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Salami Aleikum

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Salami Aleikum: Vor Ideen und Kreativität sprühende Culture-Clash-Komödie aus Deutschland.

Poster Salami Aleikum

Salami Aleikum

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Handlung und Hintergrund

Der Endzwanziger Mohsen wohnt bei seinen aus dem Iran stammenden Eltern in Köln, wo er in der Fleischerei des Vaters Schafe schlachten soll. Allerdings steht Mohsen der Sinn nach anderen Dingen. Als er den erkrankten Vater dennoch vertritt, lässt er sich sogleich übers Ohr hauen und investiert alles Geld in eine polnische Schafherde, die er nun selbst abholen muss. Durch einen Unfall strandet er mitten in der ostdeutschen Provinz in einem nach der Wende verödeten Dorf - und findet in Ana die Liebe seines Lebens.

Der Endzwanziger Mohsen wohnt bei seinen aus dem Iran stammenden Eltern in Köln, wo er in der Fleischerei des Vaters Schafe schlachten soll. Allerdings steht Mohsen der Sinn nach anderen Dingen. Als er den erkrankten Vater dennoch vertritt, lässt er sich sogleich übers Ohr hauen und investiert alles Geld in eine polnische Schafherde, die er nun selbst abholen muss. Durch einen Unfall strandet er mitten in der ostdeutschen Provinz in einem nach der Wende verödeten Dorf - und findet in Ana die Liebe seines Lebens.

Darsteller und Crew

  • Wolfgang Stumph
    Wolfgang Stumph
  • Ali Samadi Ahadi
    Ali Samadi Ahadi
  • Jan Krüger
    Jan Krüger
  • Navid Akhavan
  • Anna Böger
  • Michael Niavarani
  • Proschat Madani
  • Eva-Maria Radoy
  • Arne Nolting
  • Oliver Stoltz
  • Bernhard Jasper
  • Dirk Grau
  • Ali N. Askin
  • Ann Kathrin Weldy

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,3
3 Bewertungen
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4Sterne
 
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3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. In Oberniederwalde tanzen die Ossis wie in einem Bollywood-Film zum Gesang eines Iraners. Doch in der spritzigen Culture-Clash-Komödie „Salami Aleikum“ herrscht nicht immer so viel Einigkeit. Mit Wolfgang Stumph, einer iranisch-stämmigen Schauspielerriege und Anna Böger als Kfz-Meisterin hat Regisseur Ali Samadi Ahadi die Rollen seines Spielfilmdebüts optimal besetzt. Nach der preisgekrönten Dokumentation „Lost Children“ verblüfft der im Iran geborene deutsche Filmemacher mit treffsicherem Witz und gutem Gespür für verschiedene Milieus. In Oberniederwalde bewegt er sich genauso sicher wie in der Kölner Metzgerei der Taheris.

      Für eine deutsche Komödie sind Stilmittel wie animierte Tagträume und das Sprechen der Figuren direkt in die Kamera ungewöhnlich. Es dauert eine Weile, bis die eingestreuten Trips des Liebespaars auf dem fliegenden Teppich oder der Popgesang zu rosarot gemalten Fleischbergen mit der Realhandlung harmonieren. Doch weil diese in einem Wirtshaus im hintersten Osten dann so komisch gelingt, erscheint die locker-flockige Versponnenheit der Beigaben nur sinnvoll: Sie erzeugt eine unbeschwerte Stimmung, die die satirische Freiheit erhöht. So kann im wodkaseligen Dialog der Väter im ostdeutschen Schlafzimmer aus Mohsen ein Moses werden und diese Ausgelassenheit das Terrain für mehr Toleranz pflügen.

      Wenn Mohsen in Ossiland das Gasthaus betritt, hat man ihn bereits als Loser kennen gelernt. Sein Vater beklagt sich über den strickenden Sprössling, der nicht in die uralte Heldenkultur der Perser passt. In Oberniederwalde fällt er auch unangenehm auf, nur weil er ausländisch aussieht. Der Wirt nötigt ihn hämisch zum Verzehr von Schweinenierchen. Wolfgang Stumph beginnt seine Rolle als Ekel aus dem Bilderbuch der Vorurteile, nur um mühelos zum weltoffenen Gastgeber zu mutieren, der sich für die persischen Sitten begeistert. Gemeinsam mit seinem Gegenspieler, dem Wiener Michael Niavarani in der Rolle des Metzgers Taheri, bildet Stumph das Herz der Komödie.

      Der in Köln lebende Schauspieler und Popsänger Navid Akhavan spielt Mohsen als ernsten jungen Mann, der Ärger gewöhnt ist. Doch für die große blonde Ana ist der schüchterne Außenseiter ein Held, der ihr selten gehörte Komplimente über ihr Haar und ihr Wesen macht. Anna Böger spielt die zu DDR-Zeiten gedopte Kugelstoßerin aber nicht als Mannweib, sondern als empfindliche Seele mit weichem Herz.

      Die größte Stärke des Films, dessen Drehbuch der Regisseur mit Arne Nolting verfasst hat, liegt im Dialogwitz. Mit frechem Mut reden vor allem die beiden Väter, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Scharfzüngig kommentieren sie sich gegenseitig ebenso wie die Vertreter anderer Kulturen. Auch die Grenzpolizei äußert ein paar Unfreundlichkeiten, die sonst in einer Spaßgeschichte eher vermieden werden. Die Ossis sind in diesem Film nicht gerade fremdenfreundlich, aber sie erweisen sich als wandlungsfähig und werden richtig sympathisch. Brüderlicher und vergnüglicher kann ein Film 20 Jahre nach dem Mauerfall nicht durch die blühenden Landschaften ziehen.

      Fazit: Ein Iraner aus Köln verheißt einem ostdeutschen Kaff den wirtschaftlichen Aufschwung: Heitere Komödie mit treffsicherem Witz von Ali Samadi Ahadi.
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    2. Salami Aleikum: Vor Ideen und Kreativität sprühende Culture-Clash-Komödie aus Deutschland.

      Famose Culture-Clash-Komödie, die mit einem Gute-Laune-Stilfeuerwerk und einer ostdeutsch-persischen Liebesgeschichte begeistert.

      2006 erhielt der iranischstämmige Ali Samadi Ahadi den Deutschen Filmpreis für seine erschütternde Dokumentation „Lost Children“ über afrikanische Kindersoldaten. In seinem Spielfilmdebüt stand ihm nun der Sinn nach etwas Heiterem - einer Geschichte mit viel Humor und noch mehr Herz, die auf märchenhaft-spielerische Art von Identität und Heimat(losigkeit) handelt. Und das so zauberhaft-kreativ wie „Amélie“ von Montmartre.

      Wie eine ironische Scheherazade kommentiert Mohsen (Popsänger Navid Akhavan) sein Leben: Der Endzwanziger wohnt bei seinen aus dem Iran exilierten Eltern in Köln, wo der schmächtige Softie in der Fleischerei des Vaters (Michael Niavarani) Schafe schlachten soll, aber nicht will und deshalb solche Zumutungen mit Stricken von Schals verarbeiten muss. Schon in den ersten Minuten schüttet Ahadi ein Füllhorn an Ideen aus und brennt ein Stilfeuerwerk ab, das von animierten Sequenzen bis hin zu bollywoodesken Musicalnummern alles umfasst, was richtig Laune macht.

      Als der naiv-sympathische Tagträumer den erkrankten Vater vertritt, lässt er sich sogleich übers Ohr hauen und investiert alles Geld in eine polnische Schafherde, die er nun selbst abholen muss. Mitten in der ostdeutschen Provinz strandet er durch einen Unfall in einem nach der Wende verödeten Dorf. Und findet die Liebe seines Lebens: KFZ-Mechanikerin Ana (Anna Böger aus „Shoppen“), die wegen ihrer massiven Physis jedoch einmal zu oft von Männern zurückgewiesen wurde. Um ihr zu gefallen, gibt er sich als Textilfabrikant aus, was zahlreiche komödiantische Verwechslungen und Verwicklungen auslöst: Anas Vater, der Wirt des Dorfes (Kabarettist Wolfgang Stumph), sieht in ihm den Retter der ansässigen Industriebrache und ruft zu Werbezwecken eine persische Woche aus, was seinen Höhepunkt erreicht, als Mohsens zürnender Vater eintrifft, um seinen Sohn die Leviten zu lesen.

      Derweil sind einem die Figuren längst ans Herz gewachsen, während Vorurteile mit leichter Hand abgebaut werden: Fremdenfeindlichkeit und Chauvinismus im Wechsel mit den Schrecken dumpfer Provinzialität. Dabei nimmt Ahadi die Sorgen des wunderbaren Ensembles ernst, findet rührende Schicksale und Gemeinsamkeiten. Für den Aufschneider kommt die Stunde der Wahrheit, aber Ahadi verhilft dem Osten mit verblüffendem Ideenreichtum zu blühenden Landschaften. Trotz Arabesken funktioniert die Kollision von 1001 Nacht mit dem stillgelegten Sozialismus dramaturgisch erstklassig. Nicht zuletzt wegen eines der ungewöhnlichsten Traumpaare seit Langem, dürfte der Film das Zeug zum Sleeper Hit haben. In iranisch-deutsch: Ich steig dir auf die Augen, Kleines. tk.
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      1. Persische Kultur meets ostdeutsche Provinz: Der sensible Deutsch-Iraner Mohsen Taheri ist bereits Ende 20, lebt immer noch bei seinen Eltern und strickt zur Beruhigung an einem nicht enden wollenden Schal. Bei dem Versuch, die elterliche Metzgerei zu retten und sich in den Augen seines Vaters als Mann zu beweisen, verschlägt es ihn in das verschlafene Provinzkaff Oberniederwalde in Ostdeutschland, wo er sich aus Liebe in die größte Lüge seines Lebens verstrickt. SALAMI ALEIKUM - eine schön-schräge Komödie für Jung und Alt, die es schafft, nicht nur mit den gelungenen, zum Teil animierten, Tagträumen des Protagonisten, sondern auch mit witzigen Dialogen, viel Sprachwitz und überraschenden Wendungen zu punkten. Amüsanter Culture-Clash vom Feinsten!

        Jurybegründung:

        Der 20jährige Deutsch-Iraner Mohsen lebt noch in der Obhut seiner Familie und soll die Kölner Metzgerei seines Vaters übernehmen, obwohl das Sensibelchen kein Blut sehen kann. Um den maroden Betrieb zu retten und endlich seinem Vater mal zu beweisen, dass er ein ganzer Mann ist, macht er sich mit seinem Kleinlaster zu einem Coup nach Polen auf. Eine Autopanne lässt ihn in der tiefsten ostdeutschen Provinz in einer kleinen Gemeinde nahe der polnischen Grenze stranden. Als er durch ein Missverständnis zum angeblichen Retter der stillgelegten Textilfabrik im Ort wird und sich in seine Traumfrau Ana - blond, groß und stark - unsterblich verliebt, steuert das Geschehen auf ein aberwitziges und unabwendbares Chaos zu.

        In einer geradezu überbordenden Mixtur an filmischen Einfällen inszenierte Ali Samadi Ahadi einen „Bollywood“-mäßigen Culture Clash, welcher ostdeutsche Befindlichkeit im Kontext mit persisch-orientalischer Tümelei ironisiert. Etwas weniger an Turbulenz hätte man sich vielleicht gewünscht, aber erstaunlicherweise funktioniert der Mix auch so.

        In der gut gecasteten Darsteller-Riege überzeugen Anna Böger als Ana, Navid Akhavan als Mohsen und Wolfgang Stumph als Kneipier und ehemaliger Fabrikleiter sowie im Besonderen Proschat Madani und Michael Niavarani als Mohsens Eltern. Das Drehbuch schrieb dem immer heiter-ironischen Spiel passende Dialoge mit gutem Sprachwitz zu. Sicher bedienen diese auch die „gewöhnlichen“ Vorurteile, lösen diese aber auch immer wieder gut auf. Passend dazu der eingängige Soundtrack.

        Gelungen ist die Vermischung der Realteile mit schöner Animation der (Tag-) Traumsequenzen - auch als liebevolle Dekoration gedacht. Und ebenfalls gelungen sind die kleinen Zwiegespräche der Protagonisten mit dem Zuschauer.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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