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Francesco und der Papst

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Francesco und der Papst: Dokumentarfilm, der versucht, der Person von Papst Benedikt XVI. und dem von der restlichen Welt abgeriegelten Vatikan durch die Perspektive eines Chorknaben näher zu kommen.

Poster Francesco und der Papst

Francesco und der Papst

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Handlung und Hintergrund

Der mit seinen zwei Brüdern und seiner Mutter im römischen Stadtteil Portuense lebende elfjährige Francesco hat einen großen Traum: Er möchte einmal vor dem Papst singen und von ihm anerkannt werden. Er gehört zum Chor der Sixtinischen Kapelle und geht mit seinen Kameraden in die dazugehörige Schule im Zentrum Roms. Er wird tatsächlich für einen Solopart ausgewählt. Ein Stück harte Arbeit für den Jungen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Ciro Cappellari
Produzent
  • Martin Moszkowicz,
  • Norbert Preuss,
  • Oliver Berben,
  • Peter Weckert
Darsteller
  • Joseph Ratzinger,
  • Francesco Giuffra
Drehbuch
  • Ciro Cappellari,
  • Herbert Schwarze
Musik
  • Alexander Hacke
Kamera
  • Ciro Cappellari,
  • Tommy Mann
Schnitt
  • Stefan Richter,
  • Peter König

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Francesco ist ein 12jähriger Junge aus Rom, der im Chor der Sixtinischen Kapelle jeden Sonntag in der Papstmesse singt. Nun geht sein sehnlichster Wunsch in Erfüllung: Er darf das Solo in einer Messe singen und dem Papst persönlich begegnen. Der Dokumentarfilm ist ein Plädoyer dafür, dass sich Erfolg nur mit gewissen Entbehrungen, wie Francescos vorübergehendem Verzicht auf Freizeit, einstellen kann. Aber er zeigt auch den Papst bei der Erfüllung seiner täglichen Aufgaben, Reisen und Missionen, immer untermalt von den Gedanken des Jungen. Es ist dieser kindliche Blick auf das höchste Amt der katholischen Kirche, welcher den Film zu etwas Besonderem macht. So erhalten schon junge Zuschauer einen Einblick in die Abläufe des Kirchenamtes. Auch bietet der Film viele interessante Ansätze für jüngere Zuschauer in verständlicher Weise über das Leben, das gesellschaftliche Miteinander und wichtige ethische Werte nachzudenken. Die Bilder von Papst Benedikt XVI. sind wertvolle Zeitdokumente, dabei hält sich Cappellari mit einer wertenden Haltung stets zurück. Als am Ende dann Francescos Traum wahr wird und der Papst ihn persönlich lobt, ist das ein magischer Moment, der zu Herzen geht und eine Wahrheit offenbart, die Francesco uns in seiner kindlichen Sicht erklärt: „Manchmal passiert das ganze Leben in nur einem einzigen Augenblick!“

      Jurybegründung:

      FRANCESCO UND DER PAPST ist ein Film der Gegensätze, die letztlich zu einer Einheit verschmelzen. Es ist ein Film der kleinen und der großen Welt, des Gestern und Heute, Drinnen und Draußen, von Alt und Jung, Ernst und Spiel. ?Wenn du singst, wirst du ganz leicht.‘ Das sagt Francesco, ein elfjähriger Junge, der gerne Fußball spielt und bei den Pfadfindern mitmacht. Doch im Singen findet er seine Erfüllung: Er gehört zum Chor der Sixtinischen Kapelle und wird ausgewählt, ein Solo für den Papst, Benedikt XVI., zu singen. Die Dramaturgie des Dokumentarfilms läuft auf diese Begegnung des Jungen Francesco mit dem Papst als Höhepunkt zu.
      Zwei Menschen ganz unterschiedlichen Alters, Herkunft und Umfeld treffen aufeinander, um durch die Kraft des Glaubens und der Musik für einen Moment „gleich“ zu sein und sich zu begegnen.
      Der Film zeigt in zwei Erzählsträngen die Welt des Papstes und die eines ganz normalen italienischen Jungen, der in einem Vorort Roms aufwächst. Die Welt des Papstes - die offizielle und die fast private - in Auszügen nach außen sichtbar zu machen und für den Zuschauer erlebbar zu zeigen, gebietet äußerste Hochachtung vor dem Filmteam. Nahezu undurchdringbare Mauern werden geöffnet. Benedikt XVI. wird auf seinen Reisen nach Afrika und Israel begleitet. Es wird gezeigt, wie eine Maschinerie von Sicherheitsbeamten funktioniert, wie der Staat Vatikan samt Schweizer Garde für den Papst eine reale Welt ist, die aber gleichzeitig wie eine Inszenierung wirkt, die auf Ewigkeit angelegt ist. In dieser Kulisse wird Benedikt XVI. als ein Mensch gezeigt, der von Millionen auf der ganzen Welt verehrt wird. Er wird als Mensch begreifbar, der auch nach einer Autofahrt die Schuhe wechselt oder die Abendnachrichten im Fernsehen schaut. Diese Bilder sind selten und ganz besonders, ebenso wie die faszinierenden Aufnahmen jahrhundertealter Kunst in den Gemäuern des Vatikans.

      Eine ganz andere Welt ist die des elfjährigen Francesco. Er lebt mit seiner Mutter, seinem Zwillingsbruder und dem älteren Bruder am Rande Roms. Er ist ein ganz normaler Junge, der Handy und Play Station liebt, sich mit seinen Brüdern kabbelt und auf den Besuch seines Vaters wartet, der von seiner Familie getrennt in Belgien lebt.

      Diese Normalität wird durch Francescos Passion für das Singen im ?Pueri Cantores‘ durchbrochen. Hier sind Höchstleistungen nur durch Disziplin, Fleiß und Können zu erreichen. Francesco besucht die Schola Cantorum in der Nähe des Vatikans. Zusätzliche Musikstunden prägen seinen Schulalltag. Als er aufgrund seiner einzigartigen Stimme für den Solopart für das Privatkonzert für den Papst ausgewählt wird, sieht sich Francesco seinem großen Wunsch, dem Papst einmal persönlich zu begegnen, ganz nahe. Während Einzelunterricht und weitere Übungsstunden hinzukommen, wird Francesco zunehmend von Selbstzweifeln geplagt. Durch die Portraits von Chorleiter und Musiklehrern wird dabei auch gezeigt, wie Kirchenmusik in ihrer jahrhundertealten Tradition lebt und gleichzeitig ständig um Erneuerung und Akzeptanz bestrebt sein muss.

      Den Höhepunkt des Films bildet Francescos großer Tag mit seinem Sologesang vor dem Papst. Auf dieser Ebene und in diesem Moment wird die Macht der Worte und Bilder durch die der Musik überlagert. Auch der Zuschauer darf ahnen, welch Faszination die Kunst der Musik ausübt - für Francesco, für den Papst und für ihn selbst.

      Francesco begegnet dem Papst. Sie sprechen kurz miteinander. Diese Sequenz wird auf italienisch mit Originalstimmen gezeigt, während der Film ansonsten die deutsche Synchronisation wählt, sicher auch, um für ein jüngeres Publikum verständlich zu sein.

      Viele Aufnahmen des Papstes werden gezeigt, wie man sie noch nicht kennt. Die Dokumentarsequenzen der Reisen und Audienzen Benedikt XVI. sind darüber hinaus gut geeignet, um Anstoß zu geben zu Diskussionen, die religiöse, politische und ethisch moralische Momente betreffen.

      Der Junge Francesco vermittelt auf eine sympathische Weise positive Werte, wie Fleiß, Disziplin oder auch eine Fröhlichkeit gepaart mit Ernsthaftigkeit, wenn es um seinen Gesang geht. Man spürt förmlich seine Liebe zur Musik und seine Verehrung für den Papst. All dies ist eingebettet in einen Kontext von Normalität im Alltag.

      Im Spannungsfeld von Tradition und Moderne werden alte und neue Welten gezeigt, die dem Zuschauer auf besondere Weise Bilder vermitteln, die gleichzeitig seine eigenen und die einer ganz anderen, fremden Welt sein können.

      All dies macht diesen Film besonders wertvoll.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Francesco und der Papst: Dokumentarfilm, der versucht, der Person von Papst Benedikt XVI. und dem von der restlichen Welt abgeriegelten Vatikan durch die Perspektive eines Chorknaben näher zu kommen.

      In seiner opulent bebilderten Dokumentation versucht Ciro Cappellari, aus der Perspektive eines elfjährigen Chorknaben einen Blick auf den „privaten“ Benedikt XVI. zu erhaschen.

      Das geflügelte Sprichwort, man sei schwieriger zu erreichen als der Papst, bekommt neue Nahrung in dem ungewöhnlichen und hoch ambitionierten Dokumentarfilm von Ciro Cappellari. Der gebürtige Argentinier und dffb-Absolvent, der bereits 1997 mit seinem poetischen Spielfilm „Sin Querer - Zeit der Flamingos“ international auf sich aufmerksam machen konnte, versucht mit „Francesco und der Papst“ einen „privaten“ Blick auf Benedikt XVI. zu werfen. Ein unmögliches Unterfangen - wie sein Film in eindrucksvollen Bildern und dank eines originellen Ansatzes zeigt.

      Cappellari nimmt bei seinem hehren Ansinnen, die meterdicken Mauern des Vatikans zu überwinden, fremde Hilfe in Anspruch - die des elfjährigen Chorknaben Francesco. Der begnadete Sänger, der zusammen mit seinen beiden Brüdern und der allein erziehenden Mutter im römischen Stadtteil Portuense lebt, ist dazu auserwählt worden, bei einem Privatkonzert des Papstes ein Solo zu singen. Während Cappellari in der Folge Francescos Schulalltag an der Schola Cantorum und vor allem die mühsamen, zeitraubenden Proben für den großen Auftritt zeigt, begleitet er parallel dazu den Papst bei dessen zahlreichen Auslandsreisen, unter anderem nach Kamerun, Angola und Jordanien.

      Wirklich nahe kommt er dem für seine Medienscheue bekannten Benedikt XVI. jedoch nicht. So stammen sämtliche verwendete O-Töne nicht aus einem exklusiven Interview, sondern aus einer Pressekonferenz, die der Papst während seines Fluges nach Afrika gegeben hat. Ein Hauch von Exklusivität kommt immer dann auf, wenn Cappellari - etwa bei einem Ausflug von Francescos Chor - Zugang zum Vatikan erhält. Ob die prächtige Schweizer Garde oder preziöse Devotionalien, das Grab des Heiligen Petrus, der klösterliche Gemüsegarten oder auch ein kurzer Blick in einen mit Hunderten von Monitoren bestückten Überwachungsraum, all das macht den römischen Stadtstaat zumindest für ein paar Augenblicke transparent.

      Dabei lässt der Filmemacher auch immer wieder sein großes Talent als Kameramann und vor allem Fotograf aufblitzen. Die wohl dem jungen Publikum geschuldete Entscheidung, den kleinen Francesco und einige weitere Protagonisten zu synchronisieren, nimmt dem Ganzen etwas von seiner Authentizität. Zudem hätte man sich mehr zum Thema Zusammenprall der Kulturen/sozialen Schichten gewünscht. So bleibt es bei Impressionen vom prunkvollen Palast auf der einen und Francescos bescheidener Mietskaserne auf der anderen Seite bzw. beim Culture Clash auf Tonebene, wenn kirchlicher Chorknabengesang auf italienischen Hiphop trifft.

      Wie nah und doch so fern man dem Papst auch in dieser Dokumentation ist, kommt in zwei Sequenzen zum Ausdruck: Als Benedikt für einen Spaziergang die Schuhe wechselt, wird Cappellari gebeten, diesen „intimen“ Augenblick doch bitte nicht zu filmen. Und als Francesco nach seinem Solo vom Papst empfangen wird, kommt es zwischen den beiden zu folgendem „Gespräch“: Wie heißt Du? - Francesco. - Wie alt bist du? - elf Jahre. - Du hast eine schöne Stimme. - Danke. Wer mehr über Benedikt XVI. erfahren will, muss sich mit Aussagen wie „er sieht oft traurig aus“ oder „das ist kein gewöhnlicher Mensch“ begnügen, wer aber die prächtige Architektur des Vatikans, untermalt von großartiger Kirchenmusik, kennen lernen will, ist hier goldrichtig. lasso.
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