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Ausgerechnet Sibirien

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Ausgerechnet Sibirien: Kuriose Culture-Clash-Comedy mit Joachim Król als pedantischem Logistiker, für den eine Geschäftsreise ins russische Niemandsland zum unfreiwilligen Selbstfindungstrip wird. Vom "Vincent will meer"-Regisseur.

Handlung und Hintergrund

Nur widerwillig tritt Matthias Bleuel, frisch geschieden und überkorrekter Logistiker eines Leverkuseners Modeversandhauses, seine Dienstreise ins sibirische Kemerovo an. Weil er die Sprache nicht versteht und mit der russischen Mentalität nicht zurechtkommt, will er seinen Auftrag so schnell wie möglich abwickeln. Doch da lernt der Pedant mit Hang zum Esoterischen per Zufall eine schorische Sängerin kennen. Vom Besuch bei deren Mutter, einer Schamanin, erhofft sich Bleuel letztlich Trost und Rat auf der Suche nach seinem Seelenheil.

Nur widerwillig tritt Matthias Bleuel, frisch geschieden und überkorrekter Logistiker eines Leverkuseners Modeversandhauses, seine Dienstreise ins sibirische Kemerovo an. Weil er die Sprache nicht versteht und mit der russischen Mentalität nicht zurechtkommt, will er seinen Auftrag so schnell wie möglich abwickeln. Doch der der Pedant mit Hang zum Esoterischen lernt per Zufall eine schorische Sängerin kennen. Vom Besuch bei deren Mutter, einer Schamanin, erhofft sich Bleuel letztlich Trost und Rat auf der Suche nach seinem Seelenheil.

Für einen pedantischen Logistiker wird eine Geschäftsreise ins russische Niemandsland zum unfreiwilligen Selbstfindungstrip. Kuriose Culture-Clash-Comedy mit Joachim Król, der unter der Regie von „Vincent will meer„-Macher Ralf Huettner zu Hochform aufläuft.

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Darsteller und Crew

  • Joachim Król
    Joachim Król
  • Vladimir Burlakov
    Vladimir Burlakov
  • Yulya Men
    Yulya Men
  • Armin Rohde
    Armin Rohde
  • Katja Riemann
    Katja Riemann
  • Michael Degen
    Michael Degen
  • Ralf Huettner
    Ralf Huettner
  • Minu Barati
    Minu Barati
  • Ralf Hildenbeutel
    Ralf Hildenbeutel
  • Zoya Buryak
  • Svetlana Tsvichenko
  • Alexandr Garkushenko
  • Nesipkul Umarbekova
  • Mandzhieva Gilyana
  • Michael Ebmeyer
  • Skady Lis
  • Stefan Ciupek
  • Horst Reiter
  • Stevie B-Zet

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,8
9 Bewertungen
5Sterne
 
(4)
4Sterne
 
(2)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
(1)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Nach seinem Überraschungserfolg und Filmpreis-Gewinner "Vincent Will Meer" kommt nun mit "Ausgerechnet Sibirien" der neue Film von Regisseur Ralf Huettner in die Kinos. Anstatt sich an den Erfolg des letzten Werks anzulehnen und wieder ein junges Publikum anzusprechen, begibt Huettner sich aber in ganz neue Gefilde. Der Mittfünfziger Matthias hat mit Jugend nämlich nicht viel am Hut. Basierend auf dem roman "Der Neuling" von Michael Ebmeyer schickt Huettner den Logistiker auf eine abenteuerliche Reise ins tiefste Russland und öffnet ihm damit nicht nur die Augen, sondern auch den Weg in ein komplett neues Leben.

      Als Matthias in dem kargen Kemerovo ankommt, ist er zunächst wenig angetan von der grauen Stadt mit Ostblock Charme. Auch die bunt geschminkten Frauen, die in der sibirischen Zweigstelle des Textilhandels arbeiten, sind nicht nach seinem Geschmack und haben für seine Ratschläge außerdem wenig übrig. Da hilft es auch nicht, dass die durchaus attraktive junge Natalia (Svetlana Tsvichenko) ihm eine Hochzeit zwecks Deutschlandvisum anbietet. Matthias hat mit seiner Geschäftsreise schon fast abgeschlossen und sehnt den Heimflug herbei, als er zufällig einem Auftritt der schorischen Sängerin Sajana beiwohnt. Ihr Kehlkopfgesang dringt zu ihm durch, berührt ihn zutiefst; diese Frau will er näher kennenlernen. Und so kommt es, dass der spießige Logistiker plötzlich etwas ihm schier unbekanntes entdeckt: Spontaneität. Anstatt den Heimflug anzutreten, macht er sich mit dem jungen Dolmetscher Artjom auf die Suche nach Sajana, was die beiden ins tiefste Sibirien führt und Matthias mit einer ihm gänzlich fremden Kultur und Lebensweise bekannt macht.

      Die Geschichte des spirituellen Erwachens in einem fremden Land ist zwar nicht neu, aber doch immer wieder einsetzbar. So schickte John Madden erst kürzlich eine Truppe alternder Engländer in das "Best Exotic Marigold Hotel" und damit geradewegs zur Selbstfindung. Doch während die Indienreise der Senioren noch mit reichlich Emotionen und Humor gespickt war, hat "Ausgerechnet Sibirien" durchaus mit seinen Längen zu kämpfen. Joachim Król ("Tom Sawyer", "Lola Rennt") ist zwar die perfekte Besetzung für den komplett durchschnittlichen Angestellten und mimt Bleuel überzeugend und authentisch, die aber doch ziemlich langweilige Figur schafft es nur bedingt, den Film alleine zu tragen. Nebencharaktere wie der sympathische Artjom und Matthias Jugendfreund Holger (Armin Rode), der vor allem durch sein loses Mundwerk von sich Reden macht, kommen da sehr gelegen.

      Überzeugen kann der Film vor allem durch authentische Bilder einer dem Westen oft noch sehr unbekannten Welt, durch Landschaftsaufnahmen und eine bodenständige Darstellung der dortigen Kultur. Nach der anfänglich sehr nüchternen Schilderung der russischen Provinz wirkt Matthias plötzlicher Sinneswandel und seine aus Sajanas Gesang hervorgehende Inspiration, ein neues Leben anzufangen, aber doch etwas weit hergeholt. Auch schafft es die Hauptfigur nicht wirklich, eine emotionale Bindung von Seiten des Zuschauers herbeizuführen. Dennoch erzählt Huettner eine schöne Geschichte vor dem Hintergrund einer fremden Kultur, die andeutet, dass ein simples, auf die Grundlagen fokussiertes Leben oftmals erfüllender sein kann als eines in der westlichen, mit Gütern überschütteten Welt.

      Fazit: Mit seinem Vorgänger "Vincent Will Meer" kann "Ausgerechnet Sibirien" nicht mithalten, Spannung und wahres Interesse an der Hauptfigur wollen nicht so recht aufkommen. Doch obwohl es dem Film hier und da an Kurzweiligkeit mangelt, bringt Ralf Huettner eine Geschichte auf die Leinwand, die erfrischend bodenständig und unkompliziert ist und jeglichen Hollywood Glitzer gekonnt umschifft.
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    2. Ausgerechnet Sibirien: Kuriose Culture-Clash-Comedy mit Joachim Król als pedantischem Logistiker, für den eine Geschäftsreise ins russische Niemandsland zum unfreiwilligen Selbstfindungstrip wird. Vom "Vincent will meer"-Regisseur.

      Kuriose Culture-Clash-Comedy mit Joachim Król als pedantischem Logistiker, für den eine Geschäftsreise ins russische Niemandsland zum unfreiwilligen Selbstfindungstrip wird.

      Widmete sich Ralf Huettner zuletzt in seiner Überraschungserfolgskomödie „Vincent will meer“ noch den seltsamen Erscheinungsformen des Tourette-Syndroms, zieht es ihn in seinem aktuellen Film in den fernsten Osten, wo ebenfalls eigenartige Menschen, Sitten und Gebräuche zu beobachten sind. „Ausgerechnet Sibirien“ ist eine klassische Culture-Clash-Comedy der leisen, fein nuancierten Töne. Letzteres liegt allein schon an ihrem Hauptdarsteller. Joachim Król passt perfekt für die Rolle des Matthias Bleuel, des überkorrekten Logistikers eines Leverkuseners Modeversandhauses, der ins sibirische Kemerovo abkommandiert wird, um in der dortigen Dependance nach dem Rechten zu sehen. Der sanfte Witz des Films entsteht zum einen aus Króls verzweifelten Versuchen, sich den Einheimischen verständlich zu machen, ohne dabei selbst ein einziges Wort Russisch zu sprechen. Zum anderen gelingt Huettner gemeinsam mit seiner Produzentin Minu Barati (schrieb mit Michael Ebmeyer, dem Verfasser der literarischen Vorlage, auch das Drehbuch) das Kunststück, westliche Vorurteile gegenüber Sibirien sowohl zu entkräften als auch zu bestätigen. So wird im Osten Russlands tatsächlich gerne (Wodka) getrunken und weniger gerne gearbeitet, gleichzeitig gibt es dort durchaus auch schneefreie Sommer, die Menschen besitzen ein großes Herz und verzeihen schnell. „Ausgerechnet Sibirien“ ist darüber hinaus ein skurriles, leicht entrücktes Roadmovie, für das Huettner und sein Kameramann Stefan Ciupek großartige, Leinwand füllende Bilder gefunden haben. Die Reise steht für die Sinnsuche des Protagonisten, der gerade eine Trennung zu verkraften hat und sich von der Weissagung einer Schamanin Trost und Heilung verspricht. Manche Drehbuchstellen mögen konstruiert und wenig glaubwürdig wirken, wie etwa die Liebesgeschichte zwischen dem Leverkusener Logistiker und einer schorischen Sängerin, dennoch gefällt die konsequent durchgezogene beschwingt-positive Grundstimmung, die irgendwo zwischen Peter Lichtefelds „Zugvögel… Einmal nach Inari“ und Kaurismäkis „Leningard Cowboys“ (vor allem musikalisch) angesiedelt ist. „Ausgerechnet Sibirien“ präsentiert mit Vladimir Burlakow, der Króls leidgeprüften russischen Dolmetscher spielt, auch noch ein vielversprechendes neues Kinogesicht. lasso.
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