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Herzensbrecher

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Les amours imaginaires: Zwei gute Freunde verlieben sich in denselben jungen Mann. Quirlige Dreiecks-Geschichte von und mit dem kanadischen Nachwuchsfilmer Xavier Dolan.

Poster Herzensbrecher

Herzensbrecher

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Handlung und Hintergrund

In der quirligen Metropole Montreal genießen die Twentysomethings Francis und Marie das Singleleben. Sie sind cool, aber verletzlich. Er ist intellektuell und schwul, sie scharfzüngig und fordernd. Als sie Nicolas, Typ blonder Rauschgoldengel, auf einer Party treffen, verlieben sich beide in den geheimnisvollen Beau und buhlen um seine Gunst. Das stellt ihre freundschaftliche Beziehung auf eine Zerreißprobe.

In der quirligen Metropole Montreal genießen die Twentysomethings Francis und Marie das Singleleben. Sie sind cool, aber verletzlich. Er ist intellektuell und schwul, sie scharfzüngig und fordernd. Als sie Nicolas, Typ blonder Rauschgoldengel, auf einer Party treffen, verlieben sich beide in den geheimnisvollen Beau und buhlen um seine Gunst. Das stellt ihre freundschaftliche Beziehung auf eine Zerreißprobe.

In der quirligen Metropole Montreal verlieben sich die Twentysomethings Francis und Marie in denselben Beau. Ästhetisierende Ménage à trois und Amour fou treffen sich im zweiten Film des kanadischen Wunderkinds Xavier Dolan.

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Darsteller und Crew

Produzent
  • Carole Mondello,
  • Daniel Morin
Darsteller
  • Xavier Dolan,
  • Niels Schneider,
  • Monia Chokri,
  • Anne Dorval
Kamera
  • Stéphanie Anne Weber Biron

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

    1. Nachdem Xavier Dolan in seinem Debüt „I Killed My Mother“ schon der Nouvelle Vague im Wesentlichen und Francois Truffaut im Besonderen huldigte, begibt er sich mit dem Nachfolgeprojekt auf die Spuren von dessen Dreiecksklassiker „Jules und Jim“. Aber auch weitere cineastische Stilmittel wie von melancholischer Musik unterlegte Begegnungen in Extremzeitlupe á la Wong Kar-wai, ausgedehnte Travellings im Jim Jarmush-Stil oder in die Handlung eingeschnittene fiktive Interviews zwischen Handkamera, Zooms und Jump Cuts finden den Weg in die melancholische Studie zum Thema unerfüllte/enttäuschte Liebe.

      Zudem dürfen Verweise auf cineastische Idole wie James Dean oder Audrey Hepburn und schwule Ikonen wie Jean Cocteau (in einer Partysequenz) nicht fehlen. Ähnlich zitatenreich und der jeweiligen Stimmung angepasst setzt Dolan musikalische Motive wie Dalidas italienische Version von „Bang Bang“ über Klassik bis zu modernem Pop und Hip Hop ein. Wie beim Vorgänger übernahm das frankokanadische Multitalent Regie, Drehbuch, Kostüme, Produktion sowie die Rolle des schwulen Francis, der sich unsterblich in den Schönling Nicolas verliebt und damit in Konkurrenz zu seiner besten Freundin Marie tritt..

      Gelegentlich baut Dolan auf bewährte Elemente wie die (verhalten eingefügten) surreal-bunten Traumsequenzen, den Einsatz von Literaturzitaten oder den Auftritt seiner „Filmmutter“ Anne Dorval, die mit blauer Perücke dieses Mal Nics exaltierte Mutter, eine Ex-Tänzerin, verkörpert. Dabei bleibt der dünne Plot ebenso arm an äußerer Handlung wie reich an virtuosen stilistischen Erzählmethoden. Während die einfarbig kolorierten Liebesszenen, in denen die Kamera Körper abtastet, eine sinnliche Atmosphäre vermitteln, wirkt die nervös schwenkende Handkamera bei den Gesprächsszenen eher aufgesetzt.

      Viele Diskussionen drehen sich natürlich ebenfalls um Liebe und Sex, aber auch um Mode, Kultur, existenzielle Probleme oder die Philosophie des Rauchens. Hierbei werden etwa sechs Unterschiede der menschlichen Sexualität oder die verschiedenen Phasen des Wartens auf den Liebhaber aufgestellt. Zwar sind zahlreiche dieser Passagen einfallsreich inszeniert und streckenweise klug beobachtet, doch bevor sich die romantische Verwirrung der Protagonisten gegen Ende zuspitzt, fallen zu häufig repetitive Momente an, die wenig zur Geschichte beitragen und nur gelegentlich den ironischen Witz des Vorgängers aufblitzen lassen.

      Fazit: Zitatenreiches Dreiecksdrama über „eingebildete Liebe“, das in einer zu artifiziellen Machart stecken bleibt.
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    2. Herzensbrecher: Zwei gute Freunde verlieben sich in denselben jungen Mann. Quirlige Dreiecks-Geschichte von und mit dem kanadischen Nachwuchsfilmer Xavier Dolan.

      In seinem zweiten Film lässt das kanadische Wunderkind Xavier Dolan in einer komplizierten Ménage à trois die Unvernunft der Liebe triumphieren.

      Zwei Männer und eine Frau, die ideale Kombination für gefährliche Liebeswirren und seit „Jules et Jim“ ein Klassiker. Xavier Dolan, der mit 19 Jahren „J’ai tué ma mère“ realisierte und als großes Talent gefeiert wird, nähert sich dem Thema unbekümmert und ohne Tragik. Seine emotionalen Abenteurer experimentieren gern, sind jung, cool und doch verletzlich. In der quirligen Metropole Montreal genießen die Twentysomethings Francis und Marie das Single-Leben, er intellektuell und schwul, sie scharfzüngig und fordernd. Als sie Nicolas, Typ blonder Rauschgoldengel, auf einer Party treffen, verlieben sich beide in den geheimnisvollen Beau und buhlen um seine Gunst. Sie verfallen dem verführerischen Mannsbild, das sie zu sexuellen Konkurrenten macht und ihre freundschaftliche Beziehung auf eine Zerreißprobe stellt. Niels Schneider in einer Mischung aus Sinnlichkeit, Unschuld und Unberechenbarkeit mimt den charmanten Diabolus und weckt falsche Hoffnungen bei den „Opfern“, die sich eifersüchtig belauern und versuchen, ihn allein zu sehen und sich bei einem Wochenende auf dem Land zanken. Auf der Baustelle des Begehrens gibt es kein Pardon.

      Dolan, der als Regisseur, Drehbuchautor, Darsteller (Francis) und Produzent fungiert und noch für Schnitt, Ausstattung und Kostüme verantwortlich zeichnet, skizziert die Gefühlswelt jugendlicher Protagonisten, die ihre Wünsche und Fantasien auf das Objekt der Begierde projizieren (der Originaltitel „Les amours imaginaires“ trifft ins Schwarze), an ihren Befindlichkeiten leiden und an ihren Erwartungen scheitern. Den Erzähl- und Bilderfluss unterbrechen immer wieder Zeitlupen, Kunstwerke, die sich nahtlos einfügen und Randfiguren, die direkt in die Kamera über die Schwierigkeiten von Liebe, Dates und Zusammensein philosophieren.

      „Herzensbrecher“ ist trotz einiger Längen eine gelungene Stil-Übung, in der man wie in einem Kaleidoskop vieles neu zusammengesetzt findet - den Einfluss der Nouvelle Vague, Referenzen an Wong Kar-Wai und Eric Rohmer, aber auch Assoziationen an die pralle Pracht von François Ozon oder die schrille Farbwelt eines Pedro Almodóvar. Die Dialoge schwanken zwischen Nüchternheit und Poesie, Witz und Bissigkeit. Größeren Wert als in seinem Erstling wird der sehr ästhetischen, manchmal ästhetisierenden Form konzediert, die zeitweise in Künstlichkeit abdriftet. Für die musikalische Atmosphäre sorgen neben nostalgischen Chansons wie „Bang Bang“ von Dalida auch neuere Songs wie „Pass this on“ von The Knife oder Fever Rays „Keep the Streets empty for me“. Und am Ende tritt noch Louis Garrel in einem Cameo auf, Hauptdarsteller in Dolans nächsten Film „Laurence Anyways“. mk.
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