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Lord of War - Händler des Todes

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Lord of War: Gnadenlose Actionsatire über einen international operierenden Waffenschieber, der von Interpol gejagt wird und sich in ein moralisches Dilemma manövriert.

Poster

Lord of War - Händler des Todes

  • Kinostart: 16.02.2006
  • Dauer: 123 Min
  • Genre: Drama
  • FSK: ab 16
  • Produktionsland: USA

Handlung und Hintergrund

Kleingauner Yuri (Nicolas Cage), der aus ärmlichen Verhältnissen stammt, träumt von einer Karriere als internationaler Waffenhändler. Seine große Stunde schlägt, als der eiserne Vorhang fällt und Unmengen sowjetischer Kriegswaffen tolldreiste Zwischenhändler suchen. Dabei muss sich Yuri stets gut umsehen, denn weder mit seinem anhänglichen FBI-Verfolger Jack Valentine (Ethan Hawke) noch seinen zumeist recht skrupellosen Kunden ist zu spaßen.

Fiktive, doch lebensnahe Beschreibung eines florierenden Wirtschaftszweiges. Regisseur Andrew Niccol („Die Truman Show„, „Gattaca„) bürgt für originelle Thrillerkost abseits gängiger Actionfilmpfade.

Yuri Orlov fühlt sich zu Höherem berufen, als im Restaurant zu arbeiten. Er steigt vom Kleinkriminellen zum größten internationalen Waffenhändler auf, zu dessen Klientenliste auch blutrünstige Diktatoren zählen. Das bringt ihm Geld, Frauen und Drogen, aber auch die ungewollte Aufmerksamkeit des Interpol-Agenten Valentine ein. Dieser heftet sich für ein nervenaufreibendes Katz- und Mausspiel verbissen an Yuris Fersen.

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Der ukrainische Immigrantensohn Yuri Orlov steigt nach bescheidenen Anfängen in New Yorks Little Odessa vom Kleinkriminellen zum weltweit mächtigsten Waffenschieber auf. Er versorgt skrupellose Staatsoberhäupter ebenso wie marodierende Rebellenarmeen. Wer zahlt, schafft an: Von der Kalaschnikow bis zum Kampfhubschrauber. Doch der Job bringt ihm nicht nur Devisen, Macht und eine schöne Ehefrau, sondern erregt auch die Aufmerksamkeit des Interpol-Agenten Valentine, der alles daran setzt, Orlov das skrupellose Handwerk zu legen.

News und Stories

Darsteller und Crew

  • Nicolas Cage
    Nicolas Cage
  • Ethan Hawke
    Ethan Hawke
  • Jared Leto
    Jared Leto
  • Bridget Moynahan
    Bridget Moynahan
  • Sammi Rotibi
    Sammi Rotibi
  • Sir Ian Holm
    Sir Ian Holm
  • Andrew Niccol
    Andrew Niccol
  • Andreas Grosch
    Andreas Grosch
  • Andreas Schmid
    Andreas Schmid
  • Eamonn Walker
  • Jean-Pierre Nshanian
  • Shake Tukhmanyan
  • Jasper Lenz
  • Philippe Rousselot
  • Norm Golightly
  • Bradley Cramp
  • Christopher Eberts
  • Fabrice Gianfermi
  • Gary Hamilton
  • Amir Mokri
  • Zach Staenberg
  • Antonio Pinto
  • Mindy Marin

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,5
6 Bewertungen
5Sterne
 
(3)
4Sterne
 
(3)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. "There are over 550 million firearms in worldwide circulation. That's one firearm for every twelve people on the planet. The only question is: How do we arm the other 11?" Yuri Orlov hat sich zum Ziel gesetzt, aus der Nichtigkeit seiner Existenz aufzusteigen und Geld zu machen. Großes Geld. Halbe Sachen sind nicht sein Ding, weshalb er sich im Waffenschmuggel ganz nach oben arbeitet. Ein anderes Ziel hat er nicht. Als er bereits genug Geld besitzt, führt er die Geschäfte zum Selbstzweck fort. Auch die Traumfrau und die Traumfamilie können ihn nicht davon abhalten. Allein sein Bruder Vitaly erinnert ihn gelegentlich daran, dass sein Leben nicht perfekt ist. Doch einmal im Kreislauf gefangen, scheint Yuri sein Leben nicht mehr ändern zu können und will es auch nicht. Er ist letztlich das Sinnbild eines Mannes, der immer mehr will, nicht genug bekommen kann und doch nicht weiß, warum.

      Der emotionslos wirkende Nicolas Cage ist hierfür die gelungene Besetzung. Nur selten lässt er Gefühle durchscheinen, doch dann mit einer überraschenden Innigkeit. "Lord of War" zeigt, wie Yuri Orlov langsam abstumpft und seine Rolle zu spielen lernt. Nur als er gezwungen wird, mit der eigenen Hand Kugeln in die Köpfe seiner Gegner zu feuern, lässt ihn dies verstört zurück und seine erste größere Krise beginnt. Albtraumhafte Sequenzen zeigen entsetzliche Bilder vom verblutenden Afrika. Yuri befindet sich mit Drogen und ungeschütztem Sex auf Abwegen, doch immer wieder kann er sich aufraffen und neue Kraft schöpfen. Nur wird sein Leben immer schmerzhafter. Emotionen kann er sich kaum leisten, sonst wäre er schon tot.

      Gleichermaßen fühlen wir Sympathie für ihn, denn er erzählt uns ja seine Geschichte so offen, ehrlich und unverblümt. Nur dem Publikum scheint er sich zu offenbaren, für alle Anderen bleibt er verschlossen. Machen wir uns durch die Sympathie für Yuri nicht mitschuldig? Wir verstehen zwar den Interpol-Agenten Jack Valentine und befinden uns durch das Rechtsbewusstsein auf seiner Seite, emotional aber halten wir immer zu dem Protagonisten des Films. Ein Gemeines Spiel mit der Publikumsgunst, die ein bisschen an Psycho erinnert.

      Besonders beeindruckend ist schließlich auch die harte Realität mit der uns "Lord of War" konfrontiert. Uns erwartet kein fauler Zauber oder Klamauk, sondern ein Humor, der schwärzer und realer nicht sein könnte. Vielleicht mögen wir Yuri Orlov ja auch für seinen kühlen Sarkasmus. Jedenfalls zeigt "Lord of War" in erschreckenden Bildern, wo Geschosse nun mal hingehören: genau zwischen die Augen. Die Lacher des Films bleiben dabei oftmals im Halse stecken. Fotografische Poesie und brutale Grausamkeiten werden miteinander verbunde; Bilder, die sich in das Gedächtnis einprägen. Erstaunlich sind auch der hohe Realitätsbezug und viele eindeutige Statements. "Lord of War" gelingt es eindringlich zu sein, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Ein gelungener Drahtseilakt.

      Fazit: Facettenreiches Kino, das Schrecken und Unterhaltung auf kuriose Weise miteinander Verbindet.
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    2. Lord of War - Händler des Todes: Gnadenlose Actionsatire über einen international operierenden Waffenschieber, der von Interpol gejagt wird und sich in ein moralisches Dilemma manövriert.

      Regisseur und Drehbuchautor Andrew Niccol („Die Truman Show“) bombardiert das Publikumsgemüt (und -gehirn) mit einer scharfzüngig-smarten Politsatire im Stil von „Three Kings“ um internationalen Waffenhandel, erzählt aus der Perspektive eines supererfolgreichen Schwarzmarkt-Schiebers, der von Nicholas Cage faszinierend porträtiert wird.

      Schweres Geschütz, sowohl in dramatischer als auch visueller Hinsicht, wird umgehend mit der Openingsequenz abgefeuert. Sie zeigt aus der Sicht einer Munitionskugel ihren Werdegang von der Herstellung bis zur Explosion im Schädel eines jugendlichen afrikanischen Soldaten. Anschließend wird das Schicksal des Antihelden Yuri Orlov geschildert, der häufig direkt in die Kamera spricht und ansonsten viel im Voiceover zu vernehmen ist. Es ist das Jahr 1982. Der Sohn ukrainischer Immigranten fühlt sich zu Höherem berufen, als im Restaurant zu arbeiten. Über einen Zeitraum von 20 Jahren erzählt, steigt er vom Kleinkriminellen zum größten internationalen Waffenhändler auf, dessen Klientenliste die blutrünstigsten Diktatoren rund um den Globus umfasst. Sein Aufstieg bringt Geld, Frauen und Drogen, aber auch die ungewollte Aufmerksamkeit des Interpol-Agenten Valentine (Ethan Hawke mittlerweile schon ganz auf Law & Order abonniert). Dieser heftet sich für ein nervenaufreibendes Katz- und Mausspiel verbissen an Yuris Fersen, wobei dies nur einer von vielen Aspekten dieser vielschichtig-komplexen Moralfabel ist. Orlov wird neben den von ihm selbst gegebenen Einsichten vorrangig durch seine Beziehungen definiert: die zu seinem koksabhängigen Bruder und Partner Vitali („Alexander“-Gespiele Jared Leto), seiner auf Lügen und Täuschung aufgebauten Ehe zu Supermodel Ava (eine roboterhafte Bridget Moynahan aus „I, Robot“), zu seinem Mentor Simon Weisz (Ian Holm), der im Business ist, „um Regierungen zu ändern“, und schließlich auch die zu dem liberianischen Tyrannen Baptiste Senior (einschüchternd kalt: Eamonn Walker). Doch nach einem kometenhaften Aufstieg kommt bekanntlich der Fall, und Orlov wird in eine chaotische Spirale von unkontrollierter Gewalt hineingerissen.

      Cage gelingt in seiner dynamischsten Performance seit langem, mit Charme und Galgenhumor eine sehr menschliche und nuancierte Figur zu kreieren, die sich über übliche Schwarzweiß-Malerei hinwegsetzt. So ist Orlov einerseits ein geldgieriger Egomane, für den Geschäft Geschäft ist, andererseits regt sich in ihm schließlich doch ein Funken von moralischem Verantwortungsbewusstsein. Ein ethisches Dilemma, das den Protagonisten in den Grundfesten seiner Existenz erschüttert, greift Niccol grundsätzlich gerne auf. Mit seinen beiden vorherigen Regiearbeiten „Gattaca“ und „S1mOne“ blickte er kritisch-ironisch in die Zukunft, nun nimmt er sich eines aktuellen Themas an, mit dem er zum Nachdenken anregen will. Dabei wagt er sich an die schwierige Gratwanderung, aufrichtiges Anprangern tragischer Verhältnisse mit schwarzem politischem Humor zu paaren. Diese Mischung aus erhobenem Zeigefinger und bissigem Zynismus wird nicht unbedingt nach der Fasson von Jedermann sein. Geneigte Zuschauer hingegen werden ihren Spaß haben und neben der komplexen Erzählung zudem Feuer und Flamme für die bestechende Kameraarbeit von Amir Mokri sowie den Soundtrack mit smarter Songauswahl sein. ara.
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