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Drei

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3: Tragikomische Geschichte über ein Paar in Berlin um die 40, das sich neu verliebt - in denselben Mann.

Poster Drei

Drei

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Handlung und Hintergrund

Fernsehmoderatorin Hanna und Bauzeichner Simon sind beide um die 40 Jahre alt und seit 20 Jahren ein Paar. Die Lust kocht auf Sparflamme. Da verlieben sich die beiden neu, ohne dass der jeweils andere etwas davon weiß: Adam strahlt eine Faszination aus, derer sich weder Hanna noch Simon entziehen können. Auf einmal sehen sie ihr Leben und ihre Beziehung mit ganz anderen Augen. Und fühlen sich merkwürdig ermutigt dadurch.

Fernsehmoderatorin Hanna und Bauzeichner Simon sind beide um die 40 Jahre alt und seit 20 Jahren ein Paar. Man genießt die Vertrautheit, aber die Lust kocht auf Sparflamme. Da verlieben sich die beiden neu, ohne dass der jeweils andere etwas davon weiß - in ein und denselben Mann: Adam strahlt eine Faszination aus, derer sich weder Hanna noch Simon entziehen können. Auf einmal sehen sie ihr Leben und ihre eigene Beziehung mit ganz anderen Augen. Und fühlen sich merkwürdig ermutigt dadurch.

Darsteller und Crew

  • Sophie Rois
    Sophie Rois
  • Sebastian Schipper
    Sebastian Schipper
  • Devid Striesow
    Devid Striesow
  • Angela Winkler
    Angela Winkler
  • Alexander Hörbe
    Alexander Hörbe
  • Winnie Böwe
    Winnie Böwe
  • Martina Ysker
    Martina Ysker
  • Tom Tykwer
    Tom Tykwer
  • Stefan Arndt
    Stefan Arndt
  • Annedore Kleist
  • Hans-Uwe Bauer
  • Senta Dorothea Kirschner
  • Gotthard Lange
  • Alexander Yassin
  • Karl Hemeyer
  • Frank Griebe
  • Mathilde Bonnefoy
  • Reinhold Heil
  • Johnny Klimek
  • Gabriel Isaac Mounsey
  • Simone Bär

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
3 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Sophie Rois mit gewohnt fahrig-atemlosem Sprachduktus, Sebastian Schipper, eher versteckt hinter schwarzumrandeter Brille und Mehrtagesbart, Devid Striesow mit unergründlichem Lächeln und unverbindlich-bindendem Charme: sie sind das Trio in Tom Tykwers neuem Film, der seine Rückkehr nach Deutschland, zur von ihm mitgegründeten X-Filme-Produktionsfirma markiert. „Drei“ ist auch eine Rückkehr zu Tykwers Anfängen, vornehmlich zum Meisterwerk „Winterschläfer“ von 1997 – auch wenn im Vergleich dieser „Drei“ an emotionaler Intensität etwas übertrifft, erreichte Tykwer seither nur noch punktuell diese elegische Eleganz, die tragikomische Komponente, die Lässigkeit in Inszenierung und Bildsprache.

      Tykwers typische manieristische Stilisierung und Überinszenierung stand in „realistischeren“, geerdeten Filmen wie „Der Krieger und die Kaiserin“ oder zuletzt „The International“ eher im Wege, förderte im „Parfüm“ allzu sehr den erzählerischen Exzess – nun, heruntergebrochen auf drei Personen im intellektuell-kulturbeflissenen Milieu Berlins, verleiht dieser übergroße, überhöhende Stilwillen eine zusätzliche, quasi-metaphysische Dimension. Denn wäre die Story von Hanna, Simon und Adam naturalistisch-ernsthaft erzählt, wäre sie nur lächerlich.

      Tykwer baut eine Versuchsanordnung auf, eingespannt izwischen den Polen von Ausdruckstanz und Petrischale – dem ersten und letzten Bild des Films. Dazwischen porträtiert er drei moderne Menschen der Großstadt, „financially satisfied, sexually dissatisfied, philosophically trying“, um ein Bonmot von Mick Jagger abzuwandeln. Hanna ist eine Art Hansdampf in allen Gassen, Kulturwissenschaftlerin mit eigener Fernsehsendung, liberal-intellektuell interessiert an Diskursen mit besonders hohem Fremdwortanteil, zudem Mitglied im Ethikrat – und eher aus Gewohnheit Lebenspartnerin von Simon, dessen Kunstproduktionswerkstatt am Rande des finanziellen Abgrunds steht, der gerade Existentielles durchmachen muss: die Neuigkeit von der Krebserkrankung der Mutter kommt seiner eigenen Hodenkrebs-Operation zuvor, um mit Hanna darüber reden zu können, sehen sie sich zuwenig. Der fehlende Hoden führt ihn in die zärtlichen Hände von Adam, der zuvor schon als Tröster der sexuellen Bedürfnisse von Hanna aufgetreten ist: ein geheimnisvoller Verführer, Stammzellen-Wissenschaftler, Fußballer, Chorsänger, geschiedener Vater, Judoka, Segler: ein facettenreicher Charakter, oberflächlich mit verborgenen Tiefen, auf den sich alle Wünsche und Bedürfnisse projizieren lassen.

      Teils Beziehungskomödie, teils Liebesdrama, teils eleganter Tanz um Themen wie Tod, Krankheit, Liebe und Alltagstrott, untersucht Tykwer die Möglichkeiten von Beziehungen jenseits von Kategorisierungen und Konventionalität. „Abschied vom deterministischen Biologieverständnis“ fordert Adam bei der Verführung Simons – er, der an polypotenten Stammzellen forscht, die sich zu allem weiterentwickeln können, was den Körper ausmacht. Tykwer sieht durchs filmische Mikroskop auf seine Dreierkonstellation, mit durchaus amüsiertem Blick; und gibt einen gehörigen Schuss märchenhafte Utopie dazu, um aus den Reaktionen seiner Elemente zu einer neuen, tripolaren Spezies zu gelangen.

      Fazit: Tykwer wieder zuhause, da, wo er sich auskennt, wo er auf locker-lässige und überhöht-stilisierte Weise von den tragikomischen Beziehungskonstellationen des modernen Menschen erzählen kann.
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    2. Drei: Tragikomische Geschichte über ein Paar in Berlin um die 40, das sich neu verliebt - in denselben Mann.

      Ein großstädtisches und modernes Hetero-Paar verliebt sich unabhängig voneinander in denselben Mann und erlebt einen neuen Kick im Sexleben.

      Zufall oder Schicksal? Tom Tykwers romantische Komödie wirbelt die Existenz dreier Menschen ziemlich durcheinander, ihm geht es um die Sinnfrage in der Mitte des Lebens und den Komplex der Zeit, wann trifft er oder sie jemand anders und in welcher Situation? Seine Helden sind über die Jahre mit ihm reifer geworden, gehören zu seiner Generation, dennoch weist er jeglichen autobiografischen Bezug von „Drei“ zurück. Stattdessen spielt Tykwer in seinem ersten deutschsprachigen Film seit zehn Jahren souverän mit Beziehungsmustern.

      Ein bisschen Midlife-Crisis schwingt schon mit, wenn zwischen Fernsehmoderatorin Hanna mit Sitz im nationalen Ethikrat (Sophie Rois) und Baukünstler Simon (Sebastian Schipper) 20 Jahre nach dem ersten Kuss die Lust auf Sparflamme köchelt. Zwei Menschen, die sich arrangiert haben, freundlich miteinander umgehen, ähnliche Interessen teilen und mit gebremster Leidenschaft das Bett. Dass sich dann beide in ein- und denselben Mann verlieben, gibt ihrem Liebesleben neuen Schwung und Devid Striesow als Adam (nomen est omen!) die Gelegenheit, als harmlos aussehender Stammzellenforscher mit Verführungspotenzial zu glänzen. Ein tolles Trio.

      Die Öffnung der Zweierbeziehung hin zur Dreierbeziehung ist eine experimentelle und künstlerische Versuchsanordnung, die sehr langsam in Schwung kommt, aber dann in der zweiten Hälfte einen unwiderstehlichen Sog entwickelt. Wunderschön die Situationskomik, wenn das Paar auf einer Ausstellung den gemeinsamen Lover ortet und unter seltsamen Ausreden in die nächst gelegene Toilette flüchtet oder Hanna ihren Sebastian nur mit Handtuch bekleidet beim Objekt der Begierde quasi in flagranti erwischt. Mit 40 hat man schon viel hinter sich, aber wie viel hat man noch vor sich? Krankheiten und Tod kommen näher, Hodenkrebs bei Simon oder Tod der Mama (Angela Winkler), die bei Gunther von Hagen in Plastilin weiter lebt, sind unübersehbare Warnzeichen und Aufforderung zum „carpe diem“, jetzt zu leben, nichts mehr aufzuschieben.

      Warmherzig zeichnet der Film die Sehnsuchtsprojektion des irritierten Simon, der an seiner sexuellen Identität zweifelt und dem der coole Liebhaber den „Abschied vom deterministischen Biologieverständnis“ lächelnd nahe legt. Anything goes! Manchmal leicht verkopft und mit Splitscreen irritierend, trotzdem immer amüsant, mit großer Leichtigkeit und witzigen Dialogen schlagen sich die Protagonisten durch Irrungen und Wirrungen dieser etwas anderen Dreiecksgeschichte. Und dass sie eigentlich schrecklich normal sind, macht sie liebenswert. mk.
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