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Der fremde Sohn

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The Changeling: In den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts angesiedelter Thriller von Clint Eastwood über eine Mutter, deren neunjähriger Sohn spurlos verschwindet.

Handlung und Hintergrund

1928 lebt Christine Collins (Angelina Jolie) mit ihrem Sohn Walter (Gattlin Griffith) in Los Angeles. Als sie sich eines Tages verabschiedet, um zur Arbeit zu gehen, sieht sie ihn nie wieder: Walter wurde entführt! Fünf Monate lang sucht die Polizei ergebnislos, bis man ihn vermeintlich findet. Doch Christine glaubt als einzige nicht, ihren Sohn vor sich zu haben. Sie sucht auf eigene Faust weiter und erhält nur von Pfarrer Briegleb (John Malkovich) Unterstützung.

Oscarpreisträger Clint Eastwood („Million Dollar Baby„) räumt mit den Goldenen Zwanzigern auf und zeigt das historische Los Angeles als frauenfeindlichen Moloch. Angelina Jolie leistet Großes in einem Thriller nach Tatsachen - den berüchtigten Wineville-Chicken-Morden.

Im Los Angeles des Jahres 1928 verabschiedet sich Christine Collins von ihrem neunjährigen Sohn Walter, um zur Arbeit zu gehen. Am Abend ist der Junge spurlos verschwunden. Christines verzweifelte Suche ist ein gefundenes Fressen für die Presse. Monate später wird ein Junge, der behauptet, Walter zu sein, zu ihr gebracht. Sie erlaubt ihm zu bleiben, weiß aber, dass er nicht ihr Sohn ist. Und sucht unbeirrt weiter, immer größerer Widerstände zum Trotz.

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Im Los Angeles des Jahres 1928 verabschiedet sich Christine Collins von ihrem neunjährigen Sohn Walter, um zur Arbeit zu gehen. Am Abend ist der Junge spurlos verschwunden. Christines verzweifelte Suche ist gefundenes Fressen für die Presse. Monate später wird ein Junge, der behauptet Walter zu sein, zu ihr gebracht. Sie erlaubt ihm zunächst zu bleiben, weiß aber, dass er nicht ihr Sohn ist. Und sucht unbeirrt weiter, immer größerer Widerstände zum Trotz, denn die Polizei braucht vieles, nur keine schlechte Publicity.

News und Stories

  • Fakten und Hintergründe zum Film "Der fremde Sohn"
    Redaktion Kino.de05.11.2012

    Mehr zum Film? Wir haben die wichtigsten Hintergründe und Fakten für Dich gesammelt: detaillierte Inhaltsangaben, Wissenswertes über die Entstehung des Films, ausführliche Produktionsnotizen. Klick rein!

Darsteller und Crew

  • Angelina Jolie
    Angelina Jolie
  • John Malkovich
    John Malkovich
  • Jeffrey Donovan
    Jeffrey Donovan
  • Michael Kelly
    Michael Kelly
  • Colm Feore
    Colm Feore
  • Amy Ryan
    Amy Ryan
  • Denis O'Hare
    Denis O'Hare
  • Clint Eastwood
    Clint Eastwood
  • Brian Grazer
    Brian Grazer
  • Ron Howard
    Ron Howard
  • Jason Butler Harner
  • Eddie Alderson
  • J. Michael Straczynski
  • Robert Lorenz
  • Tim Moore
  • James Whitaker
  • Tom Stern
  • Joel Cox
  • Gary Roach
  • Ellen Chenoweth

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,9
8 Bewertungen
5Sterne
 
(5)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
(1)
1Stern
 
(1)

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Kritikerrezensionen

    1. Mitreißend und glaubwürdig verarbeitet Clint Eastwood seinen ganz persönlichen Tatsachenbericht zu großartigem Erzählkino – mit einer wunderbaren Angelina Jolie.
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    2. Der fremde Sohn: In den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts angesiedelter Thriller von Clint Eastwood über eine Mutter, deren neunjähriger Sohn spurlos verschwindet.

      Die mit „Mystic River“ begonnene Renaissance hält an. Mit seiner 28. Regiearbeit fügt Clint Eastwood seinem Alterswerk einen weiteren Meilenstein hinzu.

      Man kann „Changeling“ als thematisches Komplementärwerk zu „Mystic River“ verstehen - in beiden Filmen sind verschwundene Kinder Auslöser für eine komplexe Abfolge von Ereignissen - oder als ambitionierter Thriller, der mit seinem Versuch, die Schattenseiten der Stadt der Engel zu offenbaren, inhaltlich und stilistisch in einer Ahnenreihe mit „Chinatown“ und „L.A. Confidential“ steht. Wie auch immer: Die Verfilmung eines wahren Falls, der Ende der Dreißigerjahre die Justiz Kaliforniens in ihren Grundfesten erschütterte, ist ein weiteres Meisterwerk von Clint Eastwood, der es mittlerweile fast blind beherrscht, seinem betörend gradlinigen Kino auf Augenhöhe eine Komplexität und Vielschichtigkeit zu verleihen, die ein Publikum gleichermaßen fesselt und fordert. Die Geschichte einer alleinstehenden Mutter, deren neunjähriger Sohn spurlos verschwindet, bis ihr von der Polizei von Los Angeles fünf Monate später ein anderer Junge als ihr Sprössling präsentiert wird, verfehlt ihre intendierte Wirkung nicht. Während die Mutter bei den Behörden mit ihrer fortgesetzten Suche nach dem richtigen Sohn auf Granit beißt und schließlich sogar in die Psychiatrie eingeliefert wird, um den Ruf der überforderten Polizei nicht weiter zu gefährden, deckt ein Beamter zufällig außerhalb der Metropole das Werk eines Serienmörders auf, der 20 Kinder auf dem Gewissen hat.

      Kunstvoll lässt Eastwood die beiden Handlungsstränge zunächst völlig unbeteiligt nebeneinander herlaufen, um sie danach zwingend zusammenzuführen. Er lässt keinen Zweifel über seine Empörung über den Behördenskandal aufkommen, ist aber gleichzeitig clever genug, immer das nötige Quentchen Ambivalenz beizubehalten: Schließlich schält sich aus dem kunstvollen Gefüge aus Thriller und Sozialkritik eine regelrechte Odyssee heraus: Die Suche einer Frau nach Gewissheit, nach Wahrheit. In der ihm eigenen entspannten Art als Filmemacher gibt Eastwood dabei Angelina Jolie mit der Rolle der Christine Collins, die aller anders lautender Hinweise zum Trotz die Suche nach ihrem Sohn nie aufgab, die Bühne für einen ihrer besten Auftritte. Wie immer bei Eastwood erhält sie Unterstützung von einer ganzen Phalanx von brillanten Kollegen, allen voran John Malkovich als Prediger wider die Korruption in Los Angeles und der beeindruckende Jeffrey Donovan als abgebrühter Captain JJ Jones, dem das Ansehen der Polizei allemal wichtiger ist als die Wahrheit. Sieht man von der etwas überzogenen Episode in der Psychiatrie ab, stimmen hier auch stets Look und Feel des Gezeigten: So überzeugend wurde das Los Angeles von einst lange nicht mehr evoziert, auch wenn es sich in den Händen von Eastwood als pures Hollywood Babylon erweist. ts.
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      1. Bereits vor zwölf Jahren erhielt Clint Eastwood eine erste Auszeichnung für sein Lebenswerk. Ebenso viele neue Filme hat er seitdem fertiggestellt. Alle preisgekrönt. Seinem neuesten Werk "The Exchange" wird es vermutlich nicht anders gehen. Die Oscars werden an diesem neuen Alterswerk des Multitalents Eastwood nicht spurlos vorrübergehen. Heiße Anwärterin dieses Jahr: Angelina Jolie.
        Man kann sich bei ihrem Anblick nicht dem Eindruck entziehen, dass Louise Brooks – schönste Frau der Filmgeschichte – endlich eine würdige Nachfolgerin gefunden hat.

        Jolie spielt die Hauptrolle in einem Film, dessen Geschichte so unglaublich ist, dass man die Einblendung "A true story" zunächst einmal hinterfragt. Doch wer unter dem Stichwort "Wineville Chicken Coop Murders " Nachforschungen betreibt kann sich jederzeit davon überzeugen, dass das Erzählte sich tatsächlich ereignet hat und nur geringfügige Fakten verändert wurden. Dabei fühlt sich Eastwood so akribisch in die Zeit ein, von der er erzählt, dass man annehmen kann, dass er dem wahren Geschehen relativ nahe kommt.

        "The Exchange" (auch "Changeling", der Film wurde spontan von Eastwood umbenannt) lässt sich nicht einem eindeutigen Genre zuordnen. Der Film ist gleichzeitig Drama, Thriller und Gesellschaftsporträt und darüber hinaus großes Emotionskino. Für letzteres sorgen vor allem Angelina Jolies zahlreiche Tränenströme. Doch Jolies Rolle auf ihre dramatischen Zusammenbrüche zu reduzieren wäre unfair, denn in erster Linie verkörpert sie eine Frau, die nahezu im Alleingang gegen ein korruptes System kämpft und verzweifelt versucht, trotz einer Mauer aus Machtmissbrauch der Wahrheit einen Weg zu bahnen.

        Der Film entwickelt sich ganz allmählich. Es vergeht viel Zeit, bis sich dem Zuschauer das schreckliche Schicksal des vermissten Jungen offenbart. Nach einer großartigen ersten halben Stunde schleichen sich einige Längen ein, der Aufbau zerfasert ein wenig. Schließlich verliert "The Exchange" einiges an Glaubwürdigkeit durch einen sichtlich überforderten Kinderdarsteller, dessen Auftritt den entscheidenden Wendepunkt des Films markiert.

        Und dennoch spricht jede Faser dieses Films davon, dass sein Schöpfer sein Handwerk so gut versteht wie wenige andere. Jahrzehntelange Regieerfahrung hinterlassen auch bei einem Film mit gewissen Schwächen eindrucksvolle Spuren. Am Ende ist "The Exchange" solides Kino aus der Hand eines sehr guten Regisseurs. Es ist nicht sein bester Film, aber auch ganz sicher nicht sein letzter.

        Fazit: "The Exchange" ist Justizdrama, Thriller und Gesellschaftsporträt in einem. Von Clint Eastwood sicher inszeniert und von Angelina Jolie mit einer oscarreifen Performance ausgestattet, rücken kleinere Schwächen fast in den Hintergrund.
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        1. Eine Mutter sucht verzweifelt ihren Sohn, der auf unerklärliche Weise verschwunden ist. Regisseur Clint Eastwood greift einen authentischen Fall aus den 20er Jahren auf und macht daraus einen perfekt inszenierten Thriller. Vom Städte- und Straßenbild, über Interieurs und Kleidung bis hin zu den filmischen Mitteln selbst, verortet er das gesamte Geschehen in der damaligen Zeit. Eastwoods spannender Kriminalfilm hat ein zeitloses Thema und zeigt eine moderne Protagonistin, die gleichzeitig den Filmdiven dieser Epoche auf wundersame Weise ähnelt. Ein cineastischer Hochgenuss mit einer hinreißenden Angelina Jolie.

          Jurybegründung:

          Erneut wird in seinem Alterswerk beeindruckend offenbar: Clint Eastwoods Oeuvre entwickelt sich stringent und sehr bewusst zu einem archäologischen Kino. Es sind Filme im Stil und Duktus der jeweiligen Jahrzehnte, in denen Eastwood seine Sujets findet und ansiedelt. Der fremde Sohn setzt ein am 9. März 1928 und endet im Jahre 1935!

          Natürlich vollzieht sich das Beschwören einer Epoche zunächst einmal über eine akribische Rekonstruktion (von der Architektur, dem Kostüm, dem Straßenbild bis zum Design). Doch noch ehrgeiziger ist wohl Eastwoods Wollen, sich dem filmischen Erzählstil der betreffenden Zeit zu nähern, ja gleichsam eine Assimilation damit einzugehen. Das lässt sich unschwer an ganz konkreten Ausdruckstechniken des Mediums nachweisen, am Rhythmus von Kamerafahrten, an der Handhabung der Parallelmontagen, wie Rückblenden eingesetzt werden etc. Es sind cineastische Reminiszenzen abseits einer geschmäcklerischen l’art pour l’art-Ideologie. Dafür würde sich Eastwood schwerlich eignen.

          Seine Hommage an Traditionslinien des Kinos beruht auf dem festen Glauben, ja auf der Gewissheit, dass diese Art des Erzählkinos lebendig geblieben und nach wie vor eine schier unverzichtbare Größe ist. Natürlich tritt auch Der fremde Sohn erneut den überzeugenden Beweis dafür an.

          Der fremde Sohn überzeugt absolut mit seiner starken und komplexen Geschichte, wobei lange Zeit zwei Handlungsstränge autonom entwickelt werden, um sie schließlich zu verbinden. Auch das Mixen gleich mehrerer Genreprototypen geschieht auf leichte Weise, mit schöner Selbstverständlichkeit. Das Drama einer Mutter, ihre verzweifelte Suche nach dem verschwundenen Sohn und ihre Zweifel am fremden Sohn, hat alle Tugenden eines starken Melodrams. Aber Eastwoods Film macht sich mühelos auch Elemente des psychologischen Thrillers, des Polizeifilms oder der Fallstudie eines paranoiden Serienmörders zu eigen. All diese Aspekte werden zu einem faszinierenden Gemälde zusammengefasst.

          Der fremde Sohn ist auch wieder Kino der starken Gefühle, mit einem fast naiv anmutenden Glauben an die Möglichkeit der Katharsis von Menschen und Institutionen. Bei aller Düsternis im Detail, bei allem beschworenen Schrecken, die Hölle der psychiatrischen Anstalt, der Alp der Mordfarm, überwiegt am Ende das Prinzip Hoffnung. Auch der Leidensweg der Heldin mündet darin.

          So ist auch der jüngste Eastwood verlässlich ein Credo des Regisseurs zum Film als moralische Institution.

          Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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