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Sharkwater

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Sharkwater: Engagierte Dokumentation und Liebeserklärung an den als Menschenfresser verrufenen Hai.

Poster Sharkwater - Wenn Haie sterben

Sharkwater

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Handlung und Hintergrund

Haien fallen pro Jahr fünf Menschen zum Opfer - selbst Getränkeautomaten fordern mehr Tote! Dennoch hält sich hartnäckig das Gerücht vom Menschenfresser. Diese ungerechtfertigte Dämonisierung bedeutet einen Freibrief für die bedenkenlose Jagd auf das scheue Raubtier. Millionen Exemplare werden täglich beim illegalen Fischen verstümmelt und sterben, weil ihre Flossen vor allem in Asien als Delikatesse gelten. Länder wie Costa Rica liefern der mafiösen Industrie zu.

Mit hartnäckigen Vorurteilen räumt der kanadische Fotograf und Taucher Rob Stewart in seiner Ode an den Hai überzeugend auf und präsentiert den Meeresbewohner als höchst bedrohte Art, die ohne jede Lobby gnadenlos gejagt wird. Seine Doku mausert sich zeitweilig zum Öko-Thriller.

Darsteller und Crew

  • Rob Stewart
  • Brian Stewart
  • Sandra Campbell
  • Alexandra Stuart
  • Ric Morden
  • Jeremy Stuart
  • Michael Clarke
  • Jeff Rona

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Haie fressen keine Menschen. Etwa fünf Menschen sterben jedes Jahr durch Bisse von Haien, aber 100 werden von Elefanten und Tigern getötet. Wenn ein Hai einen Schwimmer beißt, was selten vorkommt, dann aus Neugier. Im Grunde fürchten sich Haie vor Menschen und bleiben ihnen lieber fern. Mit solchen interessanten Informationen wartet Rob Stewart in seinem Dokumentarfilm „Sharkwater“ auf, und man sieht, wie ein großer Hai unter Wasser stillhält, um sich von Stewart streicheln zu lassen.

      Der kanadische Unterwasserfotograf und Tierschützer geht in seinem Film der Frage nach, warum sich für den Schutz der Haie, anders als für Elefanten oder Wale, kaum jemand einsetzt. Dabei nahm in den vergangenen 50 Jahren die Haipopulation weltweit um etwa 90 Prozent ab. Schon wieder droht eine Tierart zu verschwinden, ohne dass die Folgen für das Ökosystem Meer absehbar sind. Die Jäger der Ozeane gehören zu den ältesten Tierarten der Welt, sie existieren seit über 400 Millionen Jahren, lange bevor die Dinosaurier aufkamen.

      Der Dokumentarfilm bietet auch schöne Unterwasseraufnahmen etwa von Hammerhaien, doch steht, entgegen Stewarts ursprünglicher Absicht, nicht das Genre des Naturfilms im Vordergrund. Denn als Passagier des Schiffs Ocean Warrior der Naturschutzorganisation Sea Shepherd Conservation Society erlebte Stewart im Jahr 2002 ein gefährliches Crime-Abenteuer. Unter der Leitung von Paul Watson, ehemaliger Mitbegründer der Umweltorganisation Greenpeace, folgte das Schiff einer Einladung des Präsidenten von Costa Rica, der die haifischreichen Gewässer um Cocos Island überwachen lassen wollte. Doch stattdessen geriet das Schiff in einen Kampf mit Langleinenfischern und die Naturschützer wurden von den Behörden des Landes unter Mordanklage festgenommen.

      In schockierenden Aufnahmen sieht man, wie die Fischer, mit vielen Kilometer langen Köderleinen ausgerüstet, Haie aus dem Wasser ziehen, ihnen die Rückenflossen abschneiden und die Tiere zurück ins Wasser werfen. Auf Costa Rica filmte Stewart mit verdeckter Kamera in Fabrikhallen, in denen Tausende von Flossen lagerten, um nach Asien verschifft zu werden. Ein Pfund getrocknete Haiflosse erzielt bis zu 300 US-Dollar im Verkauf, denn in Asien gilt Haifischflossensuppe als Statussymbol.

      Auch auf Galapagos sah es für die Naturschützer so aus, als wäre der kommerzielle Druck übermächtig: Die örtlichen Fischer erreichten zunächst Lockerungen beim Haifang im Meeresschutzgebiet. Aber in Costa Rica führte die aufsehenerregende Mission der Ocean Warrior zu Protesten der Bevölkerung gegen das Shark-Finning. Das Land hat inzwischen Restriktionen eingeführt. Der Film zeigt aber auch, dass der gefährliche Einsatz von Naturschützern wie Paul Watson bislang noch oft gar nicht vorhandene Kontrollen zur Einhaltung der Gesetze ersetzt.

      Der spannende Dokumentarfilm beweist, dass Tierschutz, wie er auf der Ocean Warrior praktiziert wird, aufregender als jeder Thriller sein kann. Weil Rob Stewart nicht gelernter Filmemacher ist, ist „Sharkwater“ das Experiment eines Amateurs, mit einigen kleinen Schwächen: Besonders gegen Schluss wiederholt sich Stewart in der Aufzählung von Fakten, er interviewt zudem nicht nur Haiexperten, sondern auch einige Leute, die den Tieren gegenüber feindselig eingestellt sind. Und dennoch punktet der Film ganz entscheidend in den Bereichen Information und Authentizität.

      Fazit: Die spannende Dokumentation punktet mit Aufnahmen vom gefährlichen Kampf der Tierschützer gegen die Haifischflossen-Mafia.
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    2. Sharkwater: Engagierte Dokumentation und Liebeserklärung an den als Menschenfresser verrufenen Hai.

      Eine Liebeserklärung an den Hai liefert Rob Stewart in seiner engagierten Dokumentation, die aufrüttelt und den Massenmord an einer vom Aussterben bedrohten Kreatur anklagt.

      So viele Naturdokus haben sich in letzter Zeit mit großer Publikumsresonanz im Kino versammelt - man könnte meinen, sie wollten ein letztes Mal die einzigartige Schönheit unseres Planeten besingen, bevor er zur lebensfeindlichen Einöde wird. Den Hai nicht als Monster beschreiben, sondern als Opfer eines viel grausameren Raubtieres: dem Menschen - das ist das erste Anliegen des kanadischen Fotografen Rob Stewart, nämlich mit dem Mythos vom „weißen Hai“ aufzuräumen. Die Dämonisierung des scheuen Raubtieres zur menschenverschlingenden Bestie enttarnt er in seiner engagierten Aufklärungsarbeit als fatalen Fehler und beweist dies mit harten Fakten: Fünf Haiopfer pro Jahr; selbst Getränkeautomaten fordern mehr Tote. Und das, obwohl ein schwimmender Mensch dem Lieblingsimbiss des Hais - der Robbe - in Silhouette und Bewegung täuschend ähnelt. Diese üble Fama bedeutet einen Freibrief für legale und illegale Fischer, die in internationalen Gewässern täglich Millionen der Tiere verstümmeln und achtlos ins Meer zum Sterben zurückwerfen. Haifischflossensuppe gilt in Asien als heiß begehrte Delikatesse - ein Riesenmarkt und ganzer Industriezweig, für den unter anderem das korrupte Costa Rica heimlich zuliefert. Aber zu unabsehbar sind die Folgen für das Ökosystem Ozean, wenn man die Spitze seiner Nahrungskette vernichtet. Und letztlich fällt alles auf uns Menschen zurück.

      Was zunächst als biografisch gefärbte Unterwasserreise zu denen von Stewart innig verehrten Raubtieren beginnt, wird rasch zu einem Greenpeace-Aktivisten-Thriller mit dem Regisseur als Hauptdarsteller, der schließlich in Mittelamerika einen Skandal der Fischmafia aufdeckt. Der Stil ist vor allem durch die Faszination Stewarts, später durch viel Betroffenheit und Empörung geprägt: Ein mitunter sehr plakatives Plädoyer für den Artenschutz einer Spezies ohne Lobby, teils so drastisch-polemisch wie Michael Moore, nur bar jeden Spotts. Andererseits: Das Thema ist zu wichtig und wurde zu lange selbst von Umweltschutzorganisationen ignoriert, so dass dieses ungefiltert emotionale, mitunter rührend unbedarfte Pamphlet mehr als gerechtfertigt erscheint. Dieses Aufrütteln ist eine der wichtigsten Leistungen der Ode an einen hemmungslos gejagten Meeresbewohner, die bereits fleißig Awards gesammelt hat.

      tk.
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      1. Nicht nur für Taucher spannend - nein vielmehr verwöhnt Sharkwater sein Publikum mit atemberaubenden Unterwasseraufnahmen und einer mitreißenden Dynamik. Verblüffend, wie nah Rob Stewart an die Haie herankommt, sie füttert und streichelt. Nicht nur die Meeresbewohner werden beleuchtet, auch bietet sich ein Einblick in die Arbeit der Tierschutzorganisationen am Beispiel der Sea Shepherd Conversation Society. Eine sehenswerte, wertvolle Dokumentation über den Ozean, dem Lebenserhaltungssystem unserer Erde, und über die , die weniger Menschen töten als Getränkeautomaten.

        Jurybegründung:

        Und auch diese Sentenzen aus Sharkwater bleiben in Erinnerung:
        „Niemand will die Haie retten - wir retten gerne Pandas oder Elefanten, aber jeder fürchtet sich vor den Haien…“ oder: „Getränkeautomaten töten mehr Menschen als Haie.“

        Rob Stewart, geboren in Toronto, Taucher, Unterwasserfotograf, schließlich Filmemacher, hatte ursprünglich die Vision einer Hommage auf die „Götter der Meere“, die uns fast verlassen haben. „Ich begann diesen Film zu drehen, weil mich Haie seit der Kindheit faszinieren und mich immer diese Diskrepanz störte, zwischen dem Bild, wie man Haie in der Öffentlichkeit zeigte, und dem, wie ich sie erlebt habe… Ich wollte zeigen, wie uns Ängste blind gemacht haben für die Fakten… dass nämlich die Haipopulation auf der ganzen Welt allein in den letzten 50 Jahren um 90 Prozent geschrumpft ist.“

        In mehrjähriger Arbeit entstand schließlich Sharkwater als leidenschaftliches Plädoyer für die Existenz einer Tierspezies, deren zunehmendes Auslöschen das Ökosystem unserer Welt ernsthaft beschädigt und zerstört. Sharkwater ist ein Faszinosum, ein suggestives Dokument - wenn auch nicht frei von Ungereimtheiten und stilistischen Schwächen. Ein Film auch voller Facetten. Zu Beginn eine Liebeserklärung an die „Löwen und Tiger der Meere“ (mit faszinierenden Unterwasseraufnahmen), dann eine Polemik gegen die mit Fleiß verbreiteten Schauermythen vom Hai als Tötungsmaschine.

        Dann entwickelt sich der Hauptteil des Films zu einer investigativen Beschreibung des Kampfes von Idealisten der Sea Shepherd Conversation Society gegen die internationale Haifang-Mafia, gegen die Krake des Profits und ihre teils illegalen Praktiken. Sharkwater als Parabel: Don Quichotte gegen die Monster des Profits.

        Alles gefilmt mit dem „heiligen Eifer“ eines Gläubigen, der besessen von einer ökologischen Mission (Leitmotiv: „Der Mensch ist das größte Raubtier und Zerstörer der Ökologie“). Rob Stewart bekennt: „Ich denke, wir brauchen ein neues Verhältnis zur Natur!“

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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