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Der Mann ohne Vergangenheit

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Mies vailla menneisyyttä: Skurrile Tragikomödie um einen Mann, der aus dem Koma erwacht und sich und sein Leben neu erfindet.

Poster

Der Mann ohne Vergangenheit

Handlung und Hintergrund

Ein unbekannter Mann (Markku Peltola) wird mit schweren Kopfverletzungen aufgefunden und kann sich an nichts mehr erinnern. Als alle Versuche zu einer Identitätsbestimmung scheitern, erfindet sich der Fremde quasi neu, lässt sich in der angrenzenden Hafengegend nieder und steckt nach und nach all die Ausgestoßenen, Verwahrlosten und Trunkenbolde der Umgebung mit seiner Energie an.

Ein Aki Kaurismäki („I Hired a Contract Killer„) auf der Höhe seiner Kunst sagt der großen Depression ade mit dieser wunderschönen Außenseiter-Ballade, die auf dem diesjährigen Festival in Cannes den Großen Preis der Jury und den Darstellerpreis (für Kati Outinen) gewann.

Ein beinahe zu Tode geprügelter Namenloser erwacht in einem Hospital in Helsinki aus dem Koma und erschafft sich neu. Mit ungeahnter Energie möbelt der Mann ohne Erinnerung die kleine Siedlung von Arbeitslosen, Alkoholikern, Außenseitern und Ausgestoßenen in der Hafengegend ebenso auf wie die Heilsarmee, bei der er die Frau seines Lebens findet.

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Nach einem brutalen Überfall verliert ein Mann in Helsinki das Gedächtnis. Bald schon findet der Namenlose jedoch eine neue Heimat und in der zurückhaltenden Heilsarmeesoldatin Irma eine Geliebte. Aber weil man auch in Finnland nicht ohne Sozialversicherungsnummer, Konto und Pass leben darf, ist das bescheidene, kleine Glück nur von kurzer Dauer. Als ein ehrgeiziger Polizist ein Foto des Mannes ohne Namen veröffentlicht, meldet sich prompt eine Frau, die behauptet, die Gattin des mysteriösen Fremden zu sein…

Ein Mann, der nach einem brutalen Überfall in Helsinki das Gedächtnis verloren hat, findet in der zurückhaltenden Heilsarmeesoldatin Irma eine Geliebte. Doch da man auch in Finnland nicht ohne Sozialversicherungsnummer, Konto und Pass leben darf, sind Probleme vorprogrammiert… Atypisches Werk von Aki Kaurismäki, der hier einmal die Lebensfreude feiert und eine sympathische Liebesgeschichte präsentiert.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Aki Kaurismäki
Darsteller
  • Kati Outinen,
  • Markku Peltola,
  • Juhani Niemelä,
  • Kaija Pakarinen,
  • Sakari Kuosmanen,
  • Annikki Tähti,
  • Anneli Sauli,
  • Elina Salo,
  • Outi Mäenpää,
  • Esko Nikkari,
  • Pertti Sveholm,
  • Matti Wuori,
  • Aino Seppo,
  • Janne Hyytiäinen,
  • Antti Reini,
  • Marko Haavisto,
  • Jouni Saario,
  • Jukka Teerisaari,
  • Jyrki Telilä,
  • Risto Korhonen,
  • Panu Vauhkonen,
  • Tom Wahlroos,
  • Vesa Mäkelä,
  • Aarre Karén,
  • Eeva-Liisa Haimelin,
  • Kalevi Heinämaa,
  • Joona Karastie,
  • Anton Peltola,
  • Jouni Marjaranta,
  • Tuire Tuomisto,
  • Vappu Lysti,
  • Ritva Harteva,
  • Raija Lahteinen,
  • Eeva Penttinen,
  • Olli Varja,
  • Peter von Bagh,
  • Matti Oinonen,
  • Aarno Kuussalo,
  • Aarre Ritola,
  • Sulevi Peltola,
  • Erkki Lahti,
  • Markku Pätilä,
  • Silu Seppälä
Drehbuch
  • Aki Kaurismäki
Kamera
  • Timo Salminen
Schnitt
  • Timo Linnasalo

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,4
5 Bewertungen
5Sterne
 
(3)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Der Mann ohne Vergangenheit: Skurrile Tragikomödie um einen Mann, der aus dem Koma erwacht und sich und sein Leben neu erfindet.

    Wer den großen Klaren aus dem Norden nach dem stummen und schwarz-weißen „Juha“ in einer Sackgasse sah, findet sich glücklicherweise mit Aki Kaurismäkis in Cannes mit dem Großen Preis der Jury und dem Darstellerpreis für Kati Outinen ausgezeichneten Meisterwerk mit einem Meilenstein konfrontiert. Der eigentliche Sieger von Cannes, für das Aki auf den Treppen zum Festivalpalais zwei Minuten vollendeten Rock ’n Roll hinlegte und bei der Verleihung mit „Zuerst danke ich mir. Dann der Jury.“ bewusst stolz und knapp die Ehrung entgegen nahm, ist ein Wunder an poetischer Imagination, ein Märchen von vollendeter Schönheit, ein Film des Anmuts und der Würde, eine Ballade über Solidarität unter den Erniedrigten und Beleidigten und in seinen glänzend leuchtenden Primärfarben ein Muster opulenter Farbdramaturgie (wie „I Hired a Contract Killer„).

    I seiner ersten Filmhauptrolle spiel Markku Pistola den bei der Ankunft in Helsinki zu Tode geprügelten Namenlosen, der im Hospital aus dem Koma erwacht und sich selbst erschafft. Unter der Arbeitslosen, Alkoholikern, Außenseitern und Ausgestoßenen in der Hafengegend ein Kerl mit ungeahnter Energie, möbelt der Mann ohne Erinnerung die kleine Siedlung ebenso auf wie die Heilsarmee, bei der er die Frau seines Lebens (Outinen) finden wird. Was Kaurismäki lakonisch „ein episches Drama und den Traum einsamer Herzen mit leeren Taschen“ nennt, ist nicht mehr und nicht weniger als des Finnen im Grunde hoffnungsvolles Bekenntnis zu einer utopischen Urgemeinde. In all den Jahren seit „Ariel„, wo das Herz seiner Gestrandeten noch auf der Müllkippe begraben werden musste, ist er seinem Weltbild der ohne große Worte praktizierten Solidarität ohne Gewerkschaften oder Glauben treu geblieben. Dass ausgerechnet die Heilsarmee („schon wieder eine Seele vom Alkohol gerettet, schon wieder eine Seele vom Alkohol befreit“) eine wesentliche Rolle spielt, ist so ironisch wie spielerisch, wenn die Jungs von der Jesus-Band endlich guten alten Rock ’n‘ Roll lernen.

    Kaurismäki inszeniert ohne jedes überflüssige Bild, erweist Gottes begnadetstem Trinker, dem gestorbenen Matti Pellonpää, der Hauptrollen in seinen früheren Filmen („La vie de bohème“) spielte, seine Reverenz mit einem Porträtfoto über einer Bar, spielt mit herrlichen Details, so einer Jukebox im Container am Hafen, einer Hündin namens Hannibal und leuchtet die herbe Kati Outinen („Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“) mit goldenem Licht aus, dass sie wirklich schön und anmutig. Sie bedankte sich Aki und über Finnland und schloss mit „All is Mercy - Alles aus Gnade“). Begnadet ist auf jeden Fall des Finnen Kunst der konzentrierten Verknappung. Und die Preise in Cannes kommen genau zum richtigen Zeitpunkt in Akis Karriere, der mit „The Man Without a Past“ vielleicht aus dem Ghetto der Programmkinos ausbrechen kann. ger.
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