Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. Kino.de
  2. Filme
  3. Der große Ausverkauf

Der große Ausverkauf

07484901.flv
Anzeige

Der große Ausverkauf: Engagierte Doku über den Widerstand von Menschen in vier Kontinenten gegen Privatisierung von Grundversorgung als fehlgeschlagenen Versuch zur Steigerung des Wirtschaftswachstums.

Poster Der große Ausverkauf

Der große Ausverkauf

Streaming bei:

Alle Streamingangebote DVD/Blu-ray jetzt bei amazon

Handlung und Hintergrund

Vier Menschen aus verschiedenen Erdteilen leiden unter der Privatisierung ihrer Grundversorgung: Ein südafrikanischer Aktivist protestiert gegen einen Stromkonzern, der die Preise so hochtreibt, dass viele Einwohner Sowetos im Dunkeln sitzen müssen. Ein britischer Lokführer beklagt den lebensgefährlich maroden Zustand des kaum noch gewarteten Schienennetzes. Eine arme Philippinin kann sich das Dialysegerät für ihren kranken Sohn nicht mehr leisten und die Bürger einer Stadt Boliviens erhalten kein kostenfreies Leitungswasser mehr.

Den Ausverkauf der menschlichen Gesellschaft durch die grassierende Globalisierung klagt diese engagierte Doku an: In vier konkreten Geschichten über den Privatisierungswahn, der von Florian Opitz mit schockierender Deutlichkeit entlarvt wird.

Ein britischer Lokführer, eine philippinische Mutter, ein südafrikanischer Aktivist und die Bürger einer bolivianischen Stadt kämpfen gegen den großen Ausverkauf. Die Privatisierung der staatlichen Stromversorgung in Südafrika etwa ließ die Stromrechnungen so massiv nach oben schnellen, dass sie die Bewohner von Soweto nicht mehr bezahlen konnten und seitdem im Dunkeln sitzen.

Anzeige

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Florian Opitz
Produzent
  • Arne Ludwig,
  • Felix Blum
Drehbuch
  • Florian Opitz
Musik
  • Marcus Schmickler
Kamera
  • Andy Lehmann
Schnitt
  • Niko Remus

Bilder

Kritiken und Bewertungen

0 Bewertung
5Sterne
 
()
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

Wie bewertest du den Film?

Kritikerrezensionen

    1. Im Zuge der Gewinnmaximierung privater Unternehmen bleiben als erstes diejenigen auf der Strecke, aus denen kein Gewinn zu ziehen ist: die Armen. Umso schlimmer, wenn auch fortschritts- und lebensnotwendige Dinge wie Gesundheit, Bildung und Arbeit aber auch Strom oder Wasser von privaten Firmen kontrolliert werden.

      Regisseur Florian Opitz versucht mit seinem Film zu zeigen, was hinter dem abstrakt klingenden Phänomen der Privatisierung öffentlicher Dienste steckt. Vor allem aber möchte er die Menschen zeigen, die direkt von den durch Privatisierung hervorgerufenen Veränderungen betroffen sind. Ihm ist es dabei wichtig, keine passiven Opfer, sondern aktive, würdevolle Menschen zu porträtieren, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und – wenn nötig – Widerstand leisten.

      "Der große Ausverkauf" verwebt vier Erzählstränge miteinander, die in vier verschiedenen Ländern entstanden und vier verschiedene Probleme schildern, die jedoch eines gemeinsam haben. Sie alle wurden verursacht durch die Privatisierung vormals staatlicher Monopole. Es geht um Strom, Arbeit, Gesundheit und Wasser, doch in erster Linie geht es in diesem Film um Menschen.

      Opitz wählt für seinen Film vier authentische Schicksale, die seine Ansicht über das Thema widerspiegeln, ohne dass er den Film zur Bekräftigung der Aussage zusätzlich kommentieren müsste – nebenbei bemerkt eine schnitt-technische Meisterleistung. Insbesondere in der philippinischen Episode zeigt er das Leid der Menschen aus respektvoller Distanz und ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Ebenso fängt er den kreativen Charme der "Guerilla-Elektriker" von Soweto ein, die fassungslos-sarkastische Stimmung der Lokführer Englands sowie die kampfbereite Atmosphäre Cochabambas.

      Damit wirft er einen tiefergehenden Blick hinter die Statistiken und zeigt Realität anstelle von Zahlen. Und während er sich an die Orte des Geschehens begibt, lässt er auch leitende Personen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu Wort kommen, um zu demonstrieren, wie weltfremd deren Ansichten sind. Wissenschaftliche Rückendeckung für seine visuellen Aussagen erhält er von Nobelpreisträger und einstigem Chefökonom der Weltbank, Joseph E. Stiglitz.

      Dem Regisseur ging es nicht um eine wissenschaftliche Diskussion über Vor- und Nachteile der Privatisierung öffentlicher Dienste und er gibt auch unumwunden zu, dass es sich bei "Der große Ausverkauf" keinesfalls um einen objektiven Film handelt. Was Opitz mit seinem Film erreichen möchte, sind zwei Dinge. Zum einen möchte er die Menschen hinter den Statistiken sichtbar machen, um auf diese Weise wirtschaftswissenschaftlichem Wunschdenken vorzubeugen. Zum anderen möchte er zur Diskussion anregen, um zukünftig geplante Privatisierungen kritischer zu hinterfragen.

      Fazit: Der klar strukturierte episodisch gestaltete Dokumentarfilm wirft ein kritisches Licht auf die Privatisierung öffentlicher Dienste, ohne dabei aufdringlich zu sein.
      Mehr anzeigen
    2. Der große Ausverkauf: Engagierte Doku über den Widerstand von Menschen in vier Kontinenten gegen Privatisierung von Grundversorgung als fehlgeschlagenen Versuch zur Steigerung des Wirtschaftswachstums.

      Engagierte Doku über den Widerstand von Menschen in vier Kontinenten gegen die Privatisierung von Grundversorgungsleistungen als fehlgeschlagener Versuch zur Steigerung des Wirtschaftswachstums.

      Heuschrecken, Hedge-Fonds, Globalisierung - Begriffe einer rein profitorientierten und oft entmenschlichten Gesellschaft. Dokumentarfilmer Florian Opitz zeichnet die konkrete Geschichte des globalen Privatisierungswahns. Und das ist keine Erfolgsstory. Ein britischer Lokführer, eine philippinische Mutter, ein südafrikanischer Aktivist und die Bürger einer bolivianischen Stadt kämpfen gegen den großen Ausverkauf. Ob es nun die Privatisierung der einstmals staatlichen Stromversorgung in Südafrika ist, die die Stromrechnungen nach oben schnellen lässt, sodass die Bewohner von Soweto sie nicht mehr bezahlen können und seitdem im Dunkeln sitzen, ob seit der Übernahme von British Rail durch private Eisenbahnfirmen die tödlichen Unfälle aufgrund des kaputten Schienennetzes zunehmen, eine arme Frau auf den Philippinen zusehen muss, wie ihr kranker Sohn im privaten Gesundheitssystem aus Geldmangel keine Dialyse bekommt oder die Bürger einer Großstadt in Bolivien einen US-Konzern verjagen, der die Wasserversorgung kontrollierte und das Trinkwasser unbezahlbar macht - immer sind es die Ärmsten der Armen, die darunter leiden, aber auch Möglichkeiten finden, den Mächtigen ein Schnippchen zu schlagen wie ein Team von „Guerilla-Elektrikern“ in den Townships. Realitätsfern die Argumente der Herren im feinen Zwirn von Weltbank, Internationalem Währungsfonds oder privatisierten Konzernen, die Privatisierung für das Allheilmittel maroder Volkswirtschaften, für mehr Wettbewerb und Sanierung öffentlicher Kassen halten. Das komplexe Thema wird in vier verwobenen Erzählsträngen verständlich umgesetzt, das abstruse Ziel von mehr Effizienz und mehr Einsparungen ad absurdum geführt (so erhält die britische Eisenbahn trotz desolaten Zustands heute mehr Subventionen als vor der Privatisierung). Ein Blick in die Gegenwart, informationsreich, schockierend, entlarvend. mk.
      Mehr anzeigen
    Anzeige