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Der die Tollkirsche ausgräbt

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Der die Tollkirsche ausgräbt: Mit ihrem Regiedebüt begibt sich Franka Potente zurück zu den Anfängen des Kinos und betört mit einer stummen, surrealen Love Story in Schwarz-weiß.

Poster

Der die Tollkirsche ausgräbt

Handlung und Hintergrund

Deutschland im Jahr 1918. Der Erste Weltkrieg liegt in den letzten Zügen, die deutsche Wirtschaft ebenso. Cecilies (Emilia Sparagna) Vater sähe es deshalb nicht ungern, wenn seine Tochter den solventen Alfred (Max Urlacher) heiraten würde. Da aber taucht im Garten ein frisch der Zukunft entflohener Punker auf und bringt alle inklusive Tochter vorübergehend auf andere Gedanken.

Von Charlie Chaplins Filmen ließ sich die deutsche Schauspielerin Franka Potente nach eigener Aussage für ihr gerade einmal 45 Minuten langes, schwarzweißes Semi-Stummfilmdebüt inspirieren.

Im Sommer des Jahres 1918 soll die aus einfachen Verhältnissen stammende Cecilie den reichen Alfred heiraten. Und während Cecilie sich gegen diese Vernunftehe stemmt, findet man am Tag vor der Hochzeit im Garten eine Mumie, deren Hülle plötzlich ein quicklebendiger, zeitreisender Punk entsteigt, der Cecilies Herz im Handumdrehen erobert.

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Darsteller und Crew

  • Christoph Bach
    Christoph Bach
  • Justus von Dohnányi
    Justus von Dohnányi
  • Karl Alexander Seidel
    Karl Alexander Seidel
  • Stefan Arndt
    Stefan Arndt
  • Franka Potente
    Franka Potente
  • Emilia Sparagna
  • Max Urlacher
  • Teresa Harder
  • Regine Zimmermann
  • Rudi von Dohnanyi
  • Frank Griebe
  • Antje Zynga
  • Matthias Petsche
  • Enis Rotthoff

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. „Neugier und Wissensdrang sind die Enzyme des Fortschritts“, so ein Merksatz der Kaiserzeit im Deutschland von 1918 und einer der wunderhübschen Zwischentitel in Franka Potentes betörendem Filmwerk „Der die Tollkirsche ausgräbt“. Der „moderne“ Stummfilm mit dem sperrigen Titel ist eine Parodie und gleichzeitig eine Liebeserklärung an die Kunst des Stummfilms - und an den Film überhaupt.

      Eine nur zu bekannte Geschichte wird neu erzählt: Die Tochter des Hauses soll mit einem Geldsack verheiratet werden, damit es der Familie besser geht. Natürlich liebt die Tochter ihn nicht. Zu aller Entsetzen gräbt Wilhelm der Foxterrier im Garten eine Mumie aus, die sich als zeitreisender Punk erweist und das Herz der Braut im Sturm erobert…

      Die Darsteller spielen mit größtem Vergnügen ihre plakativen Rollen, die Regie setzt sie dabei großartig in Szene. Von Pantomime bis Slapstick ziehen sie alle Register und bringen die Handlung in Schwung. Dabei bedient die Groteske alle Stilrichtungen und Genres des Stummfilms virtuos und gerät so zum überaus vergnüglichen filmischen Lehrstück. Auch das Symbol von Pathé, der Hahn, findet zum Vergnügen der Kenner seinen Platz im prächtig inszenierten Geschehen.

      Die liebevoll gestaltete Ausstattung und das vergnügt und lustvoll aufspielende Filmorchester runden den preziösen Eindruck ab. So ist dies nicht nur ein Leckerbissen für Cineasten, die sich an den zahlreichen Zitaten erfreuen werden, sondern ein Filmspaß für alle Filmbegeisterten, der wahrlich das höchste Prädikat verdient.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Der die Tollkirsche ausgräbt: Mit ihrem Regiedebüt begibt sich Franka Potente zurück zu den Anfängen des Kinos und betört mit einer stummen, surrealen Love Story in Schwarz-weiß.

      Mit ihrem Regiedebüt begibt sich Franka Potente zurück zu den Anfängen des Kinos und betört mit einer stummen, surrealen Love Story in Schwarz-weiß.

      Bevor Franka Potente als Titelheldin von Volker Schlöndorffs Bestseller-Adaption „Die Päpstin“ vor der Kamera vermutlich wieder Herausragendes leisten wird, bringt der Berliner X Verleih das Regiedebüt der populären Schauspielerin in die Kinos. „Wer die Tollkirsche ausgräbt“, auf der letztjährigen Berlinale in der Reihe Perspektive Deutsches Kino uraufgeführt, ist in vielerlei Hinsicht ein ungewöhnliches Projekt. Zum einen kann es bei einer Länge von 43 Minuten weder als Lang- noch als Kurzfilm bezeichnet werden. Zum anderen versucht sich Potente hier an einem interessanten Experiment, sie lässt nämlich Elemente des Stummfilms auf jene des vertonten Farbfilms prallen. Das heißt: Schwarz-weiß trifft aufs Bunte, die große Geste auf Minimalismus, weiß geschminkte Fratzen auf dezentes Make-Up, Schrifttafeln auf das gesprochene Wort. Dinge, die folgende Story vorgibt: Im Sommer des Jahres 1918 soll die aus einfachen Verhältnissen stammende Cecilie (Emilie Sparagna) den reichen Alfred (Max Urlacher) heiraten. Und während Cecilie sich gegen diese Vernunftehe stemmt, findet man am Tag vor der Hochzeit im Garten eine Mumie, deren Hülle plötzlich ein quicklebendiger, zeitreisender Punk (Christoph Bach) entsteigt, der Cecilies Herz im Handumdrehen erobert.

      Nicht zuletzt mit Hilfe des begnadeten Kameramanns Frank Griebe, der Potente schon in „Lola rennt“ ins rechte Licht rückte und zuletzt „Das Parfum“ verantwortete, erweist sich die Jungregisseurin erstaunlich stilsicher im Umgang damit, wie man mit modernen Mitteln Ergebnisse „wie vor 100 Jahren“ erzielt. Ihr Stummfilm ist jedoch mehr als eine Hommage an die Pionierzeit des Kinos, Potente, die nicht der Versuchung erlegen ist, sich hier selbst zu inszenieren, zeigt auch ein sicheres Gespür für Schauspielführung, den Einsatz von Musik und einen Sinn fürs Groteske, Surreale und gar das Erotisch-Obsessive wie den Gebrauch einer kuriosen Popo-Klatsch-Maschine. Eine Fingerübung, der man gerne zusieht, ein Experiment, das als gelungen bezeichnet werden darf. Bleibt nur die Frage, ob ihre zeitintensive Tätigkeit als Schauspielerin in Zukunft noch weitere Vorstöße in diese Richtung zulassen wird. lasso.
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