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Königreich der Himmel

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Kingdom of Heaven: Ridley Scotts bildgewaltiges Epos um Kreuzritter, Sarazenen und ihren Kampf um Jerusalem.

Handlung und Hintergrund

Der junge französische Schmied Balian (Orlando Bloom) staunt gegen Ende des 12. Jahrhunderts nicht schlecht, als man ihm kurz nach dem Tod von Frau und Kind eröffnet, er sei der uneheliche Sohn des berühmten Ritters und Kreuzzughelden Godfrey von Ibelin (Liam Neeson). Balian begräbt seinen Kummer und folgt dem Vater nach Jerusalem, wo der ohnehin brüchige Religionsfriede zwischen Moslems, Juden und Christen gerade neuen, nachhaltigen Proben ausgesetzt ist.

Der seit „Gladiator“ historisch erfahrene Hochglanz-Actionspezialist Ridley Scott entführt den abenteuerlustigen Cineasten ins Mittelalter und die Zeit der Kreuzzüge, wie Hollywood sie sich vorstellt.

Nachdem das Schicksal dem jungen Schmied Balian Frau und Kind genommen hat, sucht er im Jerusalem des ausgehenden 12. Jahrhunderts Vergebung für einen Mord und Orientierung für sein Leben. Was er findet, ist eine Heilige Stadt, die von einem toleranten, aber todkranken Christenkönig gegen die Machtinteressen fanatischer Templer regiert und von einem gewaltigen Sarazenenheer bedroht wird.

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Als der junge Schmied Balian einen Priester nach dessen Frauenmord tötet, begibt er sich zur Sühne als Kreuzritter auf den Spuren seines Vaters Godfrey von Ibelin ins Heilige Land. Dort hat der weise, todkranke Pazifist Baldwin das Sagen. Doch die Gegner lauern schon. Der Moslem-hassende Templer Guy de Lusignan und sein Kettenhund Reynald sind auf persönlichen Gewinn aus, nicht auf den Friedenserhalt. Die Lage spitzt sich zu, als Balian sich in Baldwins Schwester Sibylla verliebt, die eigentlich Guy versprochen ist.

News und Stories

Darsteller und Crew

  • Orlando Bloom
    Orlando Bloom
  • Eva Green
    Eva Green
  • Jeremy Irons
    Jeremy Irons
  • David Thewlis
    David Thewlis
  • Brendan Gleeson
    Brendan Gleeson
  • Marton Csokas
    Marton Csokas
  • Liam Neeson
    Liam Neeson
  • Nikolaj Coster-Waldau
    Nikolaj Coster-Waldau
  • Edward Norton
    Edward Norton
  • Michael Sheen
    Michael Sheen
  • Philip Glenister
    Philip Glenister
  • Alexander Siddig
    Alexander Siddig
  • Ridley Scott
    Ridley Scott
  • Harry Gregson-Williams
    Harry Gregson-Williams
  • Ghassan Massoud
  • Martin Hancock
  • Nathalie Cox
  • Eriq Ebouaney
  • Jouko Ahola
  • Bronson Webb
  • Michael Shaeffer
  • Jon Finch
  • William Monahan
    William Monahan
  • Branko Lustig
  • Lisa Ellzey
  • Terry Needham
  • John Mathieson
  • Dody Dorn
  • Debra Zane
  • Jina Jay

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
31 Bewertungen
5Sterne
 
(15)
4Sterne
 
(7)
3Sterne
 
(3)
2Sterne
 
(6)
1Stern
 
(0)

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Kritikerrezensionen

    1. Ridley Scott zeigt in diesem Film einen Konflikt der auch heute noch aktuell ist. Christen haben um 1100 das Land um Jerusalem erobert. Seither leben sie in einem scheinheiligen Frieden mit den Moslems. Die Sarazenen versuchen ihr Land zurückzuerobern.

      Der Film nimmt eine Moral zwischen all den von den Religionen geprägten ein. Eine menschliche, die das sinnlose Töten ankreidet. Und doch wird oft und häufig gekämpft. Aber die weißen Kittel der Ritter mit den roten Kreuzen sind von Blut verschmiert.

      Scott entwirft ein Gegenbild, eine Moral die vehement von Balian dem einstigen einfachen Mann verteidigt wird. Er tötet auch, er hat auch sinnlos getötet aber nur einmal. Im Krieg tötet er nur aus Verteidigung- so will es der Film. Jerusalem erlöst ihn auch nicht von seinen Sünden aber er wird dabei zu einem Mann mit Grundsätzen. Trotzdem hört er Gott nicht, er hat ihn an diesem Ort verloren. Selbst die Königskrone und die Frau die er liebt schlägt er aus, weil er nur ein Königreich des Gewissens regieren könnte, seine Seele verkauft er dafür nicht.

      Das Christentum wird als blutrünstige, archaische und herrschaftsdurstige Religion dargestellt. Das was wir heute denken, was in manchen Formen des Islam gepredigt wird, hat in ganz ähnlicher Weise das Christentum auch hinter sich: „Tötet die Ungläubigen“. Morde gerechtfertigt von Priestern all das waren Bestandteile auch dieser Glaubensrichtung.

      Die Bigotterie und die Gefahr, in dem Glauben zu sein, dass man im Namen Gottes handele, wird hier gezeigt. Denn niemand glaubt seinen inneren Eingebungen und Motivationstrieben mehr als der, der glaubt, im Auftrag einer höheren Macht zu handeln.

      Schwache Menschen die sich an Dogmen halten um wenigstens etwas als Leitfaden durch ihr Leben haben. Das wird in vielen Figuren gezeigt. Vor allem die Priester werfen ein vernichtendes Bild auf die Christen dieser Zeit. Der eine predigt die Hölle und motiviert durch seine Hasspredigen, der andere ist ein feiger Hund, der lieber flüchten will und die Bevölkerung Jerusalems auf sich allein gestellt lässt.

      Der Regisseur hat sich ein interessantes Sujet herausgesucht. Er hat interessante Charaktere geschaffen und die Landschaft in gigantischen Bildern festhalten lassen, dennoch fehlt diesem Film etwas. Es ist auf der einen Seite Orlando Bloom, der den Balian spielt. Er scheint im wahrsten Sinne des Wortes, seiner Rolle nicht ganz gewachsen zu sein. Zu zierlich und bubenhaft wirkt er für einen solchen Haudegen und Helden. Zu bemüht zieht sich seine zarte Miene zu männlicher Härte zusammen.

      Der zweite Punkt an dem der Film krankt ist die fehlende Spannung. Der Spannungsbogen wird nicht durchgehalten, verzettelt sich und ist oft verwirrend angelegt. Außerdem sind die vielen Schlachten und Kampfszenen auf Dauer ermüdend.

      Es gelingt, das Sujet der Kreuzzüge in ein nicht gewöhnliches Muster einzupassen. Scott findet immer wieder Mittel, dem Film eine individuelle Note zu geben. Vor allem die Kameraästhetik ist streckenweise für ein solches Großprojekt beeindruckend innovativ.

      Wenn Balian in Jerusalem angekommen ist und er seine Aufgabe noch nicht gefunden hat, sitzt er auf einem Felsen und die Kamera bleibt bei ihm bis es dunkel ist. Die große Blende die nötig ist das Restlicht des untergehenden Tages einzufangen lässt die laufenden Menschen zu verwischten Objekten werden. Scott gönnt sich auch ein seltenes Experiment, er lässt die Stille sprechen. Über längere Zeit ist nur ein leichter Wind zu hören - sonst nichts.

      Der Film erzählt über die immer wiederkehrenden Übel von Armut, Krieg und Macht. Und doch fehlt diesem Film etwas. Eine Seele, ein zusammenhaltendes Ganzes. Der Versuch besonders zu sein scheitert an manchen Stellen. Die Motivationen von Balian sind nicht immer klar verständlich wie auch ganze Teile der Handlung. Diese Schwächen werden durch technische Giganterie ausgeglichen. Und dennoch fallen sie auf.

      Die Figuren sind deshalb so interessant weil sie aus heutiger Sicht alle unmoralisch handeln. Alle töten sie, viele nehmen sich einfach was sie brauchen. Frauen scheinen wehrlose Wesen zu sein, im Tauschhandel gegen Landgüter.
      Zu sehen ist allerdings nur eine einzige und die ist auch noch eine starke. Sybilla ist die Schwester des Leprakranken Königs von Jerusalem und Ehefrau des Machtgierigen Guy.

      Große Szenen werden zwischen Balian und einem einflussreichen moslemischen Sultan gezeigt. Balian hatte ihn vor dem Ehrentod gerettet und nun verbindet die Beiden eine grundsätzliche respektvolle Ehrerbietung. Eine Freundschaft kann man das nicht nennen, denn Moslems und Christen bleiben in zwei getrennten Welten die sich nicht annähern können. Und es bis heute kaum tun. Das zeigt dieser Film.

      Weite Strecken des Films bestehen aus Kampfszenen immer größere Schlachten bis zur finalen Endschlacht statten die Handlung aus. Und am Ende steht fest: für einen Männerfrieden müssen erst Tausende sterben.

      Fazit: Gigantische Bilder mit einem bewegenden Sujet entschuldigen einiges, können aber nicht ganz übertünchen, dass es diesem Film an einem straffen Spannungsbogen fehlt. Die überwiegende Zeit des Films wird für Kampfszenen verwendet, was auf Dauer ermüdend ist.
      Mehr anzeigen
    2. Königreich der Himmel: Ridley Scotts bildgewaltiges Epos um Kreuzritter, Sarazenen und ihren Kampf um Jerusalem.

      Nachdem Ridley Scott mit „Tricks“ zuletzt sympathisch-entspannt Atem holte, wuchtet der Veteran, der mit „Gladiator“ die Wiedergeburt des Historienfilms einleitete, ein weiteres Monumental-Epos auf die Breitleinwand. Sein „Königreich der Himmel“ ist eine durchaus kritische Auseinandersetzung mit den weltpolitischen Sünden der Kirche, erzählt von Kampf um Jerusalem während der Kreuzzüge, in dem nicht nur verschiedene Kulturen, sondern auch Idealismus und Materialismus aufeinander prallten. Erwartungsgemäß erfüllt diese Großproduktion alle Hoffnungen auf ein visuelles Spektakel, erhebt darüber hinaus im aufgeheizten Konfliktklima zwischen der muslimischen und christlichen Welt eine mäßigende, vermittelnde Stimme. Dramaturgische Probleme sind zwar unübersehbar, dürften aber ein Publikum kaum belasten, das primär den kommerziell erprobten „Ring“- und „Fluch der Karibik“-Krieger Orlando Bloom romantisch und heroisch erleben will.

      Elf Jahre nachdem Paul Verhoevens Kreuzzugsepos „Crusade“ im Strudel des Carolco-Kollapses unterging, schmiedet jetzt Scott das heiße Eisen - mit einem Schmied im Mittelpunkt von William Monahans Drehbuch, das im Frankreich des Jahres 1186 seinen Anfang nimmt. Bereits in den ersten Bildern, mächtigen Totalen von sich zum Horizont streckenden Ebenen, markiert Scott seinen Anspruch auf großes Kino.

      Unter einem großen Kreuz lässt ein Priester eine Selbstmörderin verscharren, nachdem er sie zuvor auf dem Weg in die Verdammnis köpfen ließ und sich mit ihrem Silberkreuz bereicherte. Diese Figur und ein opportunistischer Geistlicher in Jerusalem stehen für den moralischen Zustand der Kirche, der im Heiligen Land wenig heilig ist außer der Aussicht auf Besitz und Reichtum. Die profanen Motive für die Kreuzzüge werden deutlich, ohne dass das Papsttum explizit in die Verantwortung genommen wird.

      Der korrupte Gottesmann aus dem Prolog wird zum Motor der Handlung, denn seine Tat provoziert Schmied Balian (Bloom), den Ehemann der Selbstmörderin, zum Affektmord und zum Aufbruch nach Jerusalem. Im Kreuzritter Godfrey von Ibelin (Liam Neeson) findet er noch in Frankreich seinen leiblichen Vater, der bisher für ihn nur ein Phantom war. Im Minuten-Crashkurs wird Balian in die Kunst des Schwertkampfs eingeführt, bevor Truppen des Bischofs angreifen und Ibelin schwer verletzen. In Messina, über dessen Hafen die Kamera mit einem bildschönen Schwenk gleitet, schlägt Ibelin Balian zum Ritter, vererbt ihm sterbend alles. Nach der Überfahrt und einem überraschend ökonomisch realisierten Schiffsunglück, strandet Balian an fremden Ufern, tötet einen Sarazenen im Kampf um ein Pferd und reitet in Jerusalem ein. Dort begegnet er dem weisen, um Toleranz zwischen Christen und Moslems bemühten König Balduin IV, dessen Tage durch Lepra gezählt sind, und seinem Berater Tiberias (Jeremy Irons). Fast in Zeitraffer steigt der Ex-Schmied zum Vertrauten der beiden Männer auf und damit zum Feind der radikal anti-arabischen Fraktion um Guy von Lusignan, der mit den Tempelrittern der Politik der friedlichen Koexistenz ein Ende setzen wollen. Ähnlich schnell landet er in den Armen von Baldwins Schwester Sibylla, die Guy versprochen ist, aber einen Mann mit reinem Gewissen sucht.

      Nicht nur der kometenhafte Aufstieg Balians, der schließlich sogar als Chefstratege Jerusalem verteidigt, lässt starke Kürzungen vermuten. Offensichtlich verändert wurde auch der biografische Hintergrund Sibyllas, deren Entwicklung nun psychologisch und moralisch weniger komplex verläuft. Die Liebesgeschichte leidet ein wenig unter dieser Akzentverlagerung, die zentrale Auseinandersetzung um Jerusalem jedoch nicht. Nachdem Scott die erste Kollision der Heere ins Off verlagert, macht er die Belagerung der Heiligen Stadt zum Höhepunkt der letzten Akte. Es sind spektakuläre Bilder von stürzenden Wehrtürmen und fliegenden Feuerkugeln, vom brutalen Nahkampf und epischen Totalen. Heimlicher Held dieser Sequenzen und eigentlich des ganzen Films ist Sarazenensultan Saladin, eine von der Geschichtsschreibung, von der Literatur (Lessings „Nathan der Weise“) und auch Hollywood („Der Talisman“) schon früher leicht verklärte Figur, die hier als Stimme von Vernunft und Intelligenz Zeichen setzt. Er und der ähnlich charismatische Christenkönig sorgen dafür, dass der Kopf im optisch eindrucksvollen „Königreich der Himmel“ nicht in den Wolken bleibt. kob.
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