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Watchtower - Gözetleme Kulesi

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Gözetleme Kulesi: Drama über zwei vom Schicksal gezeichnete Menschen, deren Lebensgeschichten sich durch ein neugeborenes Baby eng miteinander verbinden.

Poster Watchtower - Gözetleme Kulesi

Watchtower - Gözetleme Kulesi

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Handlung und Hintergrund

Nachdem Nihad bei einem selbst verschuldeten, dramatischen Autounfall Frau und Sohn verloren hat, beginnt er eine neue Tätigkeit in einem Wachturm. Die hübsche und ungewollt schwangere Seher hat ihr Studium abgebrochen und jobbt nun ganz in der Nähe des Wachturms bei einem Busbahnhof. Die beiden begegnen sich zwar regelmäßig in dem Café, in dem Seher aushilft. Doch ihre Schicksale werden eng miteinander verwoben, als Seher ihr Baby, das in Folge einer Vergewaltigung entstanden ist, aussetzen will und Nihad es rettet. Nach und nach bringt er sie sogar dazu, ihr Baby wieder anzunehmen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Pelin Esmer
Produzent
  • Nida Karabol Akdeniz,
  • Tolga Esmer,
  • Rémi Roy,
  • Christian Breuer,
  • Bénédicte Thomas,
  • Armagan Lale
Darsteller
  • Mehmet Bozdogan,
  • Olgun Simsek,
  • Nilay Erdonmez,
  • Menderes Samancilar,
  • Kadir Çermik,
  • Laçin Ceylan,
  • Riza Akin
Drehbuch
  • Pelin Esmer
Kamera
  • Eken Ozgur
Schnitt
  • Pelin Esmer,
  • Ayhan Ergürsel
Casting
  • Ezgi Baltas

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. In ihrem zweiten Spielfilm "Watchtower" lässt Regisseurin Pelin Esmer ("10 to 11") zwei verlorene Seelen an einem abgeschiedenen Ort aufeinander treffen. Während Nihat auf einem einsamen Wachturm seiner Vergangenheit zu entkommen sucht, muss sich die Ex-Literaturstudentin Seher im Busbahnhof des nächstgelegenen Städtchens ihrer Zukunft stellen. Letztlich lässt sich die Bürde ihrer Geheimnisse nicht einfach abschütteln. Die Konfrontation zweier Außenseiter verspricht einiges an Konfliktpotential. Jedoch bleibt Esmer wohltuend auf Distanz zu ihren Charakteren, wobei sie es gleichzeitig versteht, den Zuschauer zunehmend ins Geschehen hinein zu ziehen.

      Nach einem bedächtigen, dialogarmen Einstieg entwickelt das mehrfach ausgezeichnete Drama einige äußerst intensive, beunruhigende Momente. Zurecht wurde Newcomerin Nilay Erdönmez auf mehreren Festivals ausgezeichnet. Ihre Rolle als junge Frau, die einen Gegenkurs zur Ignoranz ihres Vaters und den Verfehlungen der männlichen Verwandtschaft einschlägt, verlagt einige drastische Gefühlsausbrüche ab. Der Part ihres Leinwandpartners Olgun Simsek, der schon seit zwanzig Jahren vor der Kamera steht, erweist sich als weitaus introvertierter angelegt, doch ihn meistert er ebenso überzeugend.

      Zwar handelt es sich bei der türkisch-deutsch-französischen Koproduktion nicht um ein "Thrillerdrama", wie es der Verleih ankündigt. Doch seine allmähliche Sogkraft entwickelt "Watchtower" aus den anfänglichen Leerstellen in der Biografie seiner Protagonisten, die hinter der zurückhaltenden Fassade allmählich ihre Verletzlichkeit offenbaren. Wenn Nihat gegenüber seinen Kollegen auf Distanz geht, besitzt dies gute Gründe. Später wird er die Wahrheit eher zu sich selbst ins Nichts sprechen. Da der verschlossene Wächter seinen Job mitunter nur halbherzig nachgeht, entstehen Spannungsmomente aus der Frage, ob er stets zur vereinbarten Zeit seine Bestandmeldungen durchgeben wird.

      Trotz dramatischer Zuspitzung erzählt Esmer unsentimental, nüchtern und packend, was auf ihre frühere Laufbahn als Dokumentarfilmerin zurückgeht. Dazu setzt sie die Natur als Kommentar zur Handlung ein und wählt ein offenes Ende, das ebenso lakonisch wirkt wie der restliche Film. Pelin Esmer glückt den Zwischenweg zwischen dem mitunter spröden türkischen Arthouse-Kino und den auf überbordende Emotionen setzenden Unterhaltungsfilm. Ihren Namen sollte man sich merken.

      Fazit: Das meisterliche Drama "Watchtower" dreht sich um eine Konfrontation zweier Außenseiter als deutliche Kritik am Patriarchat, das von zwei herausragenden Akteuren getragen wird.
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    2. Watchtower - Gözetleme Kulesi: Drama über zwei vom Schicksal gezeichnete Menschen, deren Lebensgeschichten sich durch ein neugeborenes Baby eng miteinander verbinden.

      Die türkisch-deutsch-französische Koproduktion überzeugt nicht nur durch eine sensibel erzählte Geschichte, sondern thematisiert ebenfalls auf sehr zurückhaltende Weise das komplexe Thema der Geschlechterrollen in der Türkei. Dennoch hat Regisseurin Pelin Esmer letztendlich den Fokus auf die Entwicklung der beiden Figuren und weniger auf die Gesellschaftskritik gelegt. Ein mitreißendes Drama, das in jeder Hinsicht unter die Haut geht und vor allem durch die glaubhaften, gekonnt gespielten Charaktere beeindruckt.
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      1. Nihat hat alles verloren. Seine Frau, seinen Sohn, seine Zuversicht. Er entschließt sich, einen Job als Antibrandwächter in den türkischen Wäldern anzunehmen. Allein bezieht er einen einsam gelegenen Wachturm, sein einziger Kontakt zur Außenwelt ist ein Funkgerät. Und der gelegentliche Besuch in einer Tankstelle, wo Nihat auf Seher trifft. Die junge Frau ist Reisebegleiterin bei einem Busunternehmen. Auch sie hütet ein großes Geheimnis. Doch Nihat beobachtet die junge Frau und entschließt sich, zu handeln. Ganz leise führt uns die deutsch-französisch-türkische Koproduktion in das Drama der beiden Hauptfiguren ein. Nach und nach entblättert sich eine tragische Geschichte, für die Pelin Esmer eindrucksvolle und manchmal schmerzvoll intensive Bilder findet. Dabei versucht der Film keine eindeutige Unterscheidung zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch. Nihat fühlt die Schuld in sich, für den Tod seiner Frau und seines Sohnes verantwortlich zu sein. Doch Nihat ist ein guter Mensch, der Seher in der größten Not hilft. Und Seher selbst ist eine junge verzweifelte Frau, deren Handeln nachvollziehbar gemacht wird. Die Annäherung dieser beiden verlorenen Seelen geschieht in ruhigen Bildern mit reduzierten Dialogen und einer brillanten Darstellerleistung. Jedes gesprochene Wort erhält dabei eine Bedeutung und führt in die Tiefe der Charaktere, jede Einstellung der einsamen kargen Landschaft ist ein Ausdruck ihrer Emotionen. Kein Wort zuviel, kein Bild zuwenig. Ein starkes und aufwühlendes Drama über einen Neuanfang, der möglich ist. Selbst in der größten Einsamkeit.

        Jurybegründung:

        Ein Mann auf dem Weg zu einem Brandbeobachtungsturm in den weiten Wäldern des türkischen Nordens. Ein Job, für den sich nur wenige bereit erklären. Aber Nihat scheint die Einsamkeit dort geradezu gesucht zu haben, scheinbar auf der Flucht vor einem tragischen Schicksal.
        Seher, eine junge Studentin, verlässt die Universität und Elternhaus, um mit einer Tätigkeit in dieser Abgeschiedenheit tragische Erlebnisse für sich vergessen zu machen. Das Schicksal wird diese beiden Verlorenen zusammenführen in eine Zwangsgemeinschaft, schwankend zwischen Annahme, Ablehnung und verzweifelter Orientierungslosigkeit für das zukünftige Leben.
        Langsam und behutsam führt der Film den Zuschauer in die Geschichte ein. Je mehr sich von den Schicksalsschlägen der beiden Protagonisten offenbaren, desto dichter wird der Film und die Spannung steigt zunehmend an. Dabei werden auch szenische Härten dem Zuschauer nicht erspart.
        Eine sehr gute Kamera zeigt eindrucksvoll die Einsamkeit der weiten Landschaft, welche Zuflucht und gleichzeitig Isolation der beiden Menschen bedeutet.
        Eindrucksvoll das Spiel von Olgun Simsek als Nihat, nicht minder eindringlich das Spiel der jungen Nilay Erdonmez als Seher.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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