Muxmäuschenstill: Ein junger Mann startet einen Feldzug für Recht und Ordnung - mit unlauteren Mitteln. Schwarze Komödie um einen modernen Don Quixote.
Handlung und Hintergrund
Der vormalige Philosophiestudent Mux (Jan Henrik Stahlberg) hat die Nase voll vom verantwortungslosen Gebaren seiner Mitmenschen. Er beschließt - zumindest in seinem Umkreis - selbst Bagatelldelikte wie achtlos weggeworfene Kippen oder Bei-Rot-über-die-Ampel-Gehen nicht mehr ungestraft durchgehen zu lassen. Bewaffnet mit Mäuschen, der Pistole, und begleitet vom Langzeitarbeitslosen Gerd (Fritz Roth), der seinen Feldzug mit der Kamera filmt, nimmt der selbsternannte Ordnungshüter den Kampf für die Gerechtigkeit auf.
Für gerade einmal 40.000 Euro schuf Regiedebütant Marcus Mittermeier diese rabenschwarze Satire auf Spießbürgertum und Reality TV, die prompt auf Festivals mit Preisen überhäuft und als „Bester Film“ für den deutschen Filmpreis nominiert wurde.
Der ehemalige Philosophiestudent Mux verschreibt sich dem Werte-Erhalt. Er nimmt diejenigen ins Visier, die bei Rot über die Ampel gehen, ihren Müll achtlos entsorgen, Häuserwände besprühen oder ihr Auto falsch parken. Bald legt er sich einen Langzeitarbeitlosen als Adlatus zu, der die rüden Erziehungsmaßnahmen mit der Kamera aufnimmt. Die Einmann-Klitsche entwickelt sich zum lukrativen Unternehmen. Bis der Benimm-Papst sich verliebt und die Reinheits-Ikone beim Blow-Job erwischt.
Mux stellt kleine und größere Missetäter, erinnert an gesellschaftliche Regeln und Normen, die wir weggeschoben, verdrängt oder vergessen haben. Täglich zieht der adrette junge Mann in Begleitung seines treuen Helfers Gerd los, um Verstöße zu ahnden. Erst sind es Bagatelldelikte wie Schwarzfahren oder Falschparken, die mit einem „Bußgeld“ schnell geregelt werden. Doch dann werden die Taten schwerwiegender und die Bestrafungen rigoroser. Bis Mux plötzlich ausrastet und sich selbst nicht mehr ans Gesetz hält.