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Schwedisch für Fortgeschrittene

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Heartbreak Hotel: Teilweise derbe Komödie über zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sich aber eher ungewollt zusammenschließen.

Poster Schwedisch für Fortgeschrittene

Schwedisch für Fortgeschrittene

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Handlung und Hintergrund

Aus einer schicksalhaften Strafzettelvergabe heraus werden die temperamentvolle Gynäkologin Elisabeth (Helena Bergström) und die verklemmte Politesse Gudrun (Maria Lundqvist) enge Freundinnen. Beide sind knapp über vierzig, frisch geschieden und knabbern schwer an Männerfrust und Ehetrauma. Elisabeth braucht Abstand zu Ex-Gatte Henrik (Johan Rabaeus), Gudrun nimmt sich den Rat ihrer Tochter Liselotte (Erica Braun) zu Herzen: Gemeinsam macht das Duo fortan Discos unsicher und stürzt sich auf die deutlich jüngere Männerwelt.

Erfrischend aufgedrehter, gleichwohl lebensechter und ziemlich trinkfester Komödienspaß von Wahlschwedin Colin Nutley („Das Glück kommt morgen„), die mit Feel-Good-Charme, Selbstironie und Pointenreichtum ein herzlich menschliches Stück Lebenslust zelebriert.

Elisabeth und Gudrun sind zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Elisabeth ist eine aufgetakelte und erfolgreiche Gynäkologin, die sich selbst für das Wichtigste hält. Gudrun hingegen ist Verkehrspolizistin, die heute keinen besonders guten Tag erwischt hat. Nach der ersten ungewollten Begegnung der beiden treffen sie sich zufällig wieder, doch diesmal unter anderen Voraussetzungen.

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Elisabeth und Gudrun könnten unterschiedlicher nicht sein. Elisabeth ist eine aufgetakelte Gynäkologin, die sich selbst für das Wichtigste hält. Gudrun hingegen ist Verkehrspolizistin, die gerade mal wieder keinen besonders guten Tag erwischt hat. Nach der ersten ungewollten Begegnung der beiden treffen sie sich zufällig wieder, auf Gudruns Gynäkologenstuhl. Abneigung ist immer noch da, aber auch das Gefühl, eine Seelenverwandte gefunden zu haben. Also wagt man sich daran, das Nachtleben von Stockholm aufzumischen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Colin Nutley
Produzent
  • Alistair MacLean-Clark,
  • Maritha Norstedt
Darsteller
  • Helena Bergström,
  • Maria Lundquist,
  • Johan Rabaeus,
  • Claes Mansson,
  • Erica Braun,
  • Christoffer Svensson
Drehbuch
  • Colin Nutley
Musik
  • Per Andreasson
Kamera
  • Olof Johnson
Schnitt
  • Perry Schaffer

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,5
2 Bewertungen
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. „Heartbreak Hotel“ heißt der schwedische Film über eine Frauenfreundschaft im Original und dieser Titel passt ganz gut zum Inhalt. Ist die Disco mit diesem Namen doch nicht nur der Hauptschauplatz der späten Emanzipation von Elisabeth und Gudrun, sondern auch symbolisch für alle ihre Probleme mit den Männern. Regisseur Colin Nutley legt hier eine bittersüße Komödie über das Älterwerden, geplatzte Träume und Lebenshunger vor, in der sich bei allem Spaß eine Kluft nicht schließt: Entgegen der Sehnsüchte der beiden Frauen finden sie ihr Glück nicht mehr an der Seite von Männern.

      Kurz vor der Hochzeit ihres Sohnes hat die erfolgreiche Gynäkologin Elisabeth beschlossen, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen. „Irgendwann wird man unsichtbar“, hat sie festgestellt. Elisabeth genießt das Tanzen in der Disco und sie schleppt gerne Männer ab, so lange die sie nicht zu sehr einengen. Gudrun ist das genaue Gegenteil: Ihren Feierabend verbringt die Politesse damit, fernzusehen oder das Gefrierfach abzutauen. Nur widerwillig gibt sie dem Wunsch ihrer Tochter nach, die sich Sorgen macht, und geht zu einem Termin beim Frauenarzt. Diesmal lernt sie Elisabeth von ihrer positiveren Seite kennen.


      Als sich Elisabeth und Gudrun dann noch ein drittes Mal über den Weg laufen, in der Disco, werden sie Freundinnen. Sie kichern, betrinken sich, tanzen zusammen oder mit Partnern, die deutlich jünger sind. Aus der unsicheren Gudrun wird bald eine fesche Erscheinung. Gegenseitige Wertschätzung und Abenteuerlust lassen die beiden einen zweiten Frühling erleben. Sie sind köstlich ausgelassen, zum Beispiel wenn sie sturzbetrunken zwei Streifenpolizisten anbaggern.

      Helena Bergström, die Darstellerin der Elisabeth, ist die Frau des Regisseurs und Drehbuchautors. Die Geschichte entwickelte Nutley im Dialog mit seiner Frau. Das Ergebnis ist ein überzeugender Frauenfilm über die Suche nach einem neuen Anker für das Selbstwertgefühl, wenn die Attraktivität auf Männer nachlässt. Oder wenn sich die Liebe zum Partner in Enttäuschung verwandelt hat.

      Anscheinend gibt es auch kein Zurück, wenn zwei Frauen an ihrer Freundschaft gewachsen sind. Bei „Thelma & Louise“ gab es das nicht, und auch „Schwedisch für Fortgeschrittene“ weist Elisabeth und Gudrun keinen konkreten neuen Weg in die Gesellschaft und gleichzeitig ins Glück. Gudrun allerdings hat festgestellt, dass sie gerne mit Frauen tanzt: Weil sie gut riechen und weil sie sanft sind. Aus der Homoerotik ihrer Freundschaft schöpfen die beiden Frauen Kraft und Lebendigkeit, ohne dass der Regisseur daraus gleich eine lesbische Beziehung macht.

      Fazit: Lebensnahe, bittersüße Komödie über zwei Frauen in ihren Vierzigern, die gemeinsam noch einmal über die Stränge schlagen.
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    2. Schwedisch für Fortgeschrittene: Teilweise derbe Komödie über zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sich aber eher ungewollt zusammenschließen.

      Frauen-Power pur und jede Menge Promille machen Colin Nutleys schwedische „Thelma & Louise“-Variante zum hintersinnig-pointenreichen Komödienspaß.

      Etwas zu sehr aufgedonnert stakst Elisabeth auf die Kirche zu. Das Auto hat sie schnell abgestellt, nicht ganz legal. Ihr Sohn heiratet nämlich gleich. Viel zu früh in ihren Augen. Und ihren nervigen Ex wird sie auch noch treffen. Hinzu kommt, dass sie auch noch zu spät dran ist - entsprechend schlecht fällt die Laune aus. Da klemmt ihr doch tatsächlich diese sauertöpfisch dreinschauende Politesse einen Strafzettel unter den Scheibenwischer. Für ein paar heftige, ja deftige Worte muss da schon noch Zeit sein. Gudrun, für die Aufrechterhaltung der Verkehrsordnung zuständig, hat auch keinen sonderlich guten Tag. Ihrem Mann trauert sie nach, Tochter Liselotte liegt ihr dauernd in den Ohren, doch mal wieder auszugehen, und die Unterleibsschmerzen sind unerträglicher als sonst. Und dann noch diese unmögliche Person, diese mit Klunkern behangene Schachtel mit dem frechen Schandmaul.

      So beginnen gut beobachtete Komödien. Ein ordentlicher Krach, aus dem eine wunderbare Freundschaft wird. Doch bis es soweit ist, müssen in „Heartbreak Hotel“ noch einige Gefühlshürden genommen werden. Denn eigentlich können sie nicht gegensätzlicher sein, die introvertierte Gudrun und die erfolgreiche, quirlige Gynäkologin Elisabeth, auf deren Untersuchungsstuhl die Parkplatzwächterin prompt landet. Peinlich für die eine, kein Problem für die andere. Doch man wird sich ja wohl nicht mehr sehen. Weit gefehlt. Denn schon bald treffen sich die beiden Mittvierzigerinnen wieder, beim (Ab-)Tanzen in der Bar des „Heartbreak Hotel“ (OT). Eindeutig ein Zeichen für Elisabeth, die die wunderbare Helena Bergström („Der letzte Tanz“), Ehefrau, Muse und regelmäßige Mitarbeiterin des britischen Regisseurs Colin Nutley („Das Glück kommt morgen“), mit Herzblut spielt.

      Mit Schweden bringt man zuallererst Krimis in Verbindung, Mankells Wallander, Sjöwall und Wahlöös Ermittlerteam um Martin Beck und natürlich die bedeutungsschwangeren Eheszenen eines Ingmar Bergman. Aber es geht auch anders, wie man spätestens seit „Wie im Himmel“ weiß. Luftig, locker, leicht und doch intelligent und mit Hintersinn. Wie auch hier. Wenn man lernt, dass das reife Leben auch so seine Vergnügen bereithält und man durchaus „ein zweites Mal die Jungfräulichkeit verlieren kann“ (Nutley). Vorausgesetzt man ist offen für die Welt, lässt sich von den Vorzügen eines Vibrators überzeugen, lernt Tequila trinken wie ein mexikanischer Landarbeiter und schwingt sich auch mal in Lederkluft auf den Sozius einer Harley-Davidson. Cool kommen die ideal besetzten Damen, die bald selbstironisch Ehefrust und -männer vergessen, sich neu einnorden. Derweil diktiert der Soundtrack die Stimmung: von „Love Hurts“ über „Bette Davis Eyes“, von „Mambo“ bis „Waterloo“. Hier trifft pointenreicher Feel-Good-Charme auf „Sex and the City“, Sektion Stockholm. geh.
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