hermann in der ersten Verfilmung von 1990-, die auf seinen Sohn aufpassen soll. Doch anstatt sich um den Elfjährigen zu kümmern, setzt sie ihm zu, schikaniert ihn, wo sie nur kann. Nur gut, dass der Bub von seinem Vater als kleines Trostpflaster eine Ausgabe der Geschichten aus 1001 Nacht geschenkt bekommen hat, in das er sich sofort vertieft und in dessen märchenhafte Welt er nachts eintaucht.

      Vom steten Wechsel zwischen Zeit und Raum, auf der einen Seite der geheimnisvolle Orient - gedreht wurde im marokkanischen Quarzazate -, auf der anderen das Passau von heute, bezieht der Film seine Spannkraft. Statt sattsam bekannter digitaler Tricks viele „reale“ wohlkomponierte Bilder (Kamera: Jana Marsik). Ob verwinkelte deutsche Gassen mit ihren mittelalterlichen Häusern, ob brodelnder Basar oder die Weite der Wüste, hier gibt’s viel zu schauen - nicht zuletzt dank der stimmigen Ausstattung und der farbenfrohen Kostüme. Das macht auf optischer Ebene den Reiz dieses ungewöhnlichen Abenteuers aus.

      Dann ist da noch die Handlung. Das federleichte Spiel mit der Fantasie. Wo der Vater im Traum zum Sultan wird, die Haushälterin zu dessen intriganter Schwester. Nicht weniger als eine Palastrevolution vereiteln Lippel und seine Klassenkameraden Hamide (Amrita Cheema) und Arslan (Steve-Marvin Dwumah), in der Parallelwelt Kinder des Herrschers aus dem Morgenland. Der kleine Held lernt sich zu wehren, mit Hilfe des Straßenköters Muck - eine Referenz an Maars „Herr Bello“ vielleicht -, in „Star Wars“-Manier mit einer Taschenlampe und vor allem mit Köpfchen. Die Tage mit der Haut am Kakao, der ungeliebten Tomaten und des tyrannischen Sohns vom verschlagenen Korektor (Uwe Ochsenknecht) sind vorbei - und der Papa erkennt endlich, dass Serafina (Christiane Paul) mehr ist als nur eine gute Arbeitskraft. Zauberhaft dieser Kinderfilm, in dem auch Erwachsene auf ihre Kosten kommen. geh.
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      1. Regisseur Lars Büchel erweckt mit dieser aufwändigen Verfilmung Paul Maars Kinderbuchklassiker zu neuem märchenhaften Leben. Weil sein Vater geschäftlich nach Amerika geht, wird der elfjährige Philipp, genannt Lippel, vorübergehend von einer Haushälterin betreut, die ihn nun in allen Lebenslagen schikaniert. Was bleibt Lippel da anderes übrig, als in seine Träume zu entfliehen? In der imaginierten Abenteuerwelt im exotischen Orient tauchen Lippels Vater als König, zwei neue Klassenkameraden als Königkinder, und die Haushälterin als hinterlistige Thron-Aspirantin auf. Letztere herrlich böse gespielt von Anke Engelke. Hochspannend und dramaturgisch geschickt aufgebaut, mit stimmungsvollen von einer exzellenten Kamera eingefangenen Bildern, an Originalschauplätzen in Marokko, entführt Lippel Jung und Alt in die geheimnisvolle Welt von 1001 Nacht. Ein großer und zugleich sympathischer Film, der mühelos mit internationalen Produktionen mithalten kann.

        Jurybegründung:

        Dem elfjährigen Philipp, genannt Lippel (Karl Alexander Seidel), steht eine harte Woche bevor. Sein Vater, der Sternekoch Otto Mattenheim (Moritz Bleibtreu), hat eine Einladung in die USA angenommen und Lippel muss in Obhut der neuen Haushälterin Frau Jakob (Anke Engelke) im heimischen Passau bleiben. Frau Jakob sieht zwar besser aus als die vorherigen Haushälterinnen, aber sie erweist sich bald als wahrer Kinderschreck. Sie ist unerbittlich streng, achtet peinlich genau auf Ordnung und Sauberkeit und kocht alle Dinge, die Lippel nicht mag. Selbst das Buch mit den Geschichten aus 1001 Nacht, das sein Vater ihm zum Abschied geschenkt hat, knöpft sie ihm ab. Doch da kommt Lippel seine reichhaltige Phantasie zur Hilfe. Nachts träumt er die angefangene Lektüre einfach weiter und erlebt aufregende Abenteuer in einer orientalischen Märchenwelt.

        Hier verwandelt sich sein abwesender Vater in einen liebenswerten König und Lippels neue Mitschüler Hamide und Arslan sind seine Kinder. Frau Jakob wird zur hinterhältigen, machthungrigen Tante, der es durch eine Intrige gelingt, die Geschwister aus dem Palast zu verbannen und selbst die Herrschaft im Königreich zu übernehmen. Im Traum kommt Lippel den in der Wüste Ausgesetzten zur Hilfe und kann mit Taschenlampe und Zaubertricks, mit Mut und Phantasie, alles zum Guten wenden. Dabei muss er sich gegen allerhand Gestalten durchsetzen, die eine fatale Ähnlichkeit zu Menschen aus seinem realen Leben aufweisen, wie den hartherzigen Herbergswirt und dessen Sohn, die an den Konrektor Färber (Uwe Ochsenknecht) und seinen Sohn Hermann erinnern, von denen Lippel jeden morgen in der Schule gepiesackt wird. Aber er findet auch Unterstützung durch die schöne Serafina (Christiane Paul) und auch die Geschwister Hamide und Arslan werden zu wahren Freunden, mit deren Hilfe es schließlich auch im realen Leben gelingt, Frau Jakob in die Wüste zu schicken.

        Der Film von Lars Büchel beruht auf dem beliebten Kinderbuch von Paul Maar, das im Jahr 1990 von Karl-Heinz Käfer schon einmal verfilmt wurde. Für die Neuverfilmung hat der Autor zusammen mit Ulrich Limmer das Drehbuch verfasst und die Geschichte leicht umgearbeitet und modernisiert. Sie wurde an Originalschauplätzen in Passau und im marokkanischen Ouarzazate sehr aufwändig verfilmt, nur einige Ausstattungsmerkmale und Effekte wurden digital hinzugefügt. So entsteht ein sehr schöner und überzeugender Kontrast zwischen den engen Gassen der deutschen Altstadt und den weiten Wüstenlandschaften, zwischen Wirklichkeit und Traumwelt. Beide Ebenen sind von der Kamera eindrucksvoll und atmosphärisch stimmig eingefangen. Ausstattung und Kostüme sind opulent und phantasiereich gestaltet. Insgesamt zeichnet der Film ein märchenhaftes Abbild des Orients, wie es den westlichen Vorstellungen von der arabischen Welt des Mittelalters entspricht.

        Das ist das famose Setting für einen Film, der nicht nur ein spannendes Abenteuer wie aus 1001 Nacht erzählt, sondern virtuos Traum und Wirklichkeit ineinander verwebt. So sind die Personen aus Lippels Umgebung zwar wundersam verwandelt, spielen aber ähnliche Rollen wie im wirklichen Leben. Auch aktuelle Erlebnisse und Erfahrungen kann Lippel in seinen Traum einbauen, denn obwohl er von Frau Jakob immer wieder hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird, hat er die Fähigkeit, dort anzuknüpfen, wo er vorher aufgehört hat und träumt seinen Traum einfach weiter. So kann er seine Alltagsprobleme mit einem anderen Hintergrund sehen und auf phantastische Weise lösen.

        Es ist schön anzusehen, wie sich Lippel in seiner westlichen Alltagskleidung immer besser in das orientalische Ambiente einpasst und wie es ihm gelingt, mit seiner Taschenlampe in „Star Wars“-Manier seine Verfolger zu beeindrucken. In dem Maße wie Lippel im Traum immer mutiger wird, schöpft er auch Kraft und Kreativität für seine Auseinandersetzungen im Alltag und kann sich in der wirklichen Welt besser zurechtfinden. Hier geht es ihm wie anderen Kindern, er hat Nöte und Sorgen, die wohl jedes Kind kennt und nachvollziehen kann - wie Angst vor der Dunkelheit zu haben, keine Tomaten oder keine Haut auf dem Kakao zu mögen und die Angst in der Schule gehänselt zu werden.

        Die Kinderdarsteller sind perfekt ausgewählt und hervorragend geführt, was für eine besonders gelungene Regie-Leistung spricht. Der junge Karl Alexander Seidel verkörpert Lippel auf allen Ebenen glaubhaft und liebenswert. Moritz Bleibtreu ist ein sympathischer allein erziehender Vater und Anke Engelke gibt die böse Stiefmutter in allen Facetten ihres Spiels. Ihre Rolle ist, wie es sich für ein Märchen gehört, stark überzeichnet. Auch die Lehrer sind übertrieben dargestellt, was aber der Wahrnehmung von Kindern entsprechen mag und im Rahmen der spannenden Handlung für Lachen und Entspannung sorgt.

        So hat Lippels Traum alles, was man sich von einem Kinder- und Familienfilm wünscht: einen sympathischen jungen Helden, mit dem Kinder sich gut identifizieren können und eine schön erzählte Geschichte, die Spannung, Abenteuer und Humor bietet. Vor allem aber ist der Film ein überzeugendes Plädoyer für die Kraft der Phantasie, oder, wie Produzent Limmer betont, „Träume helfen. Träume zeigen verborgene Möglichkeiten auf. Lippel träumt sich die Welt nicht schön, sondern er lernt in seinen Träumen, wie er die Welt meistern kann.“

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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