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Die Kleinen und die Bösen

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Die Kleinen und die Bösen: Schwarze Komödie über Bewährungshelfer, der einen Ex-Knacki daran hindern will, das Sorgerecht für seine Kinder zu bekommen.

Handlung und Hintergrund

Bewährungshelfer Benno (Christoph Maria Herbst) ist außer sich, als dem ehemals von ihm betreuten Ex-Gefangenen Hotte (Peter Kurth) das Sorgerecht für seine Kinder zugesprochen wird. Nicht nur, dass Hotte einen unausgeglichen Eindruck vermittelt und immer wieder zu Wutausbrüchen neigt, offenkundig ist er hauptsächlich an dem Kindergeld interessiert, das mit dem Sorgerecht einhergeht. Im Laufe der Zeit entwickelt der dem Alkohol nicht abgeneigte Hotte jedoch nach und nach väterliche Gefühle und findet Gefallen am neuen Familiendasein, was Benno nicht davon abhält, an seinen Plänen festzuhalten.

Abseits dessen muss sich Benno mit privaten Problemen auseinandersetzen, da seine Freundin Tanja (Anneke Kim Sarnau) den Wunsch hegt, Kinder zu bekommen. Ob seiner eigenen Unfruchtbarkeit ist das jedoch ein unmögliches Unterfangen, und so kommt Benno, nachdem Hottes Sohn Dennis (Jasper Smets) verschwindet, auf die Idee, Hottes verbliebene Tochter Jenny (Emma Bading) zu adoptieren. Das Chaos wird dann perfekt, als Benno mit seinem neuen, sich auf Bewährung befindlichen Nachwuchskriminellen Ivic (Ivo Kortlang) zusammenarbeitet und dieser sich in Hottes Tochter Jenny verliebt.

Die Komödie bedient sich in ihrer Erzählung sozio-ökonomischer Phänomene und Gegebenheiten, die Regisseur Markus Sehr („Eine Insel namens Udo“) aufzeigt. Durch die Kombination bitterer, ernster gesellschaftlicher Missstände und einem daraus schöpfenden Humor entsteht eine schwarzhumorige Komödie, die ähnlich dem großen Vorbildern aus Großbritannien funktioniert. Christoph Maria Herbst spielt dabei eine tonal recht vertraute Rolle. Schon seine Darbietung als Stromberg in der gleichnamigen Serie spiegelte eine ambivalente Form des Humors wider, stets schwankend zwischen bitterer Gesellschaftskritik, sozialer Unfähigkeit und Slapstick-Humor. Mit Theater-Veteran Peter Kurth sieht sich Herbst einem ebenbürtigen Darsteller gegenübergestellt.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Markus Sehr
Produzent
  • Herbert Schwering,
  • Christine Kiauk
Darsteller
  • Christoph Maria Herbst,
  • Peter Kurth,
  • Anneke Kim Sarnau,
  • Dorka Gryllus,
  • Pasquale Aleardi,
  • Emma Bading,
  • Ivo Kortlang,
  • Jasper Smets,
  • Zejhun Demirov,
  • Mateusz Dopieralski,
  • Traute Hoess,
  • Reinhold G. Moritz,
  • Wolfram von Stauffenberg,
  • David Hürten,
  • Biggi Wanninger
Drehbuch
  • Xao Seffcheque,
  • Martin Ritzenhoff
Musik
  • Paul Eisenach,
  • Ryan Robinson
Kamera
  • Leah Striker
Schnitt
  • Dirk Oetelshoven
Casting
  • Susanne Ritter

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
3 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(1)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Die Kleinen und die Bösen: Schwarze Komödie über Bewährungshelfer, der einen Ex-Knacki daran hindern will, das Sorgerecht für seine Kinder zu bekommen.

    Nach seinem Erstling „Eine Insel namens Udo“ inszeniert Markus Sehr eine makabre Social Comedy, in der sich Christoph Maria Herbst und Peter Kurth ein Duell auf Augenhöhe liefern.

    Wenn es um Social Comedy geht, dann sind die Briten unschlagbar, man denke nur an die wunderbaren Werke eines Ken Loach, etwa „Riff-Raff“, „Raining Stones“ oder „Ladybird, Ladybird„. Auch deutsche Filmemacher versuchen sich hin und wieder an diesem Sub-Genre. Dies trifft auch auf Markus Sehr zu, dessen zweiter abendfüllender Spielfilm nach „Eine Insel namens Udo“ seine Weltpremiere im Rahmen des Filmfest München 2015 feierte. „Die Kleinen und die Bösen“ entführt in die bizarre Welt des Bewährungshelfers Benno, der es mit einem besonders harten Brocken zu tun bekommt: Hotte ist cholerisch, arbeitsfaul und ein Säufer, also ein Asozialer wie er im Buche steht. Trotzdem will sich der Ex-Knacki um seine beiden Kinder, die ihn kaum kennen, kümmern - oder was er zumindest darunter versteht. Benno jedenfalls ist nicht gewillt, Hotte dessen neues Familienglück so ohne weiteres zu gewähren.

    Der Weg ist frei für ein Schauspiel-Duell der Extraklasse, zwischen Christoph Maria Herbst, der als Benno einmal mehr seine „Stromberg„-Figur variiert, und dem versierten Bühnenmimen Peter Kurth, der als Hotte die gesamte Bandbreite menschlicher Emotionen ausleben darf. Doch Markus Sehr verzettelt sich mit einer Fülle von Neben-Handlungen und -Figuren und lässt letztere genauso schnell wieder fallen wie er sie eingeführt hat - darunter eine einsame Portugiesin, ein krimineller Albaner, ein durchgeknallter Österreicher, ein sexbesessener Beamter etc. Zudem sieht das Drehbuch vor, dass ein Protagonist bereits nach ca. 20 Filmminuten stirbt, was dem komödiantischen Aspekt früh den Zahn zieht. Zugegeben der Humor ist schwarz, bisweilen makaber. Doch Sehr kann sich nicht entscheiden, ob er den sozialen Aspekt betonen oder sich auf einen irren Krimi mit Tarantino-Touch einlassen soll. „Die Kleinen und die Bösen“ bietet ein paar gute Schnittideen, wenn etwa entlarvt wird, dass Hotte und Benno das gleiche TV-Programm (Softsex auf sport1) schauen. Und wenn der Bewährungshelfer seinen Schützling mit einer Buddha-Statue außer Gefecht setzt, hat das durchaus etwas Absurd-Komisches. Das schmalzige Happy End, das eher zu einer romantischen Love Story als zu diesem unausgegorenen Genre-Bastard gepasst hätte, überrascht. lasso.
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