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Volver - Zurückkehren

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Volver: Neue Komödie von Pedro Almodovar, seine erste seit "Kika", über eine Mutter, die nach dem Tod nach Hause zurückkehrt, um alle losen Enden zu verknüpfen.

Poster Volver - Zurückkehren

Volver - Zurückkehren

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Handlung und Hintergrund

Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs: Als er noch betrunken vor dem Fernseher saß, war ihr Gatte Raimunda (Penélope Cruz) schon lästig genug. Seit er aber von der Tochter gerechter-, aber illegalerweise erschlagen mausetot im Keller liegt, ist guter Rat wirklich teuer. Für letzteren ist schließlich neben der Dorfprostituierten auch die liebe Großmutter (Carmen Maura) zuständig. Die allerdings sollte eigentlich auch schon tot sein.

Fantastische Elemente mischen sich mit sozialkritischen, Tragik mit Komik, Surrealismus trifft mediterrane Landbühne in einer sonnendurchfluteten, lebenslustigen Ensemble-Moritat von Frauenversteher und Meisterregisseur Pedro Almodovar.

Abuela Irene kehrt nach ihrem vorzeitigen Tod zurück in ihre Heimatstadt, um alle ungelöst gebliebenen Angelegenheiten in ihrem Leben zu Ende zu bringen. Ihre Töchter Raimunda und Sole leben immer noch Zuhause - nach und nach erweist sich der Geist Abuelas für sie und Abuelas Enkelkind als Trost in schweren Zeiten, sodass es dem Geist schwer fällt, den Frauenhaushalt wieder zu verlassen.

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Um nach der letzten Ruhestätte der Mutter zu schauen, ist Raimunda nach La Mancha gereist. Daheim liegt ihr Gatte im eigenen Blut, erstochen von der 15-jährigen Stieftochter, der er sich unsittlich genähert hatte. Als wäre die unbemerkte Entsorgung der Leiche nicht schon schwierig genug, taucht plötzlich Raimundas angeblich bei einem Brand ums Leben gekommene Mutter Irene auf und nistet sich bei ihrer zweiten Tochter Sole ein, die in ihrer kleinen Wohnung heimlich einen Friseursalon betreibt.

Darsteller und Crew

  • Penélope Cruz
    Penélope Cruz
  • Carmen Maura
    Carmen Maura
  • Blanca Portillo
    Blanca Portillo
  • Pedro Almodóvar
    Pedro Almodóvar
  • Lola Dueñas
  • Yohana Cobo
  • Chus Lampreave
  • Leonardo Rivera
  • Antonio de la Torre
  • Yolanda Ramos
  • Esther Garcia
  • Agustin Almodóvar
  • José Luis Alcaine
  • José Salcedo
  • Alberto Iglesias
  • Luis San Narciso

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,5
4 Bewertungen
5Sterne
 
(3)
4Sterne
 
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3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Ein Heer spanischer Witwen putzt voller Hingabe auf einem Friedhof die Grabsteine ihrer Verstorbenen. Die wichtigste Botschaft des Films wird gleich zu Beginn etabliert: Die Frauen überleben. Männer spielen in diesem rein weiblichen Universum keine Rolle.

      „Volver“, „Zurückkehren“ heißt Pedro Almodóvars neuster Film, rot wie Blut prangt der Titel auf einem der Grabsteine. Der Film ist in vielerlei Hinsicht eine Rückkehr: die Vergangenheit, die die Gegenwart der Heldinnen einholt, die ihrerseits ins Dorf ihrer Kindheit zurückkehren; die totgeglaubte Mutter Irene, die als (vermeintlicher) Geist im Diesseits erscheint und der Vater von Paula, der seine Tochter zu vergewaltigen versucht, das gleiche Schicksal, das schon ihrer Mutter Raimunda widerfahren war. Doch in „Volver“ kommt auch die Schauspielerin Penelope Cruz von Hollywood nach Spanien und zu Almodóvar zurück, ebenso wie die wunderbare Carmen Maura, die Muse, die nach 18 Jahren erstmals wieder mit dem spanischen Kultregisseur zusammenarbeitete. Der wiederum besinnt sich ebenfalls auf seine Wurzeln, auf La Mancha, wo er aufgewachsen ist, und auf die rein weibliche Welt seiner frühen Filme.

      Dass Raimundas Ehemann in „Volver“ keine lange Karriere bevorsteht, ist schnell klar. Gerade arbeitslos geworden sitzt er auf dem Sofa, schaut Fußball, trinkt Bier und stiert seiner Tochter Paula zwischen die Beine. Raimunda macht den Abwasch und man könnte meinen, die Kamera interessiere sich vor allem für das Dekollete von Penelope Cruz, als sie ihr von oben beim Spülen zuschaut. Doch die hat gerade ein auffällig großes Messer in der Hand, und die Karriere des Ehemanns endet bald darauf als Leiche in einer Tiefkühltruhe. Die Frauen sind endlich unter sich, die Probleme damit jedoch keineswegs geringer.

      La Mancha hätte die meisten Verrückten pro Einwohner, heißt es einmal im Film. Der Wind, der unaufhörlich durch die Dörfer bläst, der auch das Feuer anfachte, in dem Raimundas Eltern verbrannten, der scheint auch die Köpfe etwas zu verwirren. Da wundert sich auch niemand, als die totgeglaubte Irene wieder auftaucht, denn Geister gehören irgendwie zum Leben dazu. „Das ist das Gute an diesen abergläubischen Dörfern.“ Meisterhaft inszeniert Pedro Almodóvar diese beinahe surrealistisch anmutende Grundidee, das Hin und Her zwischen Leben und Tod. Doch er geht dabei äußerst pragmatisch und wenig übersinnlich vor: (Der Geist von) Irene steigt aus Soles Kofferraum, versteckt sich unter dem Bett, lässt einen Furz fahren. Die Heldinnen, ja der ganze Film sind erdig wie La Mancha, immer noch bunt, aber nicht mehr so überdreht und von vorne bis hinten stilisiert wie die vorangegangenen Filme. Auch Raimunda ist praktisch veranlagt, immer in Hektik, um ihr Leben einigermaßen in den Griff zu kriegen. Penelope Cruz hat alles abgelegt, was man als Hollywood-Attitüde verstehen könnte. Sie ist nicht mehr die artifizielle Retortenschönheit, sondern ein warmherziges Wesen. Sexy, aber mit unordentlichen Haaren kämpft sie sich durchs Leben. Und als sie in einer ergreifenden Szene einen Tango singt, den sie als Kind von ihrer Mutter gelernt hat, da nimmt man ihre Filmtränen unweigerlich als echt an.

      Pedro Almodóvar meistert die Fallhöhe zwischen grotesker Komik und Melodram auf großartige Weise. Der Tragik der Figuren, immer auf der Suche nach Lösungen um der Tristesse des Lebens zu entfliehen, verleiht er eine Leichtigkeit und Würde, die im zeitgenössischen Film ihresgleichen sucht.

      Fazit: Ein meisterhafter Film über den Tod, der das Leben feiert.
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    2. Volver - Zurückkehren: Neue Komödie von Pedro Almodovar, seine erste seit "Kika", über eine Mutter, die nach dem Tod nach Hause zurückkehrt, um alle losen Enden zu verknüpfen.

      Pedro Almodóvar kehrt ins weibliche Universum und zum surrealistischen Naturalismus zurück. Drei Frauen aus drei Generationen beweisen Stärke und Überlebenskraft. Ein Highlight im Wettbewerb von Cannes.

      Spaniens Star-Regisseur nennt „Volver“ eine Mischung aus „Solange ein Herz schlägt“ von Michael Curtiz und Frank Capras „Arsen und Spitzenhäubchen“ in Kombination mit dem surrealistischen Naturalismus seines vierten Films „Womit hab’ich das verdient?“. Lebende und Tote, die vielleicht gar nicht tot sind, geraten in die aberwitzigsten Situationen, Tragik verbindet sich mit komödiantischen Elementen, manchmal funkelt es nur so vor schwarzem Humor, bevor es mit großer Lust wieder in die Niederungen einfacher Komik geht. Die Familie besteht aus Frauen - Raimunda, verheiratet mit einem Arbeitslosen, der es sich mit der Bierflasche vor dem Fernseher bequem macht und nachts Simpel-Sex will, ihre pubertierende Tochter, die den Vater (der nicht ihr leiblicher ist) bei der Abwehr einer Vergewaltigung versehentlich ersticht, Raimundas Schwester, die in ihrer kleinen Wohnung einen Friseursalon betreibt, die Mutter der beiden, die eigentlich bei einem Brand mit ihrem Mann ums Leben gekommen sein soll und plötzlich putzmunter im Kofferraum auftaucht und eine Nachbarin aus dem Heimatdorf, die ihre seit Jahren verschwundene Hippie-Mutter sucht. Jede der weiblichen Figuren trägt schlimme Erfahrungen und Enttäuschungen im Gepäck, ohne sich den Mut zum Kämpfen nehmen zu lassen. Da gibt es fast burleske Szenen, wenn Raimunda mit einer Freundin die Leiche am Ufer des Flusses im alten Eisschrank entsorgt, wo sie ihren Mann einst kennenlernte, die Mutter sich unters Bett versteckt, sobald sie ihre Stimme hört oder im „Salon“ der anderen Tochter als „russische Friseuse“ spanischen Hausfrauen die Locken wickelt. Im Mittelpunkt stellt Almodóvar den Umgang mit dem Tod und lässt sich dabei von seiner Heimat inspirieren, der Region La Mancha und deren Tradition. „Volver“ heißt zurückkehren und bedeutet für ihn auch die Rückkehr zur dramatischen Komödie und in die Stadt seiner Geburt und zur Zusammenarbeit mit Carmen Maura, die hier die Mutter verkörpert. Bei aller Fröhlichkeit lässt er eine schmerzlose Trauer spüren, freut sich am fast kindlichen Hang zum Übernatürlichen und am geschickte Lavieren durch Himmel, Hölle und Fegefeuer auf Erden. Dabei bleibt Raum für das Groteske, das Überraschende und auch für Ironie (da fährt die Kamera tief in den Ausschnitt von Penélope Cruz, macht die Mutter eine flapsige Bemerkung über echte und falsche Brüste). Almodóvar geht an Grenzen und überschreitet sie, verwandelt das Schreckliche in Komisches, erlaubt Schönheit und Hoffnung auch in bitteren Momenten, eine Welle der Emotiononen trägt die Ratio davon. Ein Film, so prall wie das Leben. mk.
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