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Chloe

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Chloe: Thriller nach Anne Fontaines "Nathalie", in dem eine Ehefrau ihren Gatten testet, indem sie ihm ein Callgirl auf den Hals hetzt.

Handlung und Hintergrund

Sie bewohnen ein elegantes Stadthaus, haben einen musikalisch begabten Sohn und scheinbar keine Probleme. Bis David nach einer Gastvorlesung eines Abends den Rückflug und so die von seiner Frau geplante Überraschungsparty zu seinem Geburtstag verpasst. Misstrauisch geworden, setzt die Gattin das Callgirl Chloe auf ihren Mann an, um dessen eheliche Treue zu testen - und verfällt dann selbst den Reizen der jungen Konkurrentin.

Sie bewohnen ein elegantes Stadthaus, haben einen musikalisch begabten Sohn und scheinbar keine Probleme. Bis David nach einer Gastvorlesung eines Abends den Rückflug und so die von seiner Frau geplante Überraschungsparty zu seinem Geburtstag verpasst. Misstrauisch geworden, setzt die Gattin das Callgirl Chloe auf ihren Mann an, um dessen eheliche Treue zu testen - und verfällt dann selbst den Reizen der jungen Konkurrentin.

Darsteller und Crew

  • Julianne Moore
    Julianne Moore
  • Liam Neeson
    Liam Neeson
  • Amanda Seyfried
    Amanda Seyfried
  • Max Thieriot
    Max Thieriot
  • Nina Dobrev
    Nina Dobrev
  • Atom Egoyan
    Atom Egoyan
  • Ivan Reitman
    Ivan Reitman
  • Jason Reitman
    Jason Reitman
  • R.H. Thomson
  • Mishu Vellani
  • Julie Khaner
  • Laura De Carteret
  • Natalie Lisinska
  • Tiffany Amber Knight
  • Meghan Heffern
  • Erin Cressida Wilson
  • Jeffrey Clifford
  • Joe Mejuck
  • Daniel Dubiecki
  • Tom Pollock
  • Ron Halpern
  • Paul Sarossy
  • Susan Shipton
  • Mychael Danna
  • Joanna Colbert

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,4
10 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(3)
3Sterne
 
(3)
2Sterne
 
(1)
1Stern
 
(1)

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Kritikerrezensionen

    1. In den Neunzigern zählte der Kanadier Atom Egoyan mit verschachtelt-enigmatischen Studien über intime, komplexe Beziehungswirren wie „Der Schätzer“ oder „Exotica“ zu den international bemerkenswertesten Autorenfilmern. Doch nach der Beschäftigung mit seinen armenischen Wurzeln in „Ararat“, sein anspruchsvollstes, um nicht zu sagen sein anstrengenstes Werk, entwickelten sich die Projekte des Film- und Opernregisseurs immer kommerzieller. „Chloe“, ein Remake des französischen Dreieckdramas „Nathalie“, stellt den ersten Film dar, der nicht auf einem eigenen Drehbuch basiert. Mit dem erotisch-provokanten Stoff „Secretary“ erwies sich Autorin Erin Cressida Wilson immerhin als kühne Chronistin menschlicher Abgründe. Insofern bleibt Atom Egoyan seinen Lieblingsthemen treu, wie er gleichsam das Aufbrechen von Familienstrukturen durch moderne Kommunikation und die Darstellung eigenen (Er-)Lebens in Erzählungen weiter verfolgt. Dabei erhält „Oral History“ ein Eigenleben, was bald nicht mehr zu kontrollieren ist und in das Schicksal der Protagonisten greift.

      Als Fremdkörper dringt Luxuscallgirl Chloe in eine dysfunktionale Familie, deren Gefühle füreinander längst erkaltet sind. Inzwischen haben sich Ärztin Catherine und Musikprofessor David kaum noch etwas zu sagen, wobei die Medizinerin keinesfalls gleichgültig reagiert, als sie auf eine Affäre ihres Mannes stößt. Ebenso geht ihr Sohn Michael, ein talentierter, wenngleich introvertierter Klaviervirtuose, zu ihr auf Distanz. Chloe tritt ins Leben jeder der Familienangehörigen – bei jedem allerdings mit völlig unterschiedlichen Absichten. Ihr Hauptinteresse gilt Catherine, zu der sich die junge Prostituierte zunehmend hingezogen fühlt, was ihre Auftraggeberin beim Verführungsplan an ihrem offensichtlich untreuen Mann sowohl mit Faszination wie Abscheu erfüllt. Zunehmend steigert sich Catherine in eine Obsession hinein, die sie immer weiter von ihrem Mann entfernt.

      Über weite Strecken zeigt sich die Neuinterpretation dem zähen Original in Schauspieler-, Kameraführung und visuellem Design weit überlegen. Man durchschaut die Intrige hier zwar ebenso schnell wie im Vorgänger, so dass die Enthüllungen am Ende kaum überraschen können. Das fällt allerdings weniger ins Gewicht, da Egoyan seine ambivalent gezeichneten Charaktere durchaus geschickter mit Leben füllt als Anne Fontaine, Regisseurin des französischen Originals. Zudem rückt er seinen Schauplatz Toronto optisch ansprechend als weiteren Hauptdarsteller ins Licht. Die klaren, direkten Einstellungen mit ihren Spiegeln und Fenstern bilden den Kontrast zu den Abgründen der Figuren, die in ihren Beziehungen nicht den rechten Halt finden und denen der Blick auf die wahren Emotionen entgleitet. Dabei überzeugt Shooting Star Amanda Seyfried, der in „Mama Mia“ penetrante Fröhlichkeit und in „Das Leuchten der Stille“ nur schmachtende Blicke abverlangt wurden, als zerrissenen-berechnende Strippenzieherin auf der Suche nach echten Gefühlen ebenso wie ihr Love Interest/Gegenpart Julianne Moore.

      Leider gleitet das verführerische Spiel um Täuschung, Verrat, echte und falsche Nähe in den letzten Minuten zu einer weiteren Variante von „Verhängnisvolle Affäre“ ab. Das plakative Thrillerfinale raubt dem hintergründigen Drama jede Art von Geheimnis und reduziert Egoyans erste große Hollywood-Produktion auf die vordergründige Bedrohung von Familienwerten. Hier helfen auch die großartigen Darsteller nicht mehr weiter.

      Fazit: Hinter-/abgründiger Reigen um Verführung und Kontrolle mit fadem Thriller-Ende nach Hollywood-Manier.
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    2. Chloe: Thriller nach Anne Fontaines "Nathalie", in dem eine Ehefrau ihren Gatten testet, indem sie ihm ein Callgirl auf den Hals hetzt.

      In seinem bislang zugänglichsten Film, einem Remake von Anne Fontaines „Nathalie“, stürzt Atom Egoyan Julianne Moore und Liam Neeson in ein Wechselbad der Gefühle - mit Amanda Seyfried als Objekt der Begierde.

      Catherine und David, sie Frauenärztin mit gutgehender Praxis, er Kunstprofessor, sind auf den ersten Blick ein perfektes Paar. Sie bewohnen ein elegantes Stadthaus, haben einen musikalisch begabten Sohn und scheinbar keine Probleme. Bis David eines Abends den Rückflug nach Toronto verpasst - und entsprechend die von seiner Frau liebevoll geplante Überraschungsparty zu seinem Geburtstag. So fangen Krimis an, Liebesgeschichten und Eifersuchtsdramen, Filme mit klarer Matrix, die man so von Atom Egoyan („Ararat“) eigentlich nicht erwartet. Seit „Das süße Jenseits“ (1997) hat der kanadische Regisseur armenischer Abstammung keinen so zugänglichen Film mehr inszeniert.

      Was freilich nicht heißt, dass „Chloe“ vorhersehbar ist - im Gegenteil.

      Egoyan versteht sein Handwerk, weiß, wie man mit Genrekonventionen bricht, Geschichten gegen den Strich erzählt. Das hier zu überprüfen, ist insofern einfach, weil man eine gute Vergleichsmöglichkeit besitzt. Seine aktuelle Arbeit basiert auf einem anderen Film, Anne Fontaines „Nathalie - Wen liebst du heute Nacht?“ mit Fanny Ardant, Emmanuelle Béart und Gérard Depardieu, zu dem ihm Erin Cressida Wilson ein neues Skript geschrieben hat. Da ist aus Natalie Chloe geworden, von Beruf Callgirl, spezialisiert auf reifere reiche Herren. So einen wie David, auf den sie die mit dem Älterwerden kämpfende Catherine ansetzt. So will sie seine eheliche Treue testen und verfällt selbst den Reizen der jungen Konkurrentin.

      Kühl, fast kalt bebildert Egoyan mit Hilfe seines vorzüglichen Kameramann Paul Sarossy („Wicker Man“) die hitzige Mär, die sich unmerklich in einen Thriller verwandelt. Um Verlangen und Misstrauen geht es, um lieben und geliebt werden. Raubtieren gleich umkreisen sich Mann und Frau, Liam Neeson und Julianne Moore machen das Wechselbad ihrer Gefühle körperlich spürbar, das Objekt ihrer Begierde Amanda Seyfried („Jennifer’s Body“) hinterlässt als blondmähniges Biest mit Kulleraugen einen nachhaltigen Eindruck. In einer modernistischen Welt mit klaren Linien, viel Glas, poliertem Holz und (Zerr-)Spiegeln nimmt das Drama seinen Lauf, der äußerliche Formalismus steht im harten Kontrast zur inneren Unruhe.

      Und dann ist da noch ein vierter Hauptdarsteller, die Stadt Toronto, Wahlheimat des in Kairo geborenen Weltbürgers Egoyan. In Yorkville, im angesagten Viertel der Multikulti-Millionenmetropole spielt der Film, in seinen winkligen Gassen, den schicken Restaurants und gemütlichen Cafs. So erdet sich diese handwerklich geradezu gelackte Arbeit, wird zu einer ganz alltäglichen Story über Menschen, über Identitätssuche, über Voyeurismus und sexuelle Obsessionen womit der „Schätzer“ Egoyan wieder ganz bei sich wäre. geh.
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