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Spuren eines Lebens

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Evening: Gefühlvolle Romanadaption über eine Frau, die auf dem Sterbebett über eine Entscheidung in ihrer Jugend nachdenkt.

Poster Spuren eines Lebens

Spuren eines Lebens

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  • Kinostart: 10.01.2008
  • Dauer: 117 Min
  • Genre: Drama
  • FSK: ab 6
  • Produktionsland: USA
  • Filmverleih: Universal

Handlung und Hintergrund

Am Ende ihres Lebens rätselt die sterbenskranke Ann Lord (Vanessa Redgrave) darüber, ob sie vor 50 Jahren den perfekten Mann verschmähte, in der Sorge, ihre Töchter Nina (Toni Collette) und Constance (Natasha Richardson) könnten ähnliche Fehler wiederholen. Damals besuchte Ann (Claire Danes) ihre beste Freundin Lila (Mamie Gummer) zu ihrer Hochzeit. Ann fühlte sich zu Lilas Bruder Buddy (Hugh Dancy) und dem Angestelltensohn Harris (Patrick Wilson) hingezogen.

Wenn Drehbuchautor Michael Cunningham (Vorlage zu „The Hours„) einen Roman von Susan Minot adaptiert, bekommt man exquisite Gefühle und großes Frauen-Kino, topbesetzt bis in kleinste Nebenrollen (Meryl Streep, Glenn Close) und kunstvoll verschachtelt gedichtet von Lajos Koltai („Fateless„).

Als Ann Lord auf dem Sterbett liegt und ihre Töchter um sich versammelt, sinniert sie über eine Entscheidung die 50 Jahre zurückliegt. Damals besuchte sie die Hochzeit ihrer besten Freundin Lila und verliebte sich in zwei Männer. Schließlich musste sie eine Entscheidung treffen, die sie bis heute nicht loslässt.

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Als die greise Ann Lord auf dem Sterbett liegt und ihre Töchter, die ewige Rebellin Nina und die brave und gesetzte Constance, um sich versammelt, sinniert sie über eine Entscheidung, die 50 Jahre zurückliegt und eine Zäsur in ihrem Leben bedeutete. Damals besuchte die aspirierende Sängerin als Brautjungfer die Hochzeit ihrer High-Society-Freundin Lila und verliebte sich in zwei Männer, den virilen Mediziner Harris und den Wildfang Buddy. Schließlich musste sie eine Wahl treffen, die sie bis heute nicht loslässt.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Lajos Koltai
Produzent
  • Michael Cunningham,
  • Susan Minot,
  • Jill Footlick,
  • Michael Hogan,
  • Robert Kessel,
  • Jeffrey Sharp
Darsteller
  • Claire Danes,
  • Toni Collette,
  • Vanessa Redgrave,
  • Patrick Wilson,
  • Hugh Dancy,
  • Natasha Richardson,
  • Dame Eileen Atkins,
  • Meryl Streep,
  • Glenn Close,
  • Mamie Gummer
Drehbuch
  • Michael Cunningham,
  • Susan Minot
Musik
  • Jan A.P. Kaczmarek
Kamera
  • Gyula Pados
Schnitt
  • Allyson C. Johnson
Casting
  • Kerry Barden,
  • Billy Hopkins
Buchvorlage
  • Susan Minot

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
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3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. „Spuren eines Lebens“ ist der Versuch einer alten Frau, sich mit ihrem Leben zu versöhnen, mit den Widersprüchen, Fehlern und den tragischen Verstrickungen darin. Szenen am Krankenbett der weißhaarigen Ann wechseln sich ab mit kurzen Ausflügen in ihre Fantasiewelt und wieder mit den Rückblicken auf das rauschende Hochzeitsfest ihrer Freundin vor 50 Jahren. Regisseur Lajos Koltai hat mit Vanessa Redgrave, Meryl Streep und Glenn Close ein prominent besetztes, vor allem vom altmodischen Glanz vergangener Tage zehrendes Melodram geschaffen.

      In der auf Susan Minots Roman „Evening“ basierenden Verfilmung spielt Vanessa Redgrave die weißhaarige Sterbende, die zwischen wachen, lichten Momenten und dem Eintauchen in eine ferne Vergangenheit hin- und herpendelt. In fiebriger Unruhe ist sie getrieben von Sehnsucht und Schuldgefühlen in Verbindung mit dem damaligen Hochzeitsfest. Ihre Krankenschwester und der Besuch ihrer Freundin Lila in Gestalt von Meryl Streep trösten sie.

      Für ihre beiden Töchter, gespielt von Redgraves eigener Tochter Natasha Richardson, und von Toni Collette, sind die Satzfetzen und dramatischen Träume ihrer Mutter voller Rätsel. Während die ältere Tochter zufrieden mit ihrer Familie lebt, ist die jüngere voller Angst, sich an ihren Freund zu binden und ihre Schwangerschaft zu akzeptieren. Sie glaubt, dass ihre Mutter unglücklich war mit den Töchtern.

      Koltai hat eine lange Erfahrung als Kameramann, und so überrascht es kaum, dass sein Ausflug ins Newport der fünfziger Jahre zum fast überirdischen Rausch der Farben wird. Das Gras ist sattgrün, der Ozean tintenblau, das weiße Sommerhaus der Wittenborns wirkt wie die ideale Kulisse zum Eintritt ins Paradies. Hier wohnen die Reichen und Glücklichen, die mit ihren funkelnden Oldtimern vorfahren. Lilas Mutter, gespielt von Glenn Close, verkörpert die elegante Dame, die im Regelwerk der Upper Class fast erstarrt.

      Die junge Ann aus New York, gespielt von Claire Danes, ist eigentlich zu emanzipiert für diese Umgebung, die sie dennoch fasziniert. Sie verliebt sich in den jungen Arzt Harris. Der Sohn des Hausverwalters ist eigentlich die große Liebe von Lila, und obwohl er nicht in diese Kreise passt, ist er lebenstüchtiger als sein Freund Buddy, der Sohn des Hauses. Dieser melancholische Träumer schwärmt von Ann, doch er schwärmt von der großen Liebe auch für andere, und betrinkt sich dauernd. Wie es zu diesem schicksalhaften Sehnsuchtsort aus rosiger Vergangenheit gehört, wird das Wochenende eines der großen Gefühle, und der Schauplatz eines Todes.

      Die junge Lila wird übrigens reizend gespielt von Meryl Streeps Tochter Mamie Gummer. Koltai schafft es, den Glanz der 50er Jahre in opulenter Nostalgie einzufangen. Was er in seiner zweiten Regiearbeit nicht so gut hinkriegt, sind der große erzählerische Bogen und die Interaktion der Figuren. Vor allem im Haus der alten Ann müssen die Töchter etwas holzschnittartig durch ihre Rollen stolpern. Auch die Charaktere der jungen Leute aus Newport - von Lila über Buddy bis zu Harris – hätten eine ausgefeiltere Zeichnung vertragen. Und doch lebt der Zwitterfilm über die Bilanz am Ende eines Lebens und über eine lang zurückliegende Romanze allein vom Reiz der Newport-Bilder.

      Fazit: Regisseur Lajos Koltai beschwört den Glanz des 50er-Jahre-Melodrams in seinem prominent besetzten Film der schönen Aufnahmen.
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    2. Spuren eines Lebens: Gefühlvolle Romanadaption über eine Frau, die auf dem Sterbebett über eine Entscheidung in ihrer Jugend nachdenkt.

      Bei seinem englischsprachigen Regiedebüt, einer gefühligen Romanadaption, kümmert sich der gelernte Kameramann Lajos Koltai eher um die Form als den Inhalt.

      Eine alte Frau liegt im Sterben. Ihre Gedanken wandern zurück in ihre Jugend. Im leichten Sommerkleid entsteigt sie einem stromlinienförmigen 50er-Jahre Bus. Ein junger Mann, eine klassische, dem Alkohol zugetane F.-Scott-Fitzgerald-Figur - auf dessen „Der große Gatsby“ wird später noch explizit hingewiesen - umarmt sie, verfrachtet sie schwungvoll in sein todchices Cabrio. Ganz klar: neuenglischer Geldadel. Auf Susan Minots 1998 erschienenem Roman basieren diese „Spuren eines Lebens“, die der ungarische Regisseur Lajos Koltai („Fateless - Roman eines Schicksallosen“) nun seiner ersten englischsprachigen Inszenierung zu Grunde legt. Das Werk funkelt und blitzt, ist auf Optik bedacht, schwelgt in schönen Bildern, aufwändiger Ausstattung und luxuriösen Kostümen - schließlich ist Koltai gelernter Kameramann und hat unter anderem für Istvan Szabo („Mephisto“) und Giuseppe Tornatore („Der Zauber von Malèna“) das Licht gesetzt.

      Auch die Besetzung ist eine Klasse für sich. Ann Lord, die greise, zwischen den Zeiten pendelnde Dame, spielt Vanessa Redgrave. An ihrem Bettrand nehmen die Töchter Platz, die Rebellin (Toni Collette), wild, mit wechselnden Beziehungen, und die Brave (Redgraves Tochter Natasha Richardson), verheiratet, zwei Kinder. Claire Danes gibt die junge Ann, eine aspirierende Sängerin, als Brautjungfer ihrer High-Society-Freundin Lila (Mamie Gummer) ins Sommerhaus der Familie auf die Hamptons geladen. Da trifft sie den wettergegerbten Harris (Patrick Wilson aus „Little Children“), einen virilen Mediziner, dem die Herzen nur so zufliegen - auch das von Lila und deren Wildfang-Bruder Buddy (Hugh Dancy), bereits erwähnter Cabrio-Besitzer und Möchtegern-Poet, der es nicht verwinden kann, dass jemand die Zeile „Nennt mich Ismael“ schon lange vor ihm zu Papier gebracht hat.

      Susan Minot selbst und Michael Cunningham, der die Buchvorlage zu „The Hours“ besorgte, zeichnen für das Drehbuch verantwortlich, das zwar den versammelten Stars Anlass zum Schaulaufen gibt, ihnen in der Folge jedoch nicht den Weg weist. Stil geht vor Inhalt, Probleme bereitet höchstens die richtige Sitzordnung, über der Lilas Mama - blasiert-souverän: Glenn Close - brütet. Ann, die im Greenwich Village wohnt, passt nicht in diese blasierte Gesellschaft. Und doch übt sie eine gewisse Faszination auf sie aus, wie auch Harris, der Naturbursche. Sie schwankt… und sonst? - (fast) nichts. Man parliert, man flaniert, man kopuliert und hochzeitet. Meryl Streep als in die Jahre gekommene Lila stattet Ann einen letzten Besuch ab und als Nachtschwester huscht die große britische Aktrice Eileen Atkins durchs Bild. Eine gefühlige Romanadaption, luftig leicht wie das feine Gurkenbrötchen zum High Tea - und genauso wenig sättigend. geh.
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      1. Eine exquisite Literaturverfilmung mit Starbesetzung im Territorium des Großen Gatsby. Ein Schauspielerfilm mit schwelgender Ausstattung und nuanciert beobachteten Verhaltensritualen, ein Familiendrama zwischen einer Hochzeit und einem Abschied auf dem Sterbebett, in verschachtelten Rückblenden erzählt. Ein Zitat: „Was, wenn es so etwas wie Fehler gar nicht gibt?“

        Jurybegründung:

        Eine hochkarätige Besetzung und aufwändige Ausstattung scheinen oberflächlich das Erfolgsrezept dieser sehr persönlichen Reise in die eigene Vergangenheit. Ann Lord liegt im Sterben, als in ihr die Erinnerungen an die Vergangenheit und Harris, ihre erste große Liebe, wach werden. Ihre beiden Töchter, die sich um sie kümmern, können mit seinem Namen nichts anfangen. In Rückblenden offenbaren sich den Zuschauern die verhängnisvollen Tage rund um die Hochzeit ihrer Freundin Lila Wittenborn, als die vor Leben sprühende Ann den charmanten Harris für sich gewinnt und ihn doch verliert.

        Der Film basiert auf dem Roman von Michael Cunningham, der zum Glück stark komprimiert und auf zwei zentrale Aspekte verdichtet wird. Das Sterben und die Hochzeit werden so zu zwei fundamentalen Momenten im Zyklus des Lebens stilisiert. Bei beiden handelt es sich um einen Loslösungsprozess, bei denen man über sein bisheriges Leben reflektiert. Auch ihre beiden Töchter beginnen, über ihr Leben und ihre Perspektiven nachzudenken, um nicht ähnliche Fehler zu machen wie die Mutter.

        Es ist ein starker Frauenfilm, allerdings eher klassisch inszeniert. Insbesondere der prachtvolle Landsitz der Wittenborns in Newport, direkt über dem Meer, wird in den Rückblenden der 50er Jahre opulent in Szene gesetzt. Es sind fast schon zu saubere, perfekte Hochglanzbilder.

        Nach Fateless ist es die zweite Regiearbeit des berühmten Kameramanns Lajos Koltai. Doch die besonderen Qualitäten seines Spuren eines Lebens sind die intensiven Beziehungen zwischen den Frauen verschiedener Generationen und die bewegenden Momente zwischen ihnen.

        Beim Schauspielensemble spielt Natasha Richardson übrigens nicht nur die Tochter von Vanessa Redgrave und Mamie Gummer die Rolle von Meryll Streep in jungen Jahren, sondern sie sind es auch im richtigen Leben.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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